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Eklat um Song Konzerte mit Xavier Naidoo in Bremen sollen stattfinden

Die Debatte über den umstrittenen Song „Marionetten“ der Söhne Mannheims geht weiter. Die Auftritte der Band im Pier 2 und der Stadthalle in Bremen sind zunächst weiter geplant.
07.05.2017, 19:09 Uhr
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Konzerte mit Xavier Naidoo in Bremen sollen stattfinden
Von Sara Sundermann

Die Debatte über den umstrittenen Song „Marionetten“ der Söhne Mannheims geht weiter. Die Auftritte der Band im Pier 2 und der Stadthalle in Bremen sind zunächst weiter geplant.

Nachdem Radio Bremen Vier die Präsentation für zwei geplante Konzerte von Xavier Naidoo und den Söhnen Mannheims in Bremen abgesagt hat, kocht die Diskussion über den umstrittenen Song „Marionetten“ weiter hoch. Das Konzert zu präsentieren komme einer Empfehlung gleich, und eine Empfehlung wolle man nicht aussprechen, sagte Bremen-Vier-Chef Helge Haas am Sonntag. Teile des Stückes klängen „verdächtig nach rechtem Gedankengut“, argumentiert der Sender.

Die Betreiber von Pier 2 und ÖVB-Arena – den beiden Orten, an denen die Auftritte der Söhne Mannheims geplant sind – gehen davon aus, dass die Konzerte dennoch stattfinden werden. „Xavier Naidoo ist kein verbotener Künstler, seine Stücke stehen nicht auf dem Index – wir sind ein neutraler Vermieter, solange ein Künstler nicht verboten ist, kann er bei uns auftreten“, sagt Peter Rengel, Leiter der ÖVB-Arena.

"Wir leben in einer Demokratie"

Rengel verweist darauf, dass die Stadthalle für den geplanten Auftritt der Söhne Mannheims im Dezember der Veranstaltungsort, nicht aber der Konzertveranstalter sei.„Das Konzert abzusagen ist für uns überhaupt kein Thema“, sagt Rengel. „Wir leben in einer Demokratie – zum Glück.“ Er erinnert an die künstlerische Freiheit: „Bei uns treten auch Schlagersänger auf – ist das dann zu national? Sind die Toten Hosen zu links oder die Bösen Onkelz gar zu rechts? Wo fängt das an, wo hört das auf?“

Mehr Schwierigkeiten mit dem Auftritt von Xavier Naidoo hat offenbar Heiner Hellmann, einer der zwei Geschäftsführer des Pier 2. „Das ist ein schwieriges Thema. Wir distanzieren uns in aller Form von den Inhalten des Stücks“, sagt Hellmann. „Ich teile die Kritik, dass der Song antisemitische und rassistische Elemente enthält und Theorien der Reichsbürger aufgreift. Wir sind gegen faschistische und antisemitische Tendenzen.“

Dennoch geht er davon aus, dass das Konzert im Pier 2 stattfinden wird. „Wir vermieten den Raum ja an den Veranstalter, solange bei dem Konzert nicht gegen das Grundgesetz verstoßen wird, werden wir den Auftritt voraussichtlich nicht verbieten können, da sind uns vertraglich die Hände gebunden.“ Die Konzertveranstalter KPS und Revue waren am Sonntag für den WESER-KURIER nicht zu erreichen.

Über das Stück „Marionetten“ wird kontrovers diskutiert. Im Song werden Politiker als „Volksverräter“ bezeichnet, er wird von NPD-Anhängern und Reichsbürgern gefeiert, er enthält Gewaltdrohungen und greift Verschwörungstheorien auf.

Bereits zuvor hatte Naidoo geäußert, Deutschland sei kein freies Land, sondern noch besetzt.Die Söhne Mannheims haben nun einen Gesprächstermin mit dem Mannheimer Oberbürgermeister. Die Heimatstadt der Musiker zeigte sich nicht glücklich über das Stück.

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