Schön ist es nicht, das Freiluft-Urinal nahe dem Hauptbahnhof. Aber wenn es seinen Zweck erfüllt, dann hat es in Bremen selten 3000 Euro gegeben, die sinnvoller investiert worden sind, meint unsere Bremen-Redakteurin Elke Gundel.
Schön ist es nicht, das Freiluft-Urinal nahe dem Hauptbahnhof. Aber wenn es seinen Zweck erfüllt, dann hat es in Bremen selten 3000 Euro gegeben, die sinnvoller investiert worden sind. Denn Männer, die in aller Öffentlichkeit gegen Bäume, Fassaden oder Zäune pinkeln, sind wahrlich kein ästhetischer Anblick. Das empfinden nicht nur Frauen, sondern auch Männer so.
Das Pissoir in der grünen Metallkonstruktion wird zwar das ärgerliche Phänomen nichtbeseitigen, dass der öffentliche Raum ungeniert als Klo missbraucht wird. Aber schon dann, wenn es nur einen kleinen Beitrag dazu leistet, die Lage zu verbessern, hat es sich gelohnt. Diejenigen, die täglich am Bahnhof und in den angrenzenden Straßen unterwegs sind, können ein wenig aufatmen. Ganz zu schweigen von den Beschäftigten, die Fassaden, Gehwege und Grünstreifen jeden Tag von menschlichen Exkrementen säubern müssen.
Möglicherweise kann so ein einfaches Urinal eines Tages auch in den Straßen im Viertel, die alle zwei Wochen massenhaft als Zugang zum Weserstadion dienen, für Erleichterung sorgen. Den Anwohnern wäre eine Linderung des Pinkel-Problems zu wünschen.