Historische Bilder
So sah der Bürgerpark früher aus
Von Bürgern für Bürger: Der Bürgerpark ist die grüne Lunge Bremens - und seine Geschichte reicht zurück bis 1865. In unserer Fotostrecke zeigen wir Park-Impressionen aus den vergangenen Jahrzehnten.
Dieser Schnappschuss entstand im Juli 1977. Auch damals war das Füttern der Tiere im Wildgehege des Bremer Bürgerparks allerdings schon verboten. Exotische Tiere haben eine lange Tradition im Bürgerpark - gegründet wurde er aber schon weit vorher...
Jürgen Juschkat
... Die Geschichte des Bürgerparks begann nämlich circa im Jahr 1865. Wie der Name schon vermuten lässt, entstand der Bürgerpark durch das Engagement der Bürger und war keinesfalls nur für die oberen Schichten gedacht. Hier ein Foto von den Anfängen.
unbekannt
1951: Die Meierei im Bürgerpark. Die Meierei trägt ihren Anteil zum Wohle des Bürgerparks bei. Egal ob auf einen Kaffee oder Kuchen: Von den Erlösen fließt immer ein Teil an den Bremer Bürgerparkverein. Seit 1953 gibt es zudem die Bürgerpark-Tombola. Zahlreiche Prominente haben schon Tombola-Lose verkauft. Von den Erlösen profitieren auch andere Parks in Bremen.
Georg Schmidt
1959: Die beiden Kängurus waren ein Geschenk des Norddeutschen Lloyd an den Bürgerparkverein.
Otto Lohrisch-Achilles
Im Bürgerpark gibt es etliche Denkmäler und Wasserspiele. Dieses Foto zeigt einen Jungen am Marcusbrunnen im September 1959. Nähere Informationen über diesen und weitere Brunnen und deren Geschichte in Bremen gibt es indieser Fotostrecke.
Lohrisch-Achilles
Ein Luftbild aus dem Jahr 1960. Der Bürgerpark mit dem Hollersee und dem Parkhotel.
Leonhard Kull
Dromedar Bobby war viele Jahre lang der Publikumsliebling im Tiergehege. Hier ein Foto aus dem Jahr 1961. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte man den Versuch unternommen, exotische Tiere im Tiergehege des Bürgerparks anzusiedeln. Dies entpuppte sich allerdings als zu kostspielig.
August Sycholt
Bei bitterkalten Temperaturen besuchen die Bremer im Januar 1963 Dromedar Bobby.
Werner Krysl
Im Mai 1964 wurde das Kaffeehaus am Emmasee im Bürgerpark eröffnet. Das neue Haus im Stil der Zeit entstand auf den Grundmauern des vorherigen, im Krieg zerstörten Gebäudes. In die Finanzierung flossen auch Erlöse aus der Bürgerpark-Tombola. 1984 wurde das Gebäude als Bremer Kulturdenkmal unter Denkmalschutz gestellt.
Lohrisch-Achilles
Eine Zeichnung vom Kaffeehaus am Emmasee, erschienen im November 1965 im WESER-KURIER.
Archiv Weser-Kurier
Dieses Foto wurde im Februar 1967 aufgenommen. Der Bürgerpark bekam zu diesem Zeitpunkt Zuwachs. Die drei Lamas "Inti", „Chaccha" und „Roland", die Mitte Januar mit dem Lloyd-Frachter „Burgenstein" aus dem südamerikanischen Andenstaat Peru gekommen waren, zogen im Februar 1967 in das Wildgehege des Bürgerparks ein. Gerade "Roland", der auf der Überfahrt geboren wurde, zog die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich.
Klaus Sander
Mai 1975: Bremer Katholiken begehen mit einer Prozession im Bürgerpark das Fronleichnamsfest. Probst August Sandtel (1. Reihe, 2.v. links) hielt den Gottesdienst mit einigen Priestern in Konzelebration.
Walter Schumann
September 1976: Wasserspiel im Hollersee.
Klaus Sander
August 1977: Der 111. Geburtstag des Dichter Hermann Löns war für das Bläserkorps der Bremer Jägervereinigung der Anlass zu einem stimmungsvollen und feierlichen Gedenksignal, das morgens um zehn am Lönsstein im Bürgerpark erklang.
Staatsarchiv Bremen
Ein schwarzer Tag im Tiergehege: An einem Morgen im September 1978 entdeckte Tierpfleger Claus Persen, dass alle elf Meerschweinchen tot waren. Auch ein Zwergkaninchen hatte die Nacht nicht überlebt. Nur ein weiteres Kaninchen konnte sich retten, weil es sich gut versteckt hatte. Der WESER-KURIER sprach damals von einem "Meerschweinchen-Massaker". Offenbar hatten freilaufende Hunde die Tiere totgebissen.
Jochen Stoss (Archiv)
Zum Glück überwiegen die schönen Bilder aus dem beliebten Tiergehege. Jedes Jahr wird dort tierischer Nachwuchs geboren: Hier ein Foto vom März 1979.
Jochen Stoss (Archiv)
Januar 1981: Nach einer gründlichen Reinigungsprozedur erstrahlte der Sandstein der Melchersbrücke wieder ganz hell.
Staatsarchiv Bremen
Juni 1981: Schwäne und Boote kamen sich schon zu der Zeit nicht in die Quere. Auch damals war es nicht leicht, ein Boot zu ergattern.
Rosemarie Fleischer - Rospek
Als der Bürgerpark noch jung war, floss ihm von den Bremern eine wahre Flut an Stiftungen zu. Brücken, Bänke, Pavillons und Brunnen wurden damals besonders gern spendiert. Dieses Foto aus dem Jahr 1982 zeigt eine der gestifteten Brücken.
Staatsarchiv Bremen
Dezember 1982: Ein reetgedecktes Holzhaus für den Ruderbootverleih am Emmasee wurde hier die neueste Errungenschaft des Bürgerparks. Spender war der Rotary-Club in Bremen, dessen Mitglieder aus Anlaß des zehnjährigen Bestehens rund 10 000 Mark sammelten, um das Häuschen entstehen zu lassen.
Walter Schumann
Ein junges Paar und viel altes Laub - herbstlicher Sparziergang am Hollersee im Bürgerpark im Jahre 1982.
Walter Schumann
Juni 1982: Vier Mädchen spielen ihren Blockflötenpart zu den „Bremer Stadtmusikanten" während der vierten "Musikalischen Bürgerparkpromenade".
Rosemarie Rospek
Blühende Krokusse: Frühlingsbotschaft aus dem Bremer Bürgerpark im Jahr 1984.
Rosemarie Rospek
Ein weiteres tierisches Highlight im Bürgerpark: Die Pferde Liese und Lotte ziehen im August 1985 eine Kutsche durch den Park. Eine Ferienaktion des Kreissportbundes.
Jochen Stoss (Archiv)
Juni 1986: Tierpfleger Klaus Persen und sein Mitarbeiter reagierten fassungslos: im Bürgerpark wurde ein verstümmeltes Wollschaf aufgefunden, das zuvor aus dem Skuddenstall gestohlen worden war. Zwei unbekannte Täter hatten das Tier nachts durch das Fenster nach draußen geschafft, dort brutal abgestochen und den Kadaver 100 Meter vom Gehege entfernt unter Laub verscharrt.
Rosemarie Rospek
Rettungsaktion für Bürgerpark-Muscheln im November 1987: bei einer zweitägigen Bergungsaktion im Bürgerpark wurden rund 5000 Fluß- und Teichmuscheln aus dem See am Bootsverleih gefischt. Gewässerexperten hatten diese Hilfestellung angeboten, um die gefährdete Muschelart vor den laufenden Ausbaggerungsarbeiten in Sicherheit zu bringen. Vorher hatten Umweltschützer protestiert, weil beim Vertiefen der Gräben im Bürgerpark viele Muscheln verendet waren.
Staatsarchiv Bremen
1988: Im Bürgerpark ratterten zu der Zeit die Motorsägen. Die Baumfällaktionen waren allerdings keine Folge des „sauren Regens", sondern Teil des alljährlichen Programms zur Auslichtung des Baumbestandes und zur Verjüngung von Bremens grüner Lunge. Bäume mit gefährlicher Neigung an den Fußwegen mussten ebenso gefällt werden wie kranke Stämme oder Pflanzen, die mit ihren Kronen zu dicht aneinanderkamen.
Staatsarchiv Bremen
Immer wieder gab es Veränderungen in der Parkanlage: neue Bäume wurden gepflanzt, alte gefällt, neue Wege angelegt, alte Wege modifiziert: 1989 zum Beispiel wurde die Zufahrt am Hollersee auf der rechten Seite verengt - den Bäumen zuliebe.
Jochen Stoss (Archiv)
Der Dyckhoff-Pavillion hatte mal Wände. Doch die wurden in erster Linie für Schmierereien missbraucht. Also wurden die Wände im April 1990 entfernt.
Rosemarie Rospek (Archiv)
Im Februar 1990 fegte ein Unwetter über Bremen. Das Resultat: 100 Bäume im Stadtwald wurden beschädigt. Diese massive Eiche verfehlte nur um wenige Zentimeter die sogenannte Emmabank.
Staatsarchiv Bremen
Im April 1991 mussten die vier Sockel der Altenstein-Skulpturen "Vier Jahreszeiten" saniert werden. Das Innenleben war völlig zerböselt, wie der Parkdirektor Werner Damke seinerzeit zeigte.
Jochen Stoss
Im Juni 1991 war die Sanierung abgeschlossen. Der Jahreszeiten-Zyklus wurde enthüllt. Kinder ließen daraufhin Luftballons in den Himmel steigen. Die Ballons enthielten Gutscheine für Kutschfahrten durch den Bürgerpark.
Jochen Stoss (Archiv)
Im August 1991 wurde der Bürgerpark 125 Jahre alt. 1600 Gäste feierten das Jubiläum im Garten des Park-Hotels.
Der Bürgerpark ist eine Parkanlage von Bürgern für Bürger und die grüne Lunge Bremens. Seine Geschichte reicht zurück bis ins Jahr 1865, in dem der Verein zur Bewaldung des Bürgerparks gegründet wurde. 1866 erfolgte dann der erste Spatenstich.
Mittlerweile gehört der Bürgerpark samt Stadtwald mit einer Fläche von 202,5 Hektar zu den größten innerstädtischen Parkanlagen Deutschlands. Wasserspiele, zahlreiche Denkmäler und eine große Pflanzenvielfalt sind Markenzeichen des Parks. Ein besonderes Highlight ist das Tiergehege.
In unserer Fotostrecke zeigen wir historische Bilder aus dem Bremer Bürgerpark der vergangenen Jahrzehnte – darunter das Parkhotel im Jahr 1970, das Kaffeehaus am Emmasee nach seiner Eröffnung und vieles mehr.