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Rückkehr nach Bremen Borgward will 50 bis 100 Arbeitsplätze schaffen

Der Autobauer Borgward kehrt nach Bremen zurück. Das Unternehmen will 2017 mit dem Bau eines neuen Werks beginnen und die Produktion dann 2018 starten. 50 bis 100 Arbeitsplätze sollen entstehen.
26.10.2016, 00:00 Uhr
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Der Autobauer Borgward kehrt nach Bremen zurück. Das Unternehmen will 2017 mit dem Bau eines neuen Werks beginnen und die Produktion dann 2018 starten. 50 bis 100 Arbeitsplätze sollen entstehen.

Die Borgward Group - die derzeit in China produziert - plant ein neues Montagewerk. Baubeginn soll 2017 sein. 2018 soll die Produktion anlaufen. Zunächst will das Unternehmen 50 bis 100 Arbeitsplätze schaffen. Wo genau die Fertigung entsteht, soll in den kommenden Wochen entschieden werden. Dies verkündeten auf einer Pressekonferenz im Bremer Rathaus Borgward-Vorstandschef Ulrich Walker, Aufsichtsratschef Christian Borgward und Bremens Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD).

Walker sagte: "Wir werden die Geschichte von Borgward weiterschreiben." Drei Standorte seien in der engeren Auswahl gewesen: Brandenburg, der Raum Stuttgart und eben Bremen. Dass man sich für die Hansestadt entschieden hat, habe nicht nur emotionale Gründe gehabt. Auch die "intensiven Bemühungen" des Senats seien ein wichtiger Faktor gewesen. Gründe für die Ansiedlung im Land Bremen sei auch die logistische Anbindung zum Übersseehafen, die gute Verfügbarkeit von Fachkräften und die hervorregende Zulieferindustrie gewesen, sagte Walker. Gefertigt werden sollen zunächst bis zu 10.000 Fahrzeuge pro Jahr. Walker wollte keine Zahlen nennen, wie viele es mittel- und langfristig sein könnten.

Der Bau der Fabrik sei in Deutschland "der erste schrittweise Aufbau einer neuen Automobilfertigung seit zehn Jahren". Zunächst werde das Unternehmen einen zweistelligen Millionenbetrag investieren. In Bremen oder Bremerhaven werden halbfertige Fahrzeuge und Teilmodule zusammengesetzt werden, so der Borgward-Vorstandschef. Dazu gehöre der Einbau von Batterien, Stoßfängern und Elektromotoren. Das erste Modell soll der vollelektrische SUV des Typs BX7 sein.

Laut Walker sollen die E-Modelle eine Reichweite 400 bis 500 Kilometern haben und damit auch mit internationalen Wettberwerbern konkurrieren können. Der Preis des BX7 in Deutschland sei zwei Jahre vor Markteinführung noch nicht klar. Aber: "Wir werden uns preislich über dem Volumensegment, aber unter dem Premiumsegment ansiedeln," so Walker.

Die Borgwards sollen nach ihrem Markteintritt 2018 in Deutschland nach und nach auch in weiteren europäischen Ländern verkauft werden. In China hat der Hersteller bislang 15.000 Fahrzeuge verkauft, mittelfristig seien 500.000 das Ziel.

Wirtschaftssenator freut sich über Rückkehr

Wirtschaftssenator Martin Günthner sprach von einer "sehr frohen Kunde". Die Rückkehr Borgwards zeige, dass Bremen eine Autostadt sei. "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit der Wirtschaftsförderung an der Seite die ambitionierten Ziele von Borgward gemeinsam erreichen können," so Günthner weiter. Bremen habe sich frühzeitig und intensiv um Borgward gekümmert, sagte der Senator. "Wir sind durchaus heiß auf Borgward gewesen."

Auch Borgward-Erbe Christian Borgward zeigte sich emotional. "Zu sehen, dass Träume wahr werden können und ich das Lebenswerk meines Großvaters fortsetzen kann, ist überwältigend." Zehn Jahre lang habe man an der Wiedergeburt der Automarke gearbeitet, nun sei die Vision Wirklichkeit geworden. "Dass mein Vater und mein Großvater da oben sitzen und ein Grinsen im Gesicht haben, davon bin ich überzeugt," sagte der Borgward-Aufsichtsratchef. Das Unternehmen werde wie früher wieder für "Qualität, Innovation und Bezahlbarkeit" stehen. "Borgward lebt, heute mehr denn je."

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Borgward 2015 wiederbelebt

Borgward gehörte einst zu den bekanntesten Autoherstellern Deutschlands und ging 1961 pleite. Borgwards Enkel Christian hat die von seinem Großvater gegründete Marke 2015 wiederbelebt. Inzwischen wird das erste Modell - der Geländewagen BX7 -in China gefertigt. Borgwards Hauptaktionär ist der chinesische Lastwagenbauer Foton.

Schon im Februar hatte Walker eine Produktion in Deutschland angekündigt. (wk)

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