Angesichts der grenzenlosen Vermarktung des Fußballs verwundert es nicht, wie bereitwillig DFB und Deutsche Fußball Liga mit den Anbietern von Sportwetten ins Bett steigen. Sportwetten sind ein Milliardengeschäft, was bedeuten da schon Werte wie die Vorbildfunktion des Sports, gesellschaftliche Verantwortung oder Kinder- und Jugendschutz? 1,3 Millionen Spielsüchtige in Deutschland und all das soziale Elend, das damit einhergeht? Geschenkt. Hauptsache, die eigene Kasse klingelt.
Auch Werder Bremen spielt dieses Spiel mit. Versteckt sich wie all die anderen Vereine hinter dem Glücksspielstaatsvertrag oder hinter der Floskel, dass sich der eigene Sponsor ja im Bereich der Prävention engagiere. Dass es auch anders geht, beweist Zweitligist St. Pauli. Er schließt keine Verträge mehr mit Sportwettenanbietern ab. Werder vergibt diese Chance, sich im Fußball-Oberhaus ein weiteres grün-weiß-sympathisches Alleinstellungsmerkmal zu sichern. Schade eigentlich.