- Sollte man sich auf einen möglichen Blackout in Bremen vorbereiten?
- Was fällt aus, wenn der Strom nicht mehr fließt?
- Wie sollte sich jeder auf einen Stromausfall vorbereiten?
- Wie sollte man sich verhalten, wenn der Strom plötzlich weg ist?
- Wie ist Bremen auf einen Blackout vorbereitet?
- Wo könnten bei einem größeren Stromausfall in Bremen Probleme auftreten?
- Wie wahrscheinlich ist ein größerer Stromausfall?
- Was kann sonst im Vorfeld getan werden?
Das Licht ist weg, die Heizung fällt aus und die Steckdosen sind tot: Ein Stromausfall macht schnell deutlich, wie sehr wir im Alltag von elektrischer Energie abhängen. In den meisten Fällen ist die Elektrizität nach ein paar Stunden wieder im Netz. Besonders herausfordernd wird es jedoch, wenn ein Blackout länger, vielleicht sogar über Tage, andauert. Das wurde nun in Berlin deutlich, wo Tausende Menschen den längsten Stromausfall seit einem Vierteljahrhundert erlebten. Wie genau sollte sich also jeder bei sich zu Hause auf einen möglichen Stromausfall vorbereiten? Der WESER-KURIER hat beim Bremer Innenressort nachgefragt.
Sollte man sich auf einen möglichen Blackout in Bremen vorbereiten?
"Notsituationen in Deutschland können ganz unterschiedliche Formen annehmen – und auch Bremen betreffen", erklärt dazu Karen Stroink, Sprecherin der Innenbehörde. Auch wenn es in solchen Fällen Hilfe vom Staat gebe, könne diese Hilfe – besonders bei großflächigen Schadenslagen – nicht immer sofort und überall gleichzeitig erfolgen. Wer sich also vorbereite, könne in der ersten Zeit sich selbst, Angehörigen und Nachbarn helfen.
Was fällt aus, wenn der Strom nicht mehr fließt?
Heizungen, Telefon, Internet, Leitungswasser, Licht, Elektroherd, Geldautomaten – all das steht bei einem Stromausfall plötzlich nicht mehr zur Verfügung. "Insbesondere vom Strom ist die Bevölkerung sehr stark abhängig", betont Stroink.
Wie sollte sich jeder auf einen Stromausfall vorbereiten?
Um die Auswirkungen eines Stromausfalls auf sich selbst möglich gering zu halten, ist es ratsam, sich vorzubereiten. "Für einen solchen Fall können Bürgerinnen und Bürger vorsorgen, indem sie zum Beispiel alternative Heizquellen vorhalten", rät Stroink. Auch mit warmer Kleidung und Decken könne der Ausfall der Heizung vorübergehend kompensiert werden. Als alternative Lichtquellen würden sich batteriebetriebene Taschenlampen sowie batteriebetriebene Camping- oder Outdoorlampen eignen. Auch ein Vorrat an Lebensmitteln und Getränken sowie Wasser könne hilfreich sein. "Empfohlen wird ein Vorrat, der für mindestens drei Tage hält. Dabei ist möglichst auf die Bevorratung von längerfristig haltbaren Lebensmitteln zu achten", erklärt die Expertin.
Zum Thema Lebensmittelvorrat gibt auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) Tipps: Das Amt rät, sich für möglichst zehn Tage selbst versorgen zu können. Da bei einem Stromausfall weder Kühlschrank, Gefriertruhe noch Elektroherd funktionieren, sollte der Vorrat möglichst bei Zimmertemperatur haltbar und ohne kochen essbar sein. Gut geeignet seien etwa Trockenfrüchte, Konserven, Trockenfleisch, Nüsse, Zwieback oder Müsliriegel.
Jeder sollte darüber hinaus laut Karen Stroink darauf achten, Powerbanks sowie Akkus an elektronischen Geräten regelmäßig aufzuladen oder geladene Ersatzakkus bereitzuhalten. Da bei einem Stromausfall auch die Geldautomaten nicht mehr funktionieren, sollte jeder ausreichend Bargeld zur Verfügung haben. "Mit einem batteriebetriebenen Radio oder Kurbelradio lassen sich bei einem lang anhaltenden Stromausfall aktuelle Mitteilungen der Behörden verfolgen", sagt sie.
Wie sollte man sich verhalten, wenn der Strom plötzlich weg ist?
Auch wenn ein Blackout für jeden selbst eine Ausnahmesituation darstellt, rät Karen Stroink, nicht nur an sich selbst zu denken: "Idealerweise kümmert sich im Ernstfall auch jede und jeder um Angehörige und um die Nachbarinnen und Nachbarn. Vielleicht brauchen sie Hilfe." Weitere Verhaltenstipps gibt das BBK: Um nach dem Heizungsausfall der Kälte entgegenzuwirken, sei es ratsam, möglichst einen Raum zum Aufenthalt auszuwählen und die Türen geschlossen zu halten. Beim Einsatz von Kerzen oder anderen offenen Flammen weist das Amt auf die Brandgefahr hin.
Wie ist Bremen auf einen Blackout vorbereitet?
"Die Katastrophenschutzbehörde im Innenressort steht im ständigen Austausch mit der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft sowie dem Netzbetreiber Wesernetz, um auf ein solches Szenario vorbereitet zu sein", so Stroink. Es sei gezielt investiert worden – unter anderem in Notstromversorgung, zusätzliche Kommunikationswege, Warnmittel und die Ertüchtigung von Einsatzstandorten –, um für einen länger andauernden, großflächigen Stromausfall gerüstet zu sein. Polizei, Feuerwehr und Katastrophenschutz würden über unterschiedliche Konzepte verfügen, die dann je nach Lage und Szenario zur Anwendung kommen. "Diese Pläne werden laufend angepasst und weiterentwickelt", erklärt die Sprecherin. Zum Umgang mit außergewöhnlichen Ereignissen wie einem Blackout würden verschiedene Ressorts und Einrichtungen zusammenarbeiten. Zudem sei in diesem Jahr das Bremische Hilfeleistungs-Gesetz geändert worden, um ab sofort auch Maßnahmen unterhalb einer Katastrophe (zum Beispiel im Falle eines Blackouts) schnell, zielgerichtet und organisiert bearbeiten zu können.
Wo könnten bei einem größeren Stromausfall in Bremen Probleme auftreten?
"Die Katastrophenschutzbehörde und der Netzbetreiber achten darauf, die Staats- und Regierungsfunktionen aufrechterhalten zu können", gibt die Pressereferentin Auskunft. Derzeit sei davon auszugehen, dass Tankstellen punktuell oder bei einem langfristigen großflächigen Stromausfall nicht betrieben werden könnten. "Die Versorgung von Katastrophenschutzeinheiten sowie von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben mit Kraftstoff ist jedoch sichergestellt."
Wie wahrscheinlich ist ein größerer Stromausfall?
Laut dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zählt die Stromversorgung in Deutschland europaweit zu den sichersten. In Deutschland treten vergleichsweise selten Stromausfälle auf.
Was kann sonst im Vorfeld getan werden?
Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer seien im Ernstfall besonders wichtig. "Hierfür gilt es, immer wieder Werbung zu machen und die Hilfsorganisationen bei der Gewinnung neuer Mitglieder zu unterstützen", betont Karen Stroink, die Sprecherin der Innenbehörde.