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Kontaktpolizistin in Bremen „Ich wollte nie etwas anderes werden“

Ilka Feyes wollte schon immer Polizistin werden. Auch nach 20 Jahren im Polizeidienst würde sie sich heute wieder für diesen Beruf entscheiden.
06.07.2022, 17:05 Uhr
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Von Eva Hornauer

Warum haben Sie sich für den Beruf der Polizistin entschieden?

Ilka Feye: Eigentlich wollte ich als Kind schon nie etwas anderes werden. Mich haben damals das Blaulicht und das Martinshorn total fasziniert. Außerdem glaube ich, dass ich einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn habe. Ich möchte Menschen helfen, die Hilfe brauchen. Dafür braucht man manchmal zwar ein bisschen Fingerspitzengefühl, aber das kam im Laufe der Zeit. Auch wenn man nicht immer nur Schönes als Polizistin erlebt, kann ich sagen, dass ich den Beruf wieder wählen würde. 

Warum ist Ihr Beruf so wichtig für die Gesellschaft?

Ich glaube, die Gesellschaft hat einen Anspruch darauf, in Recht und Ordnung und nach demokratischen Normen zu leben. Irgendjemand muss sich dann aber darum kümmern, dass das auch eingehalten wird. Außerdem denke ich, dass die Tatsache, dass es Polizistinnen und Polizisten gibt, den Bürgerinnen und Bürgern ein Sicherheitsgefühl gibt. Wenn mal etwas in unserer Gesellschaft in Schieflage gerät, dann kommt die Polizei und rückt das wieder gerade.

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Was ist das schönste Erlebnis, das Sie in Ihrem Beruf je erlebt haben?

Das Dankeschön einer Mutter, als wir ihr vermisstes Kind auf dem Spielplatz gefunden haben. Das Kind hatte sich aus der Wohnung geschlichen und hat in einer Tunnelrutsche auf dem Spielplatz seelenruhig mit Sand gespielt. Die Suche hat zwar nur ungefähr 45 Minuten gedauert, aber das hat sich für mich auch schon wie eine Ewigkeit angefühlt. Schließlich wussten wir zunächst ja auch nicht, was mit dem Kind passiert ist. So ein herzliches Dankeschön hört man als Kontaktpolizistin schon öfter als im Einsatzdienst. Man ist auch viel näher am Bürger dran. Wir fahren ja auch in Schulen und Kindergärten und wenn die Kinder einen anlächeln und sich auf den Besuch der Polizei freuen, ist das auch immer wieder schön. Das sind dann die Momente, in denen man weiß, warum man den Job macht.

Wie finden Sie die Idee hinter dem Aktionstag?

Ich finde die Idee super. Wir können an diesem Tag mit Menschen aus Bremen in Kontakt kommen und uns richtig Zeit nehmen, um mit ihnen zu reden. Als Polizistin mache ich so viele Dinge, die von außen gar nicht wahrgenommen werden. Darüber können wir die Besucherinnen und Besucher informieren. Ich glaube auch, dass ein Großteil der Bevölkerung schon dankbar ist für den Job, den die Blaulichtinstitutionen machen. Aber so ein Tag kann vielleicht einige noch mal daran erinnern, wie wichtig Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und Co. für unsere Gesellschaft sind.

Das Interview führte Eva Hornauer.

Zur Person

Ilka Feye ist 38 Jahre alt. Sie ist seit März 2022 Kontaktpolizistin in Bremen und seit 2002 bei der Polizei.

Info

Anlässlich des Aktionstags „Retten. Schützen. Helfen.“ stellt der WESER-KURIER ehrenamtliche und hauptberufliche Retterinnen und Retter aus Bremen vor. Der Aktionstag findet am Sonnabend, 9. Juli, von 10 bis 16 Uhr in der Innenstadt statt.

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