Der Sieg an sich galt schon als ziemlich überraschend, und das Resultat machte die Sensation endgültig perfekt: Das Tischtennis-Team des SV Werder gewann nach zwölf langen Jahren nicht nur mal wieder gegen Borussia Düsseldorf, den Serienmeister der Tischtennis-Bundesliga (TBBL). Die Bremer kehrten auch noch mit einem glatten 3:0-Erfolg in die Heimat zurück. „Ein Wahnsinnssieg“, freute sich Team-Manager Sascha Greber, und Trainer Cristian Tamas nannte das Ergebnis einfach nur „toll“. Sein Team setzte sich nun erst einmal an die Spitze der TBBL. Der Start ist geglückt.
In Düsseldorf hatte es schon gut begonnen, nämlich mit einem 3:1-Erfolg von Mattias Falck. Der Schwede war an Nummer zwei gesetzt worden und hatte es deshalb zu tun bekommen mit Yongyin Li, der nach dem kurzfristigen Ausfall von Kanak Jha in die Position des stärksten Düsseldorfers rückte. Zunächst zwang der Chinese dem Bremer auch sein Spiel auf, und so sah es nicht danach aus, als ob Falck ein Mittel gegen seinen Gegner finden würde.
Es gelang ihm aber doch: Mit dem zweiten Satz gestaltete der Werderaner das Spiel offen und zeigte sich zudem in allen engen Phasen des Duells ein wenig nervenstärker. „Mattias hat den Weg frei gemacht“, lobte Tamas die starke Leistung des Schweden. Das zweite Duell des Abends hatte es ebenfalls in sich, und dabei sah der Bremer zunächst auch nicht unbedingt wie der Sieger aus. Das 11:4 von Anton Källberg gegen Kirill Gerassimenko deutete vielmehr auf den ersten Punkt des Gastgebers hin. Aber wie im ersten Spiel erlebten die 650 Zuschauer in Düsseldorf erneut ein kleines Comeback. In einer Paarung, die ganz überwiegend von kurzen Ballwechseln lebte, fand Gerassimenko ins Spiel und hatte in den folgenden drei Sätzen jeweils einigermaßen knapp die Nase vorn.
Dabei konnte sich der Bremer sogar den Luxus erlauben, im wichtigen dritten Durchgang drei Satzbälle zu vergeben, ehe er schließlich mit 2:1 vorn lag. Gleich den ersten Matchball nutzte Kirill Gerassimenko nur wenig später zum 3:1-Erfolg, und dann folge ein für seine Verhältnisse überschwänglicher Jubelschrei – er unterstrich, vor welch großer Sensation das Team des SV Werder nach zwei Spielen stand. Das galt umso mehr, da Neuzugang Irvin Bertrand gegen Borger Haug als klarer Favorit ins Spiel ging. Die 2:0-Führung, die den Bremer ins dritte Duell des Tages begleitete, machte es ihm vermutlich noch ein wenig leichter.
Es lag wohl auch daran, dass die abschließende Paarung zu einer recht einseitigen Sache wurde: Bertrand gewann den ersten Satz deutlich (11:3) und machte es dann ein bisschen spannend, als er im zweiten Durchgang eine 10:6-Führung aus der Hand gab. Er gewann jedoch auch diesen Satz, und beim 11:5 im letzten Spielabschnitt ließ er dann wieder gar nichts anbrennen. „Es ist nicht einfach, so ins Spiel zu gehen“, fand Cristian Tamas. Letztlich habe Bertrand ja nur wenig zu gewinnen gehabt im abschließenden Duell, seine Aufgabe aber sehr souverän gelöst.
Den Schlüssel zum Erfolg machte der Trainer aber im zweiten Duell aus: „Kirill hat super gespielt und gegen den besten Spieler der letzten drei Jahre gewonnen.“ Am Ende, da war man sich beim überraschenden Sieger sehr einig, hatten allerdings alle Spieler überzeugt. „Das war einfach eine tolle Mannschaftsleistung“, unterstrich Sascha Greber.
Li – Falck 1:3 (11:2, 8:11, 9:11, 12:14)
Källberg – Gerassimenko 1:3 (11:4, 8:11, 10:12, 9:11)
Haug – Bertrand 0:3 (3:11, 10:12, 5:11)