Ende 2022 stand fest: Der Denkort Bunker Valentin wird – als bundesweit bedeutsamer Erinnerungsort – 1,8 Millionen Euro Fördergelder vom Bundeshaushalt erhalten.
Was soll mit dem Fördergeld passieren?
Die Nachricht, dass dem Denkort eine Fördersumme von 1,8 Millionen Euro zukommen soll, erreichte Thomas Köcher im Zug von Bremen nach Frankfurt. Köcher leitet die Landeszentrale für politische Bildung Bremen und ist damit auch für die Lern- und Erinnerungsstätte in Rekum verantwortlich. "Das Geld vom Bundeshaushalt würden wir entweder für den Bau eines Veranstaltungsraums auf dem Informationszentrum oder für eine Betonsanierung verwenden", sagt Köcher. "Wenn möglich würden wir von den 1,8 Millionen Euro auch gerne beides realisieren." Dafür müsse jetzt aber zunächst einmal geklärt werden, wie man an die Fördermittel kommt und wie hoch die Baukosten für beide Projekte werden würden.
Ein zusätzlicher Veranstaltungsraum bietet die Möglichkeit, auch größeren Gruppen Seminare anzubieten, so Köcher. Außerdem könnte ein solcher Raum auch für Veranstaltungen, wie Wanderausstellungen oder Konzerte, genutzt werden. Mit einem entsprechenden Raum, könnte dann auch der Eventkalender ausgeweitet werden. Da die Baukosten aber momentan schwierig einzuschätzen seien, müsse man aber erst sehen, ob und wie das Projekt von den Fördermitteln finanziert werden kann.
Die Betonsanierung klingt wahrscheinlich im Gegensatz zum Bau eines Veranstaltungsraums weniger spektakulär. Der Beton, der Hauptbaustoff der Gedenkstätte im Bremer Norden, muss jährlich geprüft werden. Nach einer Betonsanierung müsse das weniger häufig erfolgen.
Welche Veranstaltungen sind für 2023 geplant?
Das Veranstaltungsprogramm im Denkort Bunker Valentin für dieses Jahr ist noch nicht fertig ausgearbeitet. Fest steht nur, dass ab Mai bis zu den Sommerferien die Kunstinstallation "Windharfe" im Bremer Norden zu Gast sein soll. Begleitet wird das von einer Ausstellungskonzeption.
Was soll dieses Jahr sonst noch passieren?
Zwar ist der Veranstaltungskalender des Denkorts Bunker Valentin noch relativ leer, 2023 soll sich aber einiges in der Gedenkstätte ändern. Zum einen sollen die Audioguides, vor allem auch in der App-Variante, erweitert werden. Zum anderen hatte sich der Denkort mit zwei Projekten bei der Ausschreibung "Bremen Digital" der Wirtschaftsförderung beworben – und für beide Vorhaben einen Zuschlag bekommen.
Zum einen soll die Homepage überarbeitet werden. Ziel der Überarbeitung: eine barrierearme Webseite, die es ermöglicht den Besuch des Denkorts vor- und nachzuarbeiten. "Natürlich soll die Webseite aber nicht den Besuch vor Ort überflüssig machen", sagt Köcher. Mit dem zweiten Projekt sollen Bilder aus dem Archiv der Gedenkstätte via Laser in den Ausstellungsraum projiziert werden. "Die Bilder vom Bau der Anlage sollen den Besucherinnen und Besuchern einen besseren Eindruck von der Geschichte des Denkorts Bunker Valentin vermitteln", erklärt Köcher. Die Konzeption dieser Installation soll bis August 2023 abgeschlossen werde.