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Fünf Nordbremer Gymnasiasten nehmen am Cansat-Wettbewerb der Europäischen Weltraumbehörde teil Schüler auf Satelliten-Mission

Schüler des Gymnasiums Vegesack haben sich für die Teilnahme am sogenannten Cansat-Wettbewerb der Europäischen Weltraumbehörde (ESA) qualifiziert. Im kommenden Jahr werden sich die Jugendlichen, die das Luft- und Raumfahrt-Profil der Schule belegt haben, in den Niederlanden mit Jugend-Teams aus ganz Europa messen. Dafür bauen sie einen Satelliten, der in eine Dose passen und aus einem Kilometer Höhe Daten senden soll.
05.12.2012, 05:00 Uhr
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Schüler auf Satelliten-Mission
Von Julia Ladebeck

Schüler des Gymnasiums Vegesack haben sich für die Teilnahme am sogenannten Cansat-Wettbewerb der Europäischen Weltraumbehörde (ESA) qualifiziert. Im kommenden Jahr werden sich die Jugendlichen, die das Luft- und Raumfahrt-Profil der Schule belegt haben, in den Niederlanden mit Jugend-Teams aus ganz Europa messen. Dafür bauen sie einen Satelliten, der in eine Dose passen und aus einem Kilometer Höhe Daten senden soll.

Vegesack. Bis in den Weltraum muss es der Satellit der fünf Vegesacker Gymnasiasten zwar nicht schaffen. Trotzdem ist die Aufgabe, der sich die Nordbremer Schüler mit der Teilnahme am europäischen Cansat-Wettbewerb stellen, mit der Planung und Durchführung einer kleinen Weltraummission durchaus vergleichbar. Ihre Aufgabe lautet, einen sogenannten Cansat – einen Satelliten, der in eine Getränkedose (Can) passt – zu bauen und diesen mit einer Rakete in eine Höhe von einem Kilometer Höhe bringen. Dort muss der Satellit Daten sammeln und senden, während er an einem Fallschirm hängend zurück zur Erde sinkt.

Ob das klappt, wird sich im kommenden Jahr in den Niederlanden herausstellen. Die Vegesacker Schüler sind als eines von insgesamt 20 Teams zu dem Wettbewerb der Europäischen Weltraumbehörde (ESA) zugelassen worden. In der Kategorie Anfänger werden sie sich dort mit neun Gruppen aus verschiedenen ESA-Mitgliedsstaaten messen, die sich derzeit ebenfalls auf ihre ersten Satelliten-Missionen vorbereiten.

"Das ist mal etwas ganz anderes, als ein gewöhnliches Schulprojekt", findet Teilnehmer Alexander Weiß, "das ist viel praxisnäher". Ebenso wie seine Teamkollegen Julian Zarrath, Niklas Rother, Michelina Zydel und Finn Thormeier hat er am Gymnasium Vegesack das Profil Luft- und Raumfahrt belegt. Die Bewerbung um die Teilnahme an dem Wettbewerb war Teil eines fächerübergreifenden Schulprojektes, bei dem es um den Bau von Raketen ging – nun werden die Schüler einen Satelliten bauen.

Um sich für die Teilnahme zu qualifizieren, musste das Team zahlreiche Voraussetzungen erfüllen: Die Schüler sollten ein Konzept entwerfen, sich selbst einen Sponsoren suchen und sich um Öffentlichkeitsarbeit kümmern. Mit der Firma Pensum hat das Team einen Geldgeber gefunden, der die Kosten für die Anschaffung von Material und für die Reise der Schüler in die Niederlande übernimmt.

"Die ESA stellt uns ein Grundset mit einem Mess- und Sendecomputer zur Verfügung", erläutert Julian Zarrath. Alles, was die Nachwuchswissenschaftler sonst brauchen, müssen sie selbst dazu kaufen. Das zusätzliche Material darf allerdings nicht mehr als 500 Euro kosten. Das Konzept und die Projektplanung der Vegesacker Gruppe hat die Wettbewerbsjury offenbar überzeugt. Mit der Zulassung wartet nun gleich die nächste große Herausforderung auf die Schüler.

"Die Idee zu der Bewerbung hatte unser Physiklehrer Daniel Borowski", erzählt Julian Zarrath. Ebenfalls involviert in das Projekt sind Andrea Schwanbeck-Rolke, die Englisch unterrichtet, René Kühne, der für Mathematik zuständig ist und Wirtschaftslehrer Daniel Prelle. Die Schüler haben also interdisziplinäre Unterstützung, wenn sie sich an den Bau ihres Satelliten machen. Etwa zwei Monate lang haben die Jugendlichen an ihrem Konzept gearbeitet, im Januar wollen sie mit der Umsetzung beginnen.

"Unser Satellit muss zwei Missionen erfüllen", erläutert Julian Zarrath. Während eine davon vorgegeben ist – die Messung von Luftdruck und Temperatur – mussten die Schüler die zweite Mission selbst entwickeln. "Unser Satellit soll Daten sammeln, die für die perfekte Ausrüstung eines Raumanzuges wichtig sind", erläutert der 17-Jährige die weitere Aufgabe. Dazu gehören beispielsweise Angaben über Luftfeuchtigkeit und Lichtintensität. "Bei der Firma Astrium informieren wir uns, welche Voraussetzungen Raumanzüge grundsätzlich erfüllen müssen."

Bauen werden die Schüler ihren Satelliten schließlich in einer Werkstatt der Hochschule, mit der das Gymnasium Vegesack kooperiert. Das Team ist gespannt, ob alles wie geplant funktionieren wird. "Vor allem die technische Umsetzung und Programmierung des Computers wird knifflig", vermutet Alexander Weiß. Im Frühjahr 2013 wollen die Vegesacker Gymnasiasten ihren Satelliten erstmals ausprobieren, eventuell auf dem Testfeld der Hochschule im Werderland.

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Zitat:

"Das ist mal etwas anderes, als ein gewöhnliches

Schulprojekt."

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