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Ensemble „Gegengift“ präsentiert neues Programm am 20. und 21. November im Grohner Ratskeller „Kabarett ist einfach mein Ding!“

Grohn. „Antitoxin“ ist einer der ersten Namen, der fällt, wenn es um Kabarettkultur im Bremer Norden geht. Das vor zwanzig Jahren gegründete Schülerkabarett erhält nun Konkurrenz quasi aus den eigenen Reihen: „Gegengift“ lautet der Name des neuen Ensembles.
19.11.2015, 00:00 Uhr
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Von Christian Pfeiff

„Antitoxin“ ist einer der ersten Namen, der fällt, wenn es um Kabarettkultur im Bremer Norden geht. Das vor zwanzig Jahren gegründete Schülerkabarett erhält nun Konkurrenz quasi aus den eigenen Reihen: „Gegengift“ lautet der Name des neuen Ensembles.

Beide Gruppen haben denselben geistigen Vater: Als Gymnasiallehrer am Schulzentrum Bördestraße initiierte Reinhard Schilling einst das Schülerkabarett „Antitoxin“, dessen künstlerische Leitung er 2004 in die Hände des Theaterpädagogen Mathias Hilbig legte. Das ebenfalls von Schilling initiierte „Gegengift“ begann im vergangenen Jahr zunächst als einmaliges Experiment, bei dem ehemalige Mitglieder des Schülerkabaretts mit alten und neuen Szenen im Bürgerhaus auftraten.

Künftig will Schilling sein neues, altes Ensemble jedoch als eigenständige Formation etablieren. Der Grundstein dafür soll am 20. und 21. November gelegt werden. Dann führt die neunköpfige Gruppe ihr zweites Bühnenprogramm „Mach kein‘ Scheiß“ im Grohner Ratskeller auf. „Ein großer Teil der Gruppe besteht nach wie vor aus ehemaligen ,Antitoxin‘-Mitgliedern, wir wollen uns jedoch allen öffnen, die Interesse an Kabarett haben. Jeder, der Lust hat, darf sich gerne bei uns melden“, sagt Schilling.

Dieser Schritt zeigt sich auch im neuen Programm. Entstaubte „Gegengift“ mit seinem Premierenprogramm noch häufig alte Szenen aus „Antitoxin“-Zeiten, stammen beim neuen Programm nur noch vier von insgesamt siebzehn Szenen diesem Fundus. Schilling selbst, der gemeinsam mit Timo Koschnick auch als Moderator durch das Programm führen wird, schrieb acht neue Szenen, fünf weitere stammen von den Mitgliedern. „Eine Szene kenne ich selbst noch gar nicht“, eröffnet Schilling lachend.

Gemeinsame Probentermine sind rar: Nach dem Abitur verschlug es die vormaligen Schülerkabarettisten an verschiedenste Orte. Annika Stöver bereiste beispielsweise zunächst die USA und Kuba und absolvierte anschließend ein Schauspielstudium in Köln. Heute lebt und arbeitet sie abwechselnd in Berlin und Bremen und stand in Theater- und Fernsehproduktionen vor der Kamera. Auf das Wiedersehen mit den alten Bühnenkollegen aus Schulzeiten freut sie sich besonders. „Die Arbeit mit Antitoxin hat mein Leben verändert, bereichert und mir gezeigt, was alles in mir steckt. Ich wäre heute eine andere ohne diese Gruppe – eine mit ein bisschen weniger Glanz“, sagt sie.

Markus Bode hingegen verschlug es in die Juristerei. Erst kürzlich absolvierte er nach einem Studium in Bremen, Oldenburg und Groningen sein zweites Staatsexamen. „Ich habe nach ,Antitoxin‘ nur noch sehr wenig mit Theater zu tun gehabt und habe erst im Vorjahr mit ,Gegengift‘ wieder eine Bühne betreten“, sagt Bode, der als Szenenschreiber zu den kreativen Köpfen des Ensembles zählt.

Dass Anna und Simon Hilbig ebenfalls zu den Akteuren des Ensembles zählen, ist hingegen kaum verwunderlich: Zwar verschlug es die Geschwister nach dem Studium in den Schuldienst, Kabarett zählt jedoch zu ihren großen Leidenschaften. So initiierten sie im Vorjahr mit der Gruppe „Spamfilter“ eine Jugendkabarettgruppe im Bremer Schnürschuhtheater. „Schon bei ,Antitoxin‘ waren Markus und ich ein gutes Bühnenteam. Und als ich hörte, dass er neue Szenen geschrieben hat, war klar, dass ich dabei bin“, sagt Anna Hilbig. Thematisch spannt das Programm einen Bogen von satirischen Comedyszenen bis zu bissigen politischen Kommentaren.

Unter anderem erörtern die Mitglieder in anarchisch-bissiger Manier die Vorteile der umfassenden Überwachung durch die NSA. Auch der Tod persönlich tritt auf der Bühne in Erscheinung: Dem Sensenmann wird sein Beruf durch freche Kundschaft verleidet. Weitere Inhalte will die Gruppe noch nicht verraten, verspricht jedoch einen ebenso geistreichen wie unterhaltsamen Abend.

Karten für beide Vorstellungen im Grohner Ratskeller sind in der Buchhandlung Otto & Sohn in Vegesack sowie bei Reinhard Schilling unter der Telefonnummer 0421/ 62 27 76 erhältlich. Unter dieser Nummer können auch potenzielle Mitwirkende ihr Interesse signalisieren. Schilling ist hoch motiviert, die Arbeit zu forcieren: „Kabarett ist einfach mein Ding!“

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