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Porträt Johann Friedrich Rohr gründet "Norddeutsche Volkszeitung"

Bremen. Die Zeitung "Die Norddeutsche" hat eine bewegende Geschichte. Gegründet wurde die Zeitung vor 125 Jahren von Johann Friedrich Rohr. Damals hieß das Blatt noch "Norddeutsche Volkszeitung". Doch der Vegesacker hat nicht nur die Zeitung vorangebracht.
13.05.2010, 12:56 Uhr
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Von Marina Köglin

Bremen. Die Zeitung "Die Norddeutsche" hat eine bewegende Geschichte. Gegründet wurde die Zeitung vor 125 Jahren von Johann Friedrich Rohr. Damals hieß das Blatt noch "Norddeutsche Volkszeitung". Doch der Vegesacker hat nicht nur die Zeitung vorangebracht.

 

Am Donnerstag, 10. Mai 1849 erschien das Vegesacker Wochenblatt zum ersten Mal im Verlag Johann Friedrich Rohrs – in 195 Exemplaren. Schon bald äußerte die Bevölkerung den Wunsch, es möge häufiger erscheinen. Vom 1. Januar 1853 an erschien das Vegesacker Wochenblatt zweimal in der Woche. Ab dem 1. Oktober 1860 erschien die Zeitung als „Vegesacker Wochenschrift, ein Organ für Schiffahrt, Handel, Gewerbe, Politik und städtische Interessen“ schließlich dreimal wöchentlich.

Johann Friedrich Rohr jun. wurde am 11. Februar 1850 als ältester Sohn des Druckereibesitzers Johann Friedrich Rohr(1816–1878) in Vegesack geboren. Er besuchte die Bürgerschule und absolvierte anschließend eine Druckerlehre. Während seiner Wanderjahre lernte er eine Reihe großer deutscher Druckereien kennen. 1878 übernahm er die Druckerei seines Vaters in Vegesack. Er modernisierte die maschinelle Ausstattung der Druckerei, die Zeitung wurde umbenannt in „Norddeutsche Volkszeitung“ und erschien ab dem 1. September 1885 täglich. Gedruckt wurde sie in der „J.F. Rohr Buchdruckerei“ in der Buchtstraße, die 1913 den Namen Rohrstraße erhielt.

Johann Friedrich Rohr war auch in der Kommunalpolitik äußerst aktiv: Seit 1879 war er Mitglied der Vegesacker Stadtverordnetenversammlung. 1882 übernahm er das Amt des Stadtrates und gehörte von 1884 bis 1888 der Bürgerschaft an. 1888 wurde zum Stadtdirektorvon Vegesack gewählt. Während seiner Amtszeit wurden sowohl die Gas- und Wasserversorgung wie auch die Kanalisation modernisiert. 1895 wurde der Sedanplatz angelegt, und die Sparkasse Vegesack, deren Vorstandsvorsitzender er war, begann mit dem Bau der Strandlust. 1900 trat er als Stadtdirektor zurück, gehörte von 1901 bis 1908 wieder der Bürgerschaft an und war von 1902 bis 1909 Bauherr der Vereinigten Evangelischen Gemeinde Vegesack. 1910 erneut zum Stadtdirektor gewählt, widmete Rohr sich besonders dem Schulwesen, ordnete das Polizeiwesen und war Mitglied der städtischen Krankenhauskommission.

Johann Friedrich Rohr starb am 9. November 1913 in Vegesack und wurde auf dem Vegesacker Friedhof an der Lindenstraße beigesetzt.

 

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