Der Blick aufs Thermometer kommt alle Jahre wieder. Ist es kalt genug? Hält das Eis auf der Semkenfahrt im Bremer Blockland? Kündigt sich in den Wintermonaten eine längere Kälteperiode an, flutet der Bremer Eisverein das rund 30 Hektar große Gebiet. Seit Jahren umsorgen die Ehrenamtlichen des Vereins deshalb die Wiesenfläche und vereisen sie: Dazu beginnen ab Mitte November drei Pumpen, 135 Liter Wasser pro Stunde aus der Wümme zu fördern und auf der Wiese zu verteilen. Wenn eine gewisse Höhe erreicht ist, wird in den Folgemonaten nur noch nachgepumpt, um den Stand konstant zu halten.
Eine der größten Eisflächen Deutschlands
Sinken die Temperaturen dann für längere Zeit unter null Grad, verwandelt sich die Wiese in eine etwa drei Kilometer lange Eislaufbahn für Schlittschuhläuferinnen und Schlittschuhläufe – sie gilt damit als eine der größten Eisflächen in Deutschland. Weil auf der Grünfläche an den meisten Stellen das Wasser nur 30 bis 40 Zentimeter tief ist, friert es rascher zu als in Seen und Flüssen. Auch die Gefahr, beim Einbrechen zu ertrinken, ist durch die geringe Wassertiefe in der Regel gering. Kalt und scharfkantig ist es an einigen Stellen aber trotzdem, weshalb Vorsicht geboten ist. Die Freigabe erfolgt durch den Bremer Eisverein und wird auf der Internetseite veröffentlicht. Das Betreten erfolgt stets auf eigene Gefahr.
Bereits seit dem Winter 1965/66 sorgt die Semkenfahrt für Vergnügen in der kalten Jahreszeit. Wer mit dem Auto kommt, muss einen kleinen Fußweg in Kauf nehmen. Die Zuwegung über die Hemmstraße ist laut Eisverein für Autos gesperrt. Einige Parkplätze stehen am Unisee zur Verfügung. Auch die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist möglich: Öffentliche Verkehrsmittel vom Bremer Hauptbahnhof: Ab dem Bremer Hauptbahnhof die Buslinie 27 (Richtung Weidedamm) nehmen, an der Innsbrucker Straße in Linie 28, Richtung Universität, steigen und dann am Wetterungsweg aussteigen.
Das Eislaufvergnügen auf dem ehemaligen Hauptgraben im Kanalsystem zwischen dem Teufelsmoor und Bremen ist kostenlos. Der Bremer Eisverein, der die Strecke pflegt, freut sich jedoch über Spenden.
