Nachdem das Künstlerhaus Use Akschen 91 die Politik Mitte Juni in einem offenen Brief um Hilfe bat, da ihm wegen eines Nachbarschaftsstreits und einer Bausache die Schließung droht (wir berichteten), wächst die Zahl der Unterstützer. So äußerte sich recht zeitnah nach Erscheinen des Briefes bereits Die Linke und betonte, dass sie sich dafür einsetzen wolle, das Künstlerhaus zu erhalten. Man unterstützte "die kulturelle Szene dabei, eine Ausnahmegenehmigung für das Gebäude zu erhalten beziehungsweise notfalls einen zufriedenstellenden Kompromiss zu finden", heißt es in einem Beschluss des 34. Landesparteitages.
Die Bremer Grünen stellten sich auf ihrem Instagramkanal ebenfalls hinter das Künstlerhaus. "Use Akschen 91 ist ein Ort, an dem Kultur lebendig bleibt, an dem Perspektiven sichtbar werden, die sonst oft übersehen werden – und ein Ort, an dem unsere Demokratie ganz konkret mitgestaltet wird: frei, unabhängig, unbequem", heißt es hier unter anderem.
Rückenwind gibt es auch vom Beirat Gröpelingen, der sich mittlerweile in einem Beschluss nachdrücklich für den Erhalt des Künstlerhauses ausgesprochen hat, und das Kulturressort, das Bauressort und die Wirtschaftsförderung Bremen dazu auffordert, "schnellstmöglich eine rechtssichere Lösung zur dauerhaften Weiternutzung des Gebäudes für kulturelle und kreative Zwecke zu ermöglichen." Der Beirat fordert zudem die Erteilung einer Ausnahmeregelung, die eine kulturelle Nutzung auch ohne die fehlende Baulast des Nachbarn ermögliche.
Unterstützung von der Bühne aus
Auch die Band Fury in the Slaughterhouse machte bei ihrem Konzert auf der Seebühne vergangene Woche auf die Probleme des Künstlerhauses aufmerksam und rief dazu auf, eine von Timo Hollmann, Hauptmieter im Künstlerhaus, eingereichte Petition zum Erhalt der Kulturstätte zu unterschreiben. Diese wurde bisher von knapp 2500 Menschen (Stand: Freitagmittag) unterzeichnet.
In der kommenden Woche wollen zwei Vertreter des Kulturressorts dem Künstlerhaus für einen allgemeinen Austausch einen Besuch abstatten. Die Behörde betont aber weiterhin, dass die Lösung der Probleme bei den beiden Privatparteien und die Federführung beim Bauamt liege. Das Bauamt wiederum betont, dass trotz Austausch mit den Nachbarschaftsparteien nach wie vor keine Einigung erzielt werden konnte. Laut Behördensprecher soll das Thema in der kommenden Deputationssitzung am 14. August noch einmal auf den Tisch kommen.