Es wird immer hässlicher in Hongkong. Ein mit Metallstangen und Schlagstöcken bewaffneter Mob attackiert friedliche Demonstranten auf ihrer Rückkehr von einer Demokratie-Kundgebung und schlägt sie krankenhausreif. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei den Schlägern um Angehörige der Mafia gehört, von denen bekannt ist, dass sie enge Beziehungen zum chinesischen Festland pflegen, ist groß. Und dass diese Tiraden womöglich gar im Auftrag Pekings gehandelt haben, ist ebenfalls nicht abwegig.
Doch auch der Protest scheint sich auf tragische Weise zu radikalisieren. Schon mit der Erstürmung des Parlaments Anfang des Monats, als eine Gruppe von Demonstranten mit Rohrzangen das Innere des Gebäudes verwüstete, wurden die Grenzen des zivilen Ungehorsams überschritten, der Hongkongs Demokratie-Protest bis dahin prägte.
Jeder weiß: Auf die Forderung einer Unabhängigkeit Hongkongs wird sich Peking nie einlassen. Die autoritäre Führung würde sich auch nicht davor scheuen, die Proteste blutig niederzuschlagen. Dazu will es Peking sicherlich nicht kommen lassen, aber auszuschließen ist das nicht.