Wie wertvoll Pflegekräfte sind und wie wenig (finanzielle) Wertschätzung Frauen und Männern entgegengebracht wird, die in einem der wichtigsten Berufe unserer Gesellschaft arbeiten, zeigt sich derzeit auf besonders eindrucksvolle Weise. Der Abbau von Pflegepersonal aus wirtschaftlichen Gründen in den vergangenen Jahren hat dazu geführt, dass heute Zuschläge und Antrittsgelder von mehreren Tausend Euro für dringend benötigte Fachkräfte gezahlt werden. Bundesweit ist dies der Fall.
Das ist nachvollziehbar, aber keine dauerhafte Lösung. Erste Schritte in der Politik sind gemacht, um den Beruf für den Pflegenachwuchs attraktiver zu machen. Aber es wird noch eine ganze Weile dauern, bis etwa das Pflegeberufe-Reformgesetz mit einer neuen Ausbildung zu den erhofften Effekten führt. Auch die meisten Arbeitgeber sollten inzwischen erkannt haben, dass Einmalzahlungen nicht allein für attraktive Arbeitsbedingungen stehen. Familienorientierte Arbeitszeitmodelle, Rückkehrer-Programme, verlässliche Dienstpläne – und eine bessere Vergütung sind echte Wettbewerbsvorteile. Nicht nur in Zeiten des Mangels.