In Gröpelingen, in unmittelbarer Nähe zum Hafen, befindet sich seit vielen Jahren das Restaurant Parthenon. Benannt ist es nach einem Baudenkmal auf der Akropolis in Athen. Eine griechische Familie bewirtet hier ihre Gäste. Mit einem günstigen Mittagstisch lockt das Lokal viele Stammkunden an. Als ich mit einem Begleiter das Parthenon aufsuche, sitzt die Wirtin mit einem Kind vor der Tür des alten Hauses. Ein Türmchen und ein Erker zieren das hübsche Gebäude in der ansonsten sehr tristen Umgebung. Im Parthenon herrscht eine familiäre, gelassene Atmosphäre, das wird auf den ersten Blick klar.
Im Inneren des Lokals befinden sich rund 60 Plätze, einige sind bereits besetzt. Wir suchen uns in dem gemütlich eingerichteten Gastraum einen Platz und bemerken erst später, dass wir uns in dem recht großzügig gehaltenen Raucherbereich befinden. Der Raum ist ein wenig verwirrend gestaltet und erhält durch gläserne Trennwände einen labyrinthartigen Charakter. Die Einrichtung ist typisch griechisch: Allerlei Bilder und dekorative Gegenstände aus dem Mittelmeerland sind zu sehen. Ein freundliches Gelb an den Wänden und blau gestreifte Tischdecken schaffen eine warme Atmosphäre. Schnell ist der Wirt zur Stelle, der uns sehr freundlich, aber zurückhaltend bedient.
Die Speisekarte präsentiert ein überaus reiches Angebot: Mittags gibt es Fleischgerichte mit Pommes oder Nudeln ab 5 Euro. Leber, Giros, Lammfleisch, Schweinefleisch oder auch Fisch stehen auf der Speisekarte. Zu jedem Gericht gibt es einen „knackigen Spezialsalat“.
Ich entscheide mich für Leber mit Pommes und Salat (5 Euro), mein Begleiter wählt das Gyros, ebenfalls mit Pommes und Salat (7 Euro). Obwohl die Auswahl der Gerichte sehr groß ist, basiert die Küche auf einem relativ schlichten Baukastensystem. Die Zahl der Beilagen ist begrenzt, doch kann der Gast zwischen vielen verschiedenen Fleisch- oder Fisch-Zubereitungsarten wählen.
Kurze Zeit später hat uns der Wirt zwei große, bunt angerichtete Salate gebracht. Es gibt Blattsalat, Krautsalat, Bohnen, Tomaten, Gurken, eine Peperoni und Zaziki. Das Ganze ist frisch und knackig, wenn auch eine Spur zu kalt. Es ist der typisch griechische Salat, so wie man ihn in Deutschland schon seit Jahrzehnten kennt. Der obligatorische Ouzo steht ebenfalls schon vor uns auf dem Tisch.
Dann müssen wir so lange warten, wie es braucht, Fleisch frisch zuzubereiten. Unsere beiden Portionen ähneln sich stark. Wir haben beide einen großen Berg Pommes vor uns. Als ich diese etwas zur Seite schiebe, entdecke ich, dass auf dem Teller noch weitaus mehr Leberstücke liegen als Pommes. Es ist ein regelrechter Fleischberg. Dies gilt auch für das Gyros. Auf Nachfrage holt der Wirt noch eine Flasche Mayonnaise vom Nachbartisch.

Wir machen uns ans Essen. Man könnte fast sagen, an die Arbeit – bei diesen großen Mengen. Die Pommes sind schlank und gut. Die Leber schön dünn in Scheiben geschnitten und gut durchgebraten. Es könnten ein wenig mehr gebratene Zwiebeln sein für meinen Geschmack. Mein Begleiter ist mit seinem Essen ebenfalls zufrieden. Das Fleisch sei sehr schön saftig, kommentiert er. Da habe er schon deutlich trockeneres Gyros gegessen.
Natürlich schaffe ich nur die Hälfte meines Tellers. Es ist einfach zu viel. Insgesamt sind wir recht zufrieden. Das Parthenon serviert eine gute, traditionelle griechische Küche im alten Stil. Es ist zwar nicht die hohe Kunst des Kochens, was hier mittags serviert wird. Aber es sind zufriedenstellende und gut schmeckende Gerichte.
Parthenon, Bremerhavener Straße 267/269, 28237 Bremen, Telefon 616 80 40, nicht barrierefrei. Getränkepreise: Kaffee 2 Euro, Wasser (0,25 l) 1,90 Euro, Softdrinks (0,2 l) 2,10 Euro, Bier (0,3 l) 2,40 Euro, Wein (0,25 l) ab 3,70 Euro.