Walle. Was soll in Zukunft auf dem fast 8000 Quadratmeter großen ehemaligen BSV-Sportplatz an der Dedesdorfer Straße passieren? Von Juni 2011 bis Dezember 2012 war darüber am Runden Tisch verhandelt worden. Am Ende hatten sich dessen Mitglieder, zu denen Vertreter der Bürgerinitiative (BI) "Waller Mitte" und von Immobilien Bremen, der Interessengruppen Kinder, Jugendliche und Senioren, der Waller Geschäftsleute, der Beiratsfraktionen, aus dem Ortsamt sowie von Bau- und Sozialressort gehören, darauf geeinigt, den Prozess von einem eigenen Fachausschuss im Waller Beirat begleiten zu lassen.
Jetzt hat sich dieser nichtständige Fachausschuss "Dedesdorfer Platz" gegründet. Er besteht aus sieben Beiratsmitgliedern, die einstimmig Gerald Wagner (SPD) zu ihrem Sprecher und Christof Schäffer (Grüne) zu dessen Vertreter wählten. Als ständige Gäste gehören dem Gremium außerdem Vertreter der unterschiedlichen Interessengruppen an, die bereits bei den neun Treffen am Runden Tisch mit dabei waren. Und die Runde hat sich auch schon darauf geeinigt, um welche Themen es in dem neuen Fachausschuss zukünftig gehen soll: Zunächst soll noch eine Stellungnahme seitens des Bausenators und Immobilien Bremen zu dem Mitte Dezember gefassten Beiratsbeschluss abgewartet werden. Die Ortspolitiker hatten sich darin dafür ausgesprochen, dass der Fachausschuss durch die Entwicklungsagentur West unterstützt wird und ein Bebauungsplan aufgestellt werden soll, der mit dem vom Runden Tisch favorisierten Konzept des Berliner Duos BAR Architekten/"atelier le balto" korrespondiert.
Vornehmlich soll es anschließend um die konkrete Beplanung des Geländes und um die nach einem Unfall zunächst gestoppte Zwischennutzung gehen.
Die Bürgerinitiative möchte den Platz gerne so schnell wie möglich wieder öffnen – Immobilien Bremen allerdings will zunächst den nicht mehr standsicheren Ballfangzaun abbauen und im Bereich des Bunkers Warnhinweise aufstellen, da Nutzern des Platzes auch dort Gefahr drohen könne. Nach der Maßnahme dürfe der Platz laut Absprache mit IB unter Aufsicht wieder geöffnet werden, schilderte BI-Vertreterin Anne Schweisfurth.
Der aus der Bürgerinitiative hervorgegangene Trägerverein würde den Platz allerdings gerne unbeaufsichtigt von morgens bis abends öffnen, da viele Kinder und Jugendliche gern spontan dorthin kämen. Diesen Wunsch will der Fachausschuss nun als seine "erste Amtshandlung" unterstützen, sobald die genauen Bedingungen geklärt sind. Mitte Februar soll es außerdem in einer gemeinsamen Sitzung der Beiräte Walle und Gröpelingen um die Aktivitäten der Entwicklungsagentur West gehen.