Uwe Fleischmann, Betriebsratsvorsitzender beim AMEOS Klinikum Dr. Heines Bremen: „Die Hälfte der Beschäftigten an unserem Standort in Bremen sind Leiharbeiter. Diese werden bei uns in allen Bereichen eingesetzt – unter anderem als Pflegekräfte, Psychologen, Sozialarbeiter, Ergotherapeuten, Techniker und Küchenpersonal. Ausgenommen sind Verwaltung, IT und Ärzte.
Bezahlt werden die Leiharbeiter nach dem Tarifvertrag des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (IGZ). Gegenüber 2005, als Leiharbeit bei uns eingeführt wurde, gibt es inzwischen kaum noch nennenswerte Verdienstunterschiede zwischen Festangestellten und Leiharbeitern. Das liegt daran, dass die Leiharbeiter immer mehr Zulagen bekommen und der IGZ-Tarif stetig gestiegen ist – im Unterschied zu unserem Haustarif, bei dem es in den letzten Jahren nur sehr geringfügige Anpassungen gegeben hat.
Der Abstand in der Bezahlung hat sich damit deutlich verringert und damit auch die Einsparmöglichkeiten für den Arbeitgeber. Klar ist aber, Leiharbeit ermöglicht einen flexiblen Personaleinsatz. Das ist Unternehmensstrategie. AMEOS gehört zu den Unternehmen, die eigene Dienstleistungsgesellschaften haben. Und deren Arbeitsverträge sehen vor, dass die Leiharbeiter bundesweit eingesetzt werden können.
Am Standort Bremen wurde dies bisher allerdings noch nicht angewendet. Wer sich für den Standort Bremen bewirbt, wird auch dort eingesetzt. Es wurde noch keiner woanders hin verliehen. Es gibt also schon eine gewisse Kontinuität. Das längste Leiharbeitsverhältnis bei uns dauert jetzt fast zehn Jahre. Übernommen wurde meines Wissens aber bisher noch kein einziger Leiharbeiter.“