Das Bremer Ordnungsamt und die Wirtschaftsbehörde sind in den vergangenen Tagen und Wochen verstärkt gegen illegales Glücksspiel vorgegangen. Bei ressortübergreifenden Kontrollen wurden einer Senatsmitteilung zufolge zahlreiche Verstöße festgestellt – mehrere Betriebe seien geschlossen worden. Die Trefferquote der Kontrolleure war den Angaben nach hoch: Bei den jüngsten vier Überprüfungen habe die Glücksspielaufsicht vier Ordnungswidrigkeiten festgestellt; das Ordnungsamt habe drei Betriebe vorübergehend geschlossen und ein Strafverfahren wegen des Verdachts auf illegales Glücksspiel und wegen Drogenhandels eingeleitet. Hinzu kommen Verstöße gegen das Nichtraucherschutzgesetz.
Mehrere Drogenfunde
Zu den geschlossenen Betrieben gehört laut Mitteilung eine Gaststätte in Marßel, in der "drei mutmaßlich illegale Geldspielgeräte" entdeckt worden seien. Auf ein illegales Kartenspiel mit mehreren Personen stießen die Kontrolleure den Angaben zufolge in einer Neustädter Gaststätte. Wie in Marßel seien dort zudem Betäubungsmittel gefunden worden. Beide Betreiber müssen sich auf ein Strafverfahren einstellen. "Wir werden alles daransetzen, dass dieser Laden dauerhaft geschlossen bleibt", sagt Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) zum Neustädter Fall. Diverse Verstöße, unter anderem gegen das Spielhallengesetz, wurden laut Mitteilung in einer Spielhalle in Kattenturm festgestellt. Auch dort ruhe der Betrieb vorerst.
Das Spielhallengesetz sieht zum Beispiel vor, dass die Spieler ausreichend über Gewinn- und Verlustmöglichkeiten informiert werden. Auch müssen die Betreiber dafür sorgen, dass ein Spieler nicht an mehreren Geräten gleichzeitig aktiv ist. "Mit den regelmäßigen Kontrollen von Spielhallen verfolgen wir das Ziel, Suchtgefahren einzudämmen", sagt Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke).
Nach eigenen Angaben haben die Kontrolleure bereits im Januar und Februar mehrere Betriebe überprüft. Die Resultate ähneln sich: illegale Glücksspielgeräte, nicht genehmigtes Vermitteln von Sportwetten, mangelnder Spielerschutz. Gegen einen Betreiber sei ein Zwangsgeld von mehreren Tausend Euro verhängt worden. Eine besondere Anekdote liefern die Behörden zu einem Fall im Steintorviertel nach. Wie berichtet, hatte die Polizei dort im Februar in einem Internet-Café illegale Glücksspielgeräte sichergestellt. "Als der 53 Jahre alte Betreiber plötzlich zur Kontrolle hinzukam, versuchte er eilig, die Geräte mit einer Fernbedienung zu manipulieren", heißt es in der Mitteilung.