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33. Musikfest Bremen Beethoven, Say und der Blick nach Holland

Vom 20. August bis zum 10. September steigt das 33. Musikfest Bremen, mit vielen Veranstaltungen auch in der Region. Auch auf Uraufführungen darf man sich freuen.
04.05.2022, 17:16 Uhr
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Beethoven, Say und der Blick nach Holland
Von Iris Hetscher

Später im Jahr als üblich, aber mit gewohnt viel Elan präsentierte Musikfestintendant Thomas Albert das Programm der 33. Ausgabe des Festivals am Mittwoch. Zum ersten Mal mit von der Partie war Bürgermeister und Kultursenator Andreas Bovenschulte (SPD) als Vertreter der Stadt, die zum Etat von rund 3,3 Millionen Euro wie in den vergangenen Jahren 550.000 Euro zuschießt. 600.000 Euro fließen außerdem aus einem Topf des Bundes zur Stärkung des ländlichen Raums.

Das Festival, das vom 20. August bis zum 10. September stattfindet, fällt mit 42 Veranstaltungen in 29 Spielstätten etwas kleiner aus als im vergangenen Jahr (47 Veranstaltungen an 30 Spielstätten). 

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Eine Große Nachtmusik zum Auftakt

Neun Spielorte mit jeweils zwei Konzerten à 45 Minuten, drei Zeitschienen – das ist die Formel der Großen Nachtmusik am Sonnabend, 20. August. Damit präsentiert sich die Eröffnung räumlich und zeitlich etwas entzerrter. Zu hören gibt es jede Menge Bremen-Premieren: in der Glocke beispielsweise das Bergen Philharmonic Orchestra mit dem Pianisten Víkingur Ólafsson, im Haus der Bürgerschaft die musikalische Lesung "Zauber des Orients" mit dem Schauspieler Ulrich Noethen oder im Landgericht das Hypnotic Brass Ensemble. Für die Konzerte sind auch Einzelkarten erhältlich.

Der Beethoven-Zyklus

Lange angekündigt, mehrfach verschoben, jetzt in greifbarer Nähe: Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen spielt alle neun Beethoven-Sinfonien an vier Tagen: vom 4. bis zum 8. Juli in der Glocke. Für diese ausgelagerte Veranstaltung des Musikfests gibt es noch Restkarten.

Uraufführungen

Der türkische Pianist Fazil Say ist regelmäßiger Gast des Musikfests, bereits 2014 und 2019 wurden Werke von ihm uraufgeführt. Das ist auch dieses Jahr wieder der Fall. Am 4. September ist in der Glocke seine 5. Sinfonie zum ersten Mal zu hören, gespielt von der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Bereits am 28. August erklingt Says "Konzert für Trompete und Orgel" zu ersten Mal bei einem Konzert in Papenburg.

Die Niederlande im Fokus

Seit dem vergangenen Jahr gibt es den Programmschwerpunkt "Mythos Europa – Klänge Europas", bei dem ein Nachbarland im Mittelpunkt steht. Nach Belgien in 2021 sind das dieses Jahr die Niederlande. Bei der Großen Nachtmusik sind die Niederländische Bachvereinigung und das Kammerensemble des Royal Concertgebouw Orchestra zu Gast, in den folgenden Tagen dann die Fusion-Blockflötistin Lucie Horsch, das Orchester des 18. Jahrhunderts  und der Pianist Rembrandt Frerichs mit seinem Barock-Jazz-Trio.

Konzerte in der Glocke

Die Musik spielt wieder zu einem großen Teil in der Region, außer in Bremen sind das 18 Orte, von A wie Apen bis W wie Wiefelstede. Zwölf Konzerte finden in der Glocke statt. Die ganz großen Stars sind dieses Mal nicht dabei, aber jede Menge beeindruckender Namen für Klassikliebhaber. Außer Fazil Say sind das beispielsweise Yulianna Avdeeva, die Chopin und Rachmaninow spielt (23. August), der diesjährige Musikfest-Preisträger Philippe Jaroussky, der mit dem Gitarristen Thibaut Garcia zu einem Liederabend einlädt (26. August), das Orchester Le Cercle de l'Harmonie mit seinem Dirigenten Jérémie Rhorer, die einen konzertanten "Rigoletto" präsentieren (28. August). "Zwischen den Welten" heißt das Konzert der Bremer Philharmoniker (7. September) mit Werken von Dvorák und Auszügen aus Gershwins Oper "Porgy and Bess", als Gäste sind die Sopranistin Nicole Cabell und der Bariton Eric Greene eingeladen.

Überraschendes in der Überseestadt

Die Reihe "Musikfest Surprise" bietet wieder genre-übergreifende Klänge für alle Neugierigen. Kayhan Kalhor mit seiner senkrecht gehaltenen persischen Stachelgeige improvisiert beispielsweise mit dem Rembrandt-Trio am 31. August, das Trio "GoGo Penguin" aus Manchester macht dagegen am 2. September "Akustik-Electronica", angesiedelt irgendwo zwischen Debussy, Radiohead und Massive Attack. Beim Abend "Musikfest goes Overseas" am 3. September darf man sich auf Theo Croker und China Moses freuen.

Ein Bonbon zum Schluss

Oder vielleicht doch eher ein Paukenschlag? Bereits im vergangenen Jahr hat der Perkussionist Martin Grubinger mit einer Truppe von Freunden den Marktplatz in einen Hexenkessel verwandelt. Auch dieses Jahr will Grubinger wieder für ein würdiges Ende sorgen, am 10. September ist es soweit. Einlasstickets sind kostenlos und können ab dem 12. August online gebucht werden.

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Info

Alle Infos zum Programm und zu den Tickets gibt es unter www.musikfest-bremen.de

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