Bremen. Die Bremer Bürgerliste (BBL) um den Ex-FDP-Chef Uwe Woltemath sucht offenbar die Nähe zu den "Freien Wählern" (FW). Woltemath hatte sich am Rande der Listenaufstellung in Hamburg mit Vertretern des Bundesverbandes der FW zu Gesprächen getroffen. Während die Wählergemeinschaft in anderen Ländern - vor allem in Bayern - Erfolge feiern kann, sind die Anläufe zur Gründung eines Bremer Landesverbandes 2009 gescheitert.
Wie berichtet, hatte sich Uwe Woltemath vor Weihnachten von der FDP-Fraktion getrennt, nachdem er Wochen zuvor bereits den Fraktionsvorsitz abgegeben hatte. Er hat für Januar 2011 die Gründung der BBL angekündigt. Mittelstandsförderung, Bürokratieabbau, Verkehrspolitik und Innere Sicherheit sollen dabei die zentralen Wahlkampfthemen sein, als "politisches Angebot für die Wähler der Mitte". Weitere Namen von Aktiven sind bisher allerdings nicht bekannt.
Geplant ist nun offenbar, dass Bürgerliste und Freie Wähler in Bremen gemeinsam aktiv werden. Er freue sich auf die Zusammenarbeit, sagte Woltemath.
Als problematisch könnte sich dabei jedoch die Vorgeschichte erweisen: Der Bundesverband der Freien Wähler hatte 2009 den Bremer Landesverband ausgeschlossen. Begründet worden war dies unter anderem mit rechtslastigen Äußerungen des Vorsitzenden. Zudem setzte sich der Vorstand, wie es damals hieß, aus Ex-Mitgliedern umstrittener Parteien zusammen. Gemeint war unter anderem die sogenannte Schill-Partei. Die jetzige Situation ist unklar. Die Freien Wähler von damals haben sich offenbar nicht aufgelöst, sondern existieren als Verein in Bremen weiterhin. Sie haben ihrer Homepage zufolge auch bereits vier Kandidaten für die Bürgerschaftswahl 2011 aufgestellt.
Woltemath indes formuliert noch einmal den eigenen Anspruch: "Wir wollen bei der Bürgerschaftswahl im Mai mindestens acht Prozent erreichen. Das ist ein realistisches Ziel." Er will dieses Ziel unter anderem dadurch erreichen, dass Nichtwähler wieder an zur Teilnahme an der Wahl motiviert werden.