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Ursprüngliches Konzept auf der Kippe Keine Außengastronomie in der Knochenhauerstraße?

Es hätte so schön sein können: Bistrotische auf der Knochenhauerstraße, vielleicht auch der eine oder andere Pflanzenkübel als Augenweide. Doch daraus wird wohl nichts.
22.02.2017, 18:28 Uhr
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Von Frank Hethey

Es hätte so schön sein können: Bistrotische auf der Knochenhauerstraße, vielleicht auch der eine oder andere Pflanzenkübel als Augenweide. Doch daraus wird wohl nichts.

Die Planspiele für eine Umwandlung des etwa 150 Meter langen Teilabschnitts zwischen Carl-Ronning-Straße und Kleiner Hundestraße in eine Fußgängerzone müssen ganz offenbar noch einmal neu überdacht werden. Der Grund: Galeria Kaufhof benötigt mindestens einmal täglich freie Durchfahrt für seine Sattelschlepper.

Dem Vorhaben habe das Warenhaus im Prinzip zugestimmt, sagt der Geschäftsführer der City-Initiative, Jan-Peter Halves. „Es musste bloß die Warenanlieferung sichergestellt sein.“ Nach seinen Worten keine Kleinigkeit, weil sich zugleich auch noch der Elektromarkt Saturn und der Supermarkt Edeka im Haus befinden. Täglich liefere ein Sattelschlepper die Ware an, zur Weihnachtszeit könnten es auch schon mal zwei sein. „Und für die gibt es keinen anderen Weg als durch die Knochenhauerstraße“, betont Halves mit Hinweis auf die enge Straßenführung im Bereich von Carl-Ronning-Straße, Pelzerstraße und Kleiner Hundestraße.

Weil sich die Ankunftszeit des Lastwagens wegen der langen Anreise laut Halves nicht sicher vorhersagen lässt, kommt eine eingeschränkte Lieferzeit wie in der Obernstraße kaum infrage. Und damit auch keine temporäre Nutzung der Knochenhauerstraße für Außengastronomie.

Bauressort will Gespräch mit Galeria Kaufhof suchen

Als „unvorhergesehenes Element“ bezeichnet der Sprecher des Verkehrsressorts, Jens Tittmann, das Anliegen von Galeria Kaufhof. Die daraus folgende Erkenntnis: „Wenn einmal täglich ein Lkw durch die Knochenhauerstraße muss, kann man die Fahrbahn nicht nutzen.“ Stühle und Tische mitten auf der ursprünglichen Fahrbahn wie in der Sögestraße wären damit passé. Doch die Pläne zur Umwandlung in eine Fußgängerzone sind damit keineswegs vom Tisch. „Dann muss man eben sehen, wie man einen neuen Dreh in die Sache bekommt“, sagt Tittmann. Grundsätzlich kann er der geplanten Fußgängerzone auch ohne Außengastronomie auf der Fahrbahn noch einiges abgewinnen. „Selbst das würde heißen: mehr Rundlauf und mehr Verkehrsberuhigung in der Fußgängerzone.“

Das Bauressort will jetzt noch einmal das Gespräch mit Galeria Kaufhof suchen. Es seien auch noch diverse andere Dinge zu bedenken, so Tittmann. „Zum Beispiel: Was machen wir mit den Fußgängern und Fahrradfahrern im betroffenen Teilabschnitt?“ Zudem sollen Experten für Verkehrsrecht klären, ob es ohne Weiteres möglich ist, nur einem Anlieger das Recht zur Warenanlieferung einzuräumen. Daran hängt dann auch die Frage, welche Beschilderung überhaupt in Betracht kommt. Tittmann: „Verkehrstechnisch und verkehrsrechtlich ist das nicht ganz so einfach, wie es scheint.“

Die Initiative zur Umwandlung des Teilabschnitts der Knochenhauerstraße in eine Fußgängerzone war von den Innenstadt-Kaufleuten ausgegangen. Dabei ging es nicht zuletzt darum, den dort ansässigen Gastronomiebetrieben die Gelegenheit für mehr Außenbewirtung zu geben. „In unseren Augen ergibt sich dadurch eine Gelegenheit, die Stadt noch lebenswerter zu machen“, sagt Halves.

Nur Galeria Kaufhof hat Bedingungen gestellt, von den anderen Anrainern gab es keine Bedenken. Was auch damit zu tun hat, dass die Geschäfte auf der nördlichen Straßenseite von hinten über die Herdentorswallstraße beliefert werden und die Geschäfte im südlichen Bereich einen Hofzugang haben. Eine Teilsperrung der Knochenhauerstraße fällt für diese Anlieger also nicht ins Gewicht.

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