Die Floorballer des TV Eiche Horn bleiben in der 2. Bundesliga die Spezialisten für verlorene Spiel nach Verlängerung. Erst fünf Partien gingen in der gesamten Saison bislang in die Overtime, vier davon bestritten die Bremer. Und auch in der wichtigen Heimbegegnung mit den Baltic Storms mussten sich die Horner nach 4:4-Gleichstand noch mit 4:5 geschlagen geben. Immerhin gab es dafür noch einen Punkt, sodass sie in der Tabelle jetzt mit zehn Zählern weiter auf dem fünften von sieben Plätzen stehen und der Klassenerhalt somit vorzeitig gesichert ist. Gefährdet sind weiterhin die Baltic Storms (8 Punkte) und das Schlusslicht BSV Roxel (5 Punkte), die kurioserweise noch gegeneinander spielen müssen.
Die Horner gingen mit großen Hoffnungen in diese Partie. Im Hinspiel im Oktober 2021 hatten sie bei den Baltic Storms ihre schlechteste Saisonleistung gezeigt und nach einem desolaten Auftritt eine schmerzliche 4:10-Niederlage kassiert. Für diese Schmach wollte sich die Mannschaft von Eiche-Trainer Andreas Kasche natürlich rehabilitieren. Zusätzlich wurde die Zuversicht noch durch das geplante Comeback von Noah Ehrenfried verstärkt. Der spielstarke Youngster hatte noch die Vorbereitung mit den Hornern absolviert, stand danach aber lange Zeit nicht mehr zur Verfügung. Nachdem der Floorball-Verband die Lizenzierungsmodalitäten geändert hat, wurden Noah Ehrenfried und auch Samuel Klose aus der U17 für den Zweitliga-Kader nachnominiert.
Comeback von Noah Ehrenfried
„Samuel hatte in der jüngsten Vergangenheit eine bemerkenswerte Entwicklung vollzogen und Noah ist natürlich als Spieler, der mit unheimlich viel Spaß und Herz aufläuft und als Stimmungsmacher eine deutliche Verstärkung. Außerdem konnten wir somit endlich Mal mit drei kompletten Blöcken spielen“, sagte Andreas Kasche.
Zwei Drittel lang gingen die Pläne der Horner auch nahezu perfekt auf. Zunächst belohnte sich Jan Alexander Schweiger nach Vorarbeit von Julia Noël endlich für seine bislang starken Offensivleistungen mit einem Tor (14.), nur eine Minute später erhöhte Max Pelke nach Zuspiel von Ole Gerdsen auf 2:0. Kurz vor der Drittelpause verkürzten die Kieler zwar noch auf 1:2, doch im zweiten Durchgang schienen die Horner nach dem 3:1 von Ole Gerdsen (Vorarbeit Jonathan Eidam) sowie dem zweiten Treffer von Schweiger (Zuspiel Noah Ehrenfried) zum 4:1 schon klar auf die Siegerstraße eingebogen zu sein.
Doch wieder einmal brachten sich die Bremer nach einer insgesamt guten Leistung um ihren Lohn. „Es bleibt dabei, wir machen es uns aufgrund unserer Unerfahrenheit immer wieder selber schwer. Unser Durchschnittsalter beträgt 22,3 Jahre und diese Unerfahrenheit macht sich nun einmal bemerkbar“, sagte Andreas Kasche. Wie wichtig wären da Routiniers wie Jan Paul Gersdorf oder Kapitän Till Geiler gewesen. Beide waren jedoch nicht einsatzfähig. Gersdorf leidet noch unter den Nachwirkungen einer Covid-Infektion, Geiler befindet sich noch in Quarantäne.
Und so schrumpfte der Horner Vorsprung immer mehr zusammen. Nach dem 2:4 im zweiten Drittel, stand der abschießende Durchgang ganz im Zeichen der Aufholjagd der Gäste, bis es nach dem 4:4 in die Verlängerung ging. Dort nutzten die Baltic Storms dann eine Zwei-Minuten-Strafe gegen den Horner Kai Ehrenfried, nach sieben Minuten zum Siegtreffer.
Im Derby nicht chancenlos
Zumindest können sich die Bremer jetzt ohne Druck auf das letzte Saisonspiel vorbereiten. Mit den Lilienthaler Wölfen kommt der ungeschlagene Spitzenreiter am 9. April zu einem Saison-Highlight an die Berckstraße. „Im Derby muss ich natürlich niemanden von uns besonders motivieren“, sagt Kasche, der trotz der Außenseiterrolle sehr zuversichtlich in dieses Nachbarschaftstreffen geht. Das Hinspiel ging nur knapp mit 5:3 an den Favoriten. „Wäre die Partie nur fünf Minuten kürzer gewesen, hätten wir vielleicht sogar gewonnen“, sagt Kasche.
TV Eiche Horn: Lizotte; Florian von Kroge, Jablonski, Noah Ehrenfried, Schönfelder, Pelke, Serafiniak, Kai Ehrenfried, Schweiger, Per Gerdsen, Eidam, Hoffmann, Ole Gerdsen, Klose, Klimbert, Julia Noël.