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Serie: "Wie geht das?" Wie funktioniert ein Weltraumteleskop?

Neugierige Fragen nach dem Wie, Warum, Weshalb: Das ist nicht nur etwas für Kinder. Unsere Serie "Wie geht das?" schnuppert in unterschiedliche Bereiche hinein.
25.07.2022, 18:02 Uhr
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Von Sophia Allenstein

Warum schickt man Teleskope überhaupt in den Weltraum?

Andreas Vogel: Der Grund ist einfach: Auf der Erde sieht man die Sterne nicht so gut. Erstmal haben wir Wolken, die die Sterne verdecken. Auch wenn das Wetter klar ist, gibt es Störungen, zum Beispiel durch die Erdatmosphäre. Die Sterne flackern ein wenig, weil die Erde warm ist. Und das Licht der Sterne kommt nur zu einem gewissen Teil durch die Atmosphäre: Nur der Bereich, den wir sehen. Andere Bereiche, wie Infrarotstrahlung, Ultraviolettstrahlung, Röntgenstrahlung, können wir von der Erde aus nicht sehen. Die Atmosphäre filtert sie raus. Deswegen schicken wir Teleskope ins All.

Wie funktionieren Weltraumteleskope?

Normalerweise sind Spiegelteleskope im Weltraum. Das heißt, die funktionieren wie ein Vergrößerungsspiegel, den man zu Hause hat. Spiegelteleskope kann man in jeder Größe bauen, sie müssen nur noch in eine Rakete passen. Da kommt das große Problem: Die größten Raketen können nur Objekte mit zwei, drei Metern Durchmesser ins All transportieren. Darum hat man beim James-Webb-Teleskop  - das hat einen Durchmesser von 6,5 Metern - den Spiegel zusammengefaltet, mit einer speziellen Technik.

Was ist das Besondere am James-Webb-Teleskop?

Es ist das größte Weltraumteleskop aller Zeiten. Sein Vorgänger, das Hubble-Weltraum-Teleskop, hatte nur einen Durchmesser von 2,40 Meter. Und das James-Webb-Teleskop kann Dinge sehen, die sein Vorgänger nicht sehen konnte: Es ist im Infrarotbereich aktiv. Das James-Webb-Teleskop ist etwa 100 Mal empfindlicher als das Hubble-Teleskop. Man kann damit sehr viel weiter schauen, also Objekte früher in der Entwicklung des Universums sehen. Und wir können zum ersten Mal die Atmosphären von Planeten untersuchen, die um andere Sterne kreisen.

Zur Person

Andreas Vogel ist Leiter des Olbers-Planetariums. Er hat zuerst Lehramt studiert und ist seit 2007 Planetariumsleiter.

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