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Europameisterschaft der Frauen Lara Schulze: Nach der Schach-EM ist vor der Olympiade

Die für Werder spielende 21-Jährige ist mit ihrem 39. Platz auf Rhodos zufrieden. Damit wurde sie drittbeste Deutsche unter insgesamt 184 Teilnehmerinnen.
15.05.2024, 05:00 Uhr
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Lara Schulze: Nach der Schach-EM ist vor der Olympiade
Von Jörg Niemeyer

Rhodos: eine Insel zum Verlieben - und zum Schachspielen. 14 Tage stand die griechische Insel im Zeichen der Europameisterschaft der Frauen. "Dieses Reiseziel lockte ganz besonders viele Teilnehmerinnen an, insgesamt 184, somit war dies die größte Frauen-Europameisterschaft jemals", bilanzierte Lara Schulze. Die Werder-Spielerin war eine von neun deutschen Starterinnen, wurde 39. und war am Ende mit ihrem Abschneiden zufrieden. "Ich habe viele gute Partien gespielt", sagte die 21-Jährige. Mit ihrer Platzierung rangierte sie schließlich 20 Plätze über ihrer Einstufung vor Turnierbeginn - das wertete Lara Schulze auch fern der Medaillenplätze als Erfolg.

Sechs der neun deutschen Teilnehmerinnen auf Rhodos gehören zur Nationalmannschaft, auch Lara Schulze. Als 39. des Klassements war sie mit sechs Punkten aus zehn Partien die drittbeste Deutsche, punktgleich mit Fiona Sieber, die im Gegensatz zur derzeitigen FIDE-Meisterin (FM) des SV Werder bereits den Titel Damen-Großmeister (WGM) trägt. Es ist der höchste Titel des Schach-Weltverbands FIDE, der ausschließlich Frauen vorbehalten ist und auf Lebenszeit verliehen wird.

Beste Deutsche auf Rhodos war als 16. Dinara Winkler, die sich angesichts ihrer Elo-Zahl 2453 (zum Vergleich: Lara Schulze ging mit 2290 in die EM) Chancen auf eine Platzierung unter den Top 10 hatte ausrechnen können. Die besten Zehn der EM qualifizierten sich für den Weltcup. Dieses Ziel stand allerdings nicht auf der Liste von Lara Schulze. Dafür war die Konkurrenz auf Rhodos einfach zu groß und zu stark.

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Nächstes großes Ziel der Werderanerin ist die Teilnahme an der Schacholympiade vom 10. bis 23. September in Budapest. "Ich bin in der engeren Auswahl, aber nicht sicher, ob ich dabei sein werde", sagte Lara Schulze. Am Dienstag stand sie in der deutschen Frauen-Rangliste, die nach Deutscher Wertungszahl (DWZ) und nicht nach Elo geführt wird, auf Platz sieben. Nach Elo-Zahl wurde sie kürzlich als drittbeste Deutsche geführt. Im Mai wird Schulze an einem Lehrgang mit Bundestrainer Jan Gustafsson teilnehmen, bald danach dürfte die Entscheidung über den deutschen Kader für die Olympiade feststehen.

Bei der EM feierte Lara Schulze fünf Siege bei zwei Unentschieden und drei Niederlagen. In ihren ersten vier Partien war sie ungeschlagen geblieben. Ihr bestes Spiel machte Lara Schulze nach eigener Aussage gegen die Ungarin Hanna Ivan-Gal. Sie gewann auch deswegen, weil "ich mit der Vorbereitung auf die Partie voll ins Schwarze getroffen hatte". Nach vier Punkten aus sechs Spielen durfte Lara Schulze also noch hoffen, dass sie es im Gesamtklassement noch weiter nach vorne schaffen könnte.

Am Ende reichte es nicht, aber dank des Sieges über die Österreicherin Elisabeth Hapala nach fehlerfreier Partie ging die Werderanerin nach ihrem zehnten Einsatz mit einem guten Gefühl aus dem Turnier. Nach dem Lehrgang im Mai wird es die 21-Jährige etwas ruhiger angehen lassen. In den folgenden Monaten werde sie sich vor allem mit Training und Spielanalysen befassen, sagte sie. Vor der Olympiade in Ungarn stehe kein wichtiges Turnier für sie an. Und im September, so hofft Lara Schulze, ist sie in Budapest dann fürs deutsche Team mit am Start.

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