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Schwimmer Florian Wellbrock Eine neue Uhr für den Weltrekordler

Freiwasser-Olympiasieger Florian Wellbrock triumphiert zum Abschluss der Kurzbahn-WM über 1500 Meter. Er stellt dabei einen neuen Weltrekord auf und möchte sich von der Prämie eine neue Uhr gönnen.
21.12.2021, 18:46 Uhr
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Eine neue Uhr für den Weltrekordler
Von Frank Büter

Was für ein Abschluss: Der aus Bremen kommende und in Magdeburg lebende Freiwasser-Olympiasieger Florian Wellbrock hat sein unvergessliches Sportjahr mit einer weiteren Goldmedaille und einem Weltrekord veredelt. Am letzten Tag der Kurzbahn-Weltmeisterschaft in Abu Dhabi triumphierte der 24-Jährige über 1500 Meter Freistil und verwies den Tunesier Ahmed Hafnaoui und Michailo Romantschuk aus der Ukraine auf die Plätze zwei und drei. Wellbrock schlug dabei nach 14:06,88 Minuten an und war damit 1,18 Sekunden schneller als der Italiener Gregorio Paltrinieri bei seiner Weltbestmarke im Jahr 2015.

Eine knappe Stunde nach der Siegerehrung saß Wellbrock entspannt auf dem Bett seines Hotelzimmers in Abu Dhabi. Die Dopingkontrolle hatte er bereits hinter sich gebracht und das Handy schnell wieder ausgemacht, als dort 150 neue WhatsApp-Nachrichten aufgeploppt waren. Nun also stellte er sich via Onlineplattform Zoom in einer Medienrunde den Fragen der Journalisten. Er war sichtlich gut gelaunt nach dem ersten Weltrekord seiner Karriere und entschuldigte sich zunächst mal dafür, nicht gründlich aufgeräumt zu haben. Das Gefühlskino, das ihn im Moment des Triumphs ausgefüllt hatte, vermochte er indes nicht mehr zurückzuspulen. "Es ist einfach schade, dass so ein besonderer Moment so schnell vorbei ist", sagte Wellbrock.

Unmittelbar nach dem Rennen hatte er sich auf die Trennleine zwischen den Bahnen geschwungen, die Arme nach oben gerissen und sich feiern lassen. Er habe seinen Emotionen einfach freien Lauf gelassen, sagte der Erfolgsgarant des Deutschen Schwimm-Verbandes. Was ihm dabei durch den Kopf gegangen sei, das könne er aber schwer in Worte fassen. "Ich bin immer noch sprachlos und kann noch nicht realisieren, dass ich auf dieser Strecke jetzt der schnellste Mann der Welt bin", sagte Florian Wellbrock.

Das Rennen selbst hatte Wellbrock taktisch klug von vorne weg geschwommen. Als Konkurrent Paltrinieri das hohe Tempo nach der Hälfte des Rennens nicht mehr mitgehen konnte und aus dem Führungsquartett ein Führungstrio wurde, habe er gedacht: "Okay, jetzt können wir hier Spaß haben." Und nach 1200, 1300 Metern habe er gewusst: "Ich werde hier gleich Weltmeister", schilderte Wellbrock. Ein Weltmeister in Weltrekordzeit, ein Rekord, der ihm eine Prämie des Weltverbandes FINA in Höhe von 50.000 Euro beschert. Ob er sich belohnen und sich von dieser Prämie etwas gönnen würde? Florian Wellbrock grinste und sagte nach einer kurzen Denkpause: "Ich habe da eine Uhr im Auge. Die würde ich mir gerne zulegen – aber erst, wenn das Geld auch wirklich auf meinem Konto ist."

Am Abend des Triumphs musste zunächst ein Essen als Belohnung herhalten. Für mehr blieb ohnehin keine Zeit. Am frühen Mittwochmorgen geht es schon auf die Rückreise nach Deutschland, nach Magdeburg. Dort wird er am Donnerstag noch zwei Trainingseinheiten absolvieren, dann ist Pause. Drei Tage, immerhin. Die Weihnachtsfeiertage, sagte Wellbrock, werde er bei seiner Familie in Bremen verbringen. Ab Montag wird dann wieder trainiert. Wellbrock macht das gerne. Er sei seinem Trainer Bernd Berkhahn sehr dankbar, sagte er. Nicht nur jetzt, sondern 365 Tage im Jahr. "Ich stehe zwar allein auf dem Startblock, aber ohne Bernd wäre ich nicht da, wo ich heute bin!"

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