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Ball im Schlachthof gehört für die Sambaszene zum Karneval Kleine Haie und grüne Drachen

Findorff·Altstadt. Wenn sich zwei schillernde Fische zu Sambarhythmen durch Menschenmengen bewegen, ein grüner Drachen den Sambakarneval im Magazinkeller ausklingen lässt und Sambabands schon vor dem Auftritt die Hüften zur Musik ihrer Kollegen schwingen, dann geht im Schlachthof der Samba-Karneval stürmisch zu Ende. Der Ball, diesmal als "Ball theatral", gehört für viele Besucher und Mitwirkende einfach zum Bremer Samba Karneval dazu.
03.03.2011, 05:00 Uhr
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Von Elisabeth Schmidt

Findorff·Altstadt. Wenn sich zwei schillernde Fische zu Sambarhythmen durch Menschenmengen bewegen, ein grüner Drachen den Sambakarneval im Magazinkeller ausklingen lässt und Sambabands schon vor dem Auftritt die Hüften zur Musik ihrer Kollegen schwingen, dann geht im Schlachthof der Samba-Karneval stürmisch zu Ende. Der Ball, diesmal als "Ball theatral", gehört für viele Besucher und Mitwirkende einfach zum Bremer Samba Karneval dazu.

Noch sitzt der Großteil des Publikums in der Kesselhalle des Schlachthofes. Gleich in der ersten Reihe haben exotische Vögel mit gelben Federschmuck Platz genommen, weiter oben sitzt ein Südländer im weißen Anzug, zurückgekämmten Haar, Sonnenbrille und bunt gemustertem Hemd, der sich anregend mit seiner Nachbarin unterhält, die eine Federboa um den Hals trägt. Auf der Bühne wird es in der Zwischenzeit immer voller.

20 Gruppen dabei

Die Sambistas "Unidos de Hamburgo" gehören zu den 20 Gruppen, die an diesem Abend im Schlachthof spielen, dafür brauchen die 30 Musikerinnen und Musiker mit ihren Tänzerinnen die ganze Bühne. Die Gruppe gibt ein buntes Bild ab: Frauen mit roten Perücken, Rüschenkleidern und Männer mit aufgeklebten schwarzem Schnurrbart oder in Fischerhemden und die Sänger in weißen Anzügen. Zusammen trommeln, rasseln und pfeifen sie ihr Publikum in Stimmung. Die Tanzfläche füllt sich, und eine Nonne, mit hoch geschlitzter schwarzer Tunika, tanzt mit einem Polizisten. Verena und Markus aus Paderborn tragen nur einen Teil ihres Kostüms, trotzdem fallen sie mit ihren pink und gelb glitzernden Hüten in Fischform sofort auf. "Der Karneval gehört für uns schon zur Tradition, wir kommen jedes Jahr her", schwärmt Verena. Nachnamen spielen an diesem Abend keine Rolle.

Im Magazinkeller sorgt die Gruppe "Samba for Ya" für gute Stimmung. Alle tragen sie gelbe Latzhosen, mit Buttons, Pailletten und kleinen Bildern verziert. Die Freude an der Musik steht ihnen ins Gesicht geschrieben. Alexandra aus Walle und Ute aus Oslebshausen haben auch schon beim Umzug mitgemacht und sind zum Schlachthof gekommen, um hier weiter zu feiern. Alexandra hat ihre dunklen Haare hochtoupiert, ihr Gesicht und ihr Hals sind aufwendig in Grün und Silber bemalt, sie ist heute als Drache unterwegs. Beide Frauen sind begeisterte Samba-Fans. "Die Musik, der Rhythmus und das ganze Drumherum am Samba macht jedes Mal wieder Spaß", sagt Ute.

Die Gruppe "Maracatu Nation" aus Hamburg bringt die Kesselhalle zum Brodeln, die Musikerinnen und Musiker rasseln mit ihren bunten Holzkrügen, und der anfangs leere Platz vor der Bühne wird zur vollen Tanzfläche. Die Gäste im Schlachthof lassen sich von den rauschenden Rhythmen anstecken. Sie werfen die Arme in die Luft und tanzen zu einer Musik, die an diesem Abend fast genauso gut nach Bremen passt wie nach Brasilien.

Fotos und Videos vom Bremer Samba-Karneval auf www.weser-kurier.de.

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