Erst vor wenigen Tagen hat der für die Verwaltung der Sportstätten zuständige Landessportbund (LSB) Bremen dem Bremer Senat mit Kündigung der Kooperation gedroht. Begründet wurde dies mit dem schlechten Zustand der Sporthallen im Bremer Stadtgebiet und den mit den häufigen Hallensperrungen einhergehenden Folgen für die Vereine und die Sportler. Das Hallenmanagement sei durch die komplexe Situation inzwischen deutlich umfangreicher geworden, sagte die beim LSB für die Infrastruktur zuständige Vizepräsidentin Helke Behrendt dem WESER-KURIER. „Unsere Kapazitäten sind erschöpft. Wir verheizen unsere hauptamtlichen Kräfte.“ Deshalb sei eine Kündigung dieser Kooperation zum 30. Juni 2024 ein Thema.
Nun scheint es, als sollten die Sportler im Bremer Stadtgebiet schon bald auf bessere Rahmenbedingungen hoffen dürfen, denn der Senat hat jetzt das sogenannte Gebäudesanierungsprogramm 2024 beschlossen. Für das kommende Jahr werden dafür sogar 39,6 Millionen Euro zusätzlich bereitgestellt, das Gesamtvolumen der bereits laufenden und schon geplanten Maßnahmen des Programms beträgt damit über 355 Millionen Euro. Den größten Anteil am Gebäudesanierungsprogramm haben mit über 50 Prozent die Schulen und Turnhallen. Dabei geht es um die Instandsetzung und die energetische Sanierung der öffentlichen Gebäude.
Mit den zusätzlich bereitgestellten Mitteln berücksichtigt der Senat unter anderem die unvorhergesehenen Kostensteigerungen bei bereits laufenden Sanierungen. Zudem sind knapp zwölf Millionen Euro zusätzlich für die Umsetzung neuer Sanierungs- und Baumaßnahmen vorgesehen. "Der Schwerpunkt der Investitionen liegt auch 2024 im Bereich der Schulen und Turnhallen", wird Finanzsenator Björn Fecker in einer Presseerklärung zitiert. Die Sanierung von Turnhallen nütze auch den Sportvereinen, die dadurch bessere Rahmenbedingungen erhalten würden. Zugleich werde mit den energetischen Gebäudesanierungen der Klimaschutz verbessert.
Mit dem Programm 2024 werden auch neue Sanierungsmaßnahmen umgesetzt. So steht beispielsweise die energetische Gesamtsanierung der Turnhalle am Schulzentrum Obervieland an, die künftig auch über eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach verfügen wird. Energetisch saniert wird auch die Turnhalle an der Grundschule Witzlebenstraße, bei der zudem die Umkleiden modernisiert werden und der Hallenboden erneuert wird. Des Weiteren nimmt der Turnhallen-Neubau für den TuS Huchting weiter Form an: Der Senat hat der Finanzierung des Vorhabens mit vorläufigen Gesamtkosten in Höhe von rund sieben Millionen Euro zugestimmt. In dieser Summe ist auch der Abriss der alten Halle auf dem Areal des Bürger- und Sozialzentrums enthalten. Der klimaschonende Neubau soll an der Obervielander Straße in unmittelbarer Nähe zum TuS Huchting errichtet werden. Dabei sollen insbesondere auch die Belange der Leistungsturnerinnen und -turner des Vereins berücksichtigt werden. Baubeginn könnte schon im Frühjahr 2024 sein.