Wien. Sie startete als staatlich auf Leistung gedrilltes Wunderkind im kommunistischen Rumänien. Doch mit immer mehr eigenem Willen entwickelte sich die Pianistin Mihaela Ursuleasa zum Klassik-Star, der international Anerkennung fand. "Meinen intuitiven Zugang zur Musik habe ich nie aufgegeben – ich bin keine akademische Pianistin", sagte die junge Frau unlängst in einem Interview. Jetzt ist Ursuleasa im Alter von 33 Jahren an einer Gehirnblutung gestorben.
Das temperamentvolle Spiel und die lyrische Begabung der Künstlerin mit den langen dunklen Haaren begeisterten Kritiker und Publikum. Ursuleasa trat mit Orchestern wie dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, dem Mozarteum Orchester, dem London Philharmonic Orchestra und den Wiener Symphonikern auf. Sie spielte auf wichtigen Festivals wie den Salzburger Festspielen oder dem Lucerne Festival.
Ihre erste Solo-CD "Piano & Forte" erschien für viele Beobachter ungewöhnlich spät, 2010, mit Stücken von Beethoven, Brahms und Ravel. Die Pianistin gewann damit einen Echo-Klassik in der Kategorie "Solistische Einspielung des Jahres". Ihre zweite Solo CD "Romanian Rhapsody" erschien im März 2011 und ist mit Schubert-Stücken und Werken der rumänischen Komponisten George Enescu und Paul Constantinescu eine Hommage an ihre Heimat Wien und Rumänien.