Auch die mittlerweile 18. Auflage des African Football-Cups hat eines unter Beweis gestellt: Bei dem Turnier geht es weniger um Fußball, sondern vielmehr um ein Kulturfest für Groß und Klein. Menschen mit afrikanische Wurzeln treffen mit Bremerinnen und Bremern zusammen, abseits der Fußballplätze wird bei afrikanischer Musik getanzt und geschmaust, im Mittelpunkt stehen dabei afrikanische Spezialitäten als Speis und Trank. "Die Besucher, vor allem die deutschen Bürgerinnen und Bürger, waren ebenso glücklich, wie die afrikanischen Spieler, dass der Cup wieder stattfindet," bilanziert Tala Awolola, Turnierorganisator und Vorsitzender des Pan-Afrikanischen Kulturvereins. "Alle sind im African Feeling", freut sich der Initiator, "dieses Turnier ist gelebte Integration."
Bei der Jubiläums-Ausgabe anlässlich des 20. Geburtstags des Pan-Afrikanischen Kulturvereins haben sich insgesamt 16 Mannschaften in vier Gruppen miteinander gemessen. Titelverteidiger Gambia setzte sich in der Gruppe A souverän durch und erreichte nach einem 3:0-Erfolg im Viertelfinale gegen Kamerun das Halbfinale. Dort musste sich das Team allerdings ordentlich strecken, erst kurz vor Spielende gelang gegen das Team aus Ghana der erlösende Siegtreffer zum 4:3. Im Endspiel am Sonntag (16 Uhr) trifft Gambia nun auf das Überraschungsteam aus Angola, das sich als Erster der Gruppe B für das Viertelfinale qualifiziert hatte. Dort setzte sich das Team aus dem Südwesten Afrikas mit 4:2 gegen Sierra Leone durch und besiegte im Halbfinale die Mannschaft aus Liberia mit 3:1.
"Als Turnierorganisatoren sind wir sehr erfreut darüber, dass die Spieler sehr respektvoll miteinander umgehen und trotz aller Rivalität sehr fair spielen", lobt Awolola die Spieler aller Mannschaften. Zu einem Tipp für das Finale wolle er sich allerdings nicht hinreißen lassen. "Vor dem Turnier waren Gambia und Liberia für mich die großen Favoriten", winkt der "Chief" lächelnd ab, "jetzt ist Liberia raus – deswegen halte ich mich lieber zurück." Sein Heimatland Nigeria hatte bereits im Viertelfinale mit 1:3 gegen Liberia die Segel streichen müssen, was der Stimmung insgesamt aber keinen Abbruch tat.
Weniger zurückhaltend ist Tala Awolola dann aber, wenn es drum geht, sich bei den zahlreichen Unterstützern des Turniers zu bedanken. Neben der AOK und Werder Bremen hatten unter anderem der Verein Integration durch Sport, der Beirat Mitte, der Landessportbund, Hauptsponsor "Codys", die Senatorin für Soziales, Jugend und Integration, die Bremer Aids-Hilfe, der Bremer Fußball-Verband sowie die Organisation "Ria Money Transfer" einen finanziellen oder personellen Beitrag zum Gelingen des Turniers geleistet.
"Sie alle haben uns immer im Rahmen ihrer Möglichkeiten sehr geholfen", betont "Chief" Tala Awolola, der an diesem Sonntag seinen 67. Geburtstag feiert und sich eigentlich nur wünscht, dass der Cup auch im kommenden Jahr ausgetragen wird. "So ein Turnier verursacht natürlich enorme Kosten", sagt Awolola, "deshalb hoffe ich, dass wir wieder viele Menschen und Organisationen finden, die uns bei der Finanzierung helfen." Vielleicht hilft ihm bei der Suche die Tatsache, dass neben Bremens Polizeipräsident Dirk Fasse und einigen Mitgliedern des Beirates Mitte auch Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte sein Kommen am Finaltag angekündigt hat.