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Stadtentwicklung Was Maastricht so besonders macht

Fast schon nicht mehr Niederlande sei Maastricht, heißt es. Es ist nicht die einzige Besonderheit an der Stadt.
28.07.2023, 05:00 Uhr
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Was Maastricht so besonders macht
Von Marc Hagedorn

Hans Hoorn ist vor über 50 Jahren als Stadtsoziologe aus Utrecht nach Maastricht gekommen. „Die Stadt hat mich gereizt“, sagt er, „ich fand sie mysteriös.“ Eine „ausländische Stadt“ nennt er sie, weil sie eingequetscht am untersten Zipfel der Niederlande zwischen Belgien und Deutschland liegt und wie ein Anhängsel wirke mit einem eigenen Dialekt und einer „ganz eigenen Kultur“. Bis Lüttich in die eine Richtung und Aachen in die andere sind es nur 40 Autominuten.

Maastricht sei, sagt Hoorn, vom Schicksal begünstigt. Im Zweiten Weltkrieg blieb die älteste Stadt der Niederlande von Bombardements verschont. Bis heute prägen historische Gebäude die Innenstadt mit ihren schmalen Gässchen und kleinen Ladenlokalen. Ein bisschen wie in Oldenburg fühlt sich das Shoppen hier an. „Sie können sicherlich nicht alles, was wir hier machen und gemacht haben, eins zu eins auf andere Städte übertragen“, sagt Hoorn, „aber Sie können einige Faktoren unserer Erfolgsformel übernehmen.“

Dazu gehört zum Beispiel Mut. Denkverbote gibt es nur wenige. Einige der unzähligen Kirchen im katholischen Maastricht werden heute ganz profan genutzt. Ins ehemalige Kreuzherrenkloster aus dem 15. Jahrhundert ist ein Fünf-Sterne-Hotel eingezogen. An dem Wochenende, an dem der WESER-KURIER zu Besuch war, hatte Stargeiger André Rieu, ein Sohn der Stadt, das Design-Hotel für seine Entourage gemietet. Rieu gibt regelmäßig Freiluft-Konzerte auf dem zentral gelegenen Vrijthof mit über 10.000 Besuchern.

Sogar 15.000 Besucher soll angeblich jede Woche eine weitere Attraktion anlocken: Die ehemalige Dominikanerkirche mitten in der Altstadt ist heute eine Buchhandlung. „Wenn nur jeder zweite Besucher davon auch ein Buch kauft, ist das doch ein gutes Geschäft“, sagt Hoorn.

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