Mittelmaß trifft auf Mittelmaß. Diese Ausgangslage gilt an diesem Sonnabend angesichts der Tabellensituation für die beiden nordbremischen Fußball-Bremen-Ligisten und deren Gegner. Der Rangsechste Blumenthaler SV tritt um 13 Uhr im Burgwallstadion gegen den Ligazehnten FC Union 60 an. Und zur gleichen Zeit soll auf dem Sportplatz an der Erlenstraße die Partie zwischen dem Zwölften BTS Neustadt und dem Neunten SG Aumund-Vegesack angepfiffen werden.
Blumenthaler SV – FC Union 60: Die jüngste 0:4-Niederlage beim OSC Bremerhaven liegt Blumenthals Coach Marko Schultz noch immer schwer im Magen. Mit der Leistung seiner Mannschaft bei den Seestädtern sei er ganz und gar nicht zufrieden gewesen, sagt Schultz und fügt an: „Die Einstellung hat schlicht nicht gestimmt.“ Ein Mangel, der letztlich dazu führte, dass die Seestädter mit den Nordbremern leichtes Spiel hatten. Und der nun gegen den FC Union 60 möglichst komplett abgestellt werden soll.
Natürlich verrät ein Trainer vor einem Meisterschaftsmatch im eigenen Stadion keine taktischen Details. Aber so viel sagt Marco Schultz: „An der Aufstellung wird sich etwas ändern.“ Vor allem hat ihm in Bremerhaven die mangelhafte kämpferische Note seines Teams missfallen. Deshalb dürfte er einige neue Spieler einsetzen, die sich nicht scheuen, beherzt in die Zweikämpfe zu gehen. So wie der A-Jugendliche Dario Sultan, der nach den Worten von Schultz seine Sache als Verteidiger bisher sehr gut gemacht hat.
Der FC Union 60 ist zwar im Gegensatz zum Blumenthaler SV zwar holprig in die neue Saison gestartet, knüpft aber allem Anschein nach allmählich an seine Form aus der vergangenen Serie an, die er letztendlich als Tabellenfünfter beendete. In den letzten fünf der bislang neun Begegnungen konnte das Team vom Jürgensdeich sieben seiner elf Punkte ergattern. Die Burgwallelf dagegen vermochte in den jüngsten vier Begegnungen bei drei Niederlagen nur das Nachbarschaftsderby gegen die SAV gewinnen. In der vergangenen Saison gingen die Blumenthaler in den Spielen gegen den FC Union 60, der sich vor gut zwei Wochen von Trainer Frank Dahlenberg getrennt hatte und derzeit interimsmäßig betreut wird, mit 0:1 und 1:3 leer aus.
Sonnabend, 13 Uhr Burgwallstadion
BTS Neustadt – SG Aumund-Vegesack: Die beiden Vereine gehören zu den Dinos der Bremen-Liga und standen sich in einem Punktspiel zuletzt im Februar im Vegesacker Stadion gegenüber. Das Match entschieden die Gäste etwas überraschend mit 2:1 für sich. Die Saison beendeten die Nordbremer als Überraschungsdritter und die Neustädter als Siebter. An ihre damalige Form konnten beide Teams in dieser noch jungen Meisterschaftsserie allerdings bislang nicht anknüpfen. Mit der Konsequenz, dass sie sich in der Tabelle als Neunter (SAV) und Elfter auf Tuchfühlung zueinander befinden. Mit einem Heimsieg am Sonnabend würde das Team von Trainer Volker Fahlbusch die Nordbremer überholen.
Das wollen Issam El-Madhoun und Miguel Garcia als Interimstrainer der Vegesacker natürlich verhindern. Und sie gehen nach der letztlich unglücklich zustandegekommenen 1:5-Heimklatsche gegen SV Hemelingen (El-Madhoun: „Ich kann immer noch nicht fassen, dass wir verloren haben“) davon aus, dass auch ihr Team in der Neustadt unbedingte Wiedergutmachung anstrebt.
Personell und fußballerisch dürften die Vegesacker denn auch keine Probleme haben, wenngleich Nikolas Doye und Abdullah Basdas nach dem Kräftemessen mit Hemelingen über leichte Verletzungen klagten. Allerdings haben die Nordbremer bislang noch nicht ihren Rhythmus gefunden, der sie in der vergangenen Saison auszeichnete. Allzu häufig gerät das Mannschaftsgetriebe in den Leerlauf, zu oft werden gute Torchancen nicht genutzt. Das alles trägt nicht zur mentalen Festigung bei und macht die Arbeit von El-Madhoun und Garcia nicht einfacher. Gleichwohl wollen sie ihre Trainerrolle so lange wahrnehmen, bis für den freiwillig zurückgetretenen Markus Werle ein Nachfolger gefunden worden ist. Er selber habe das Angebot des SAV-Fußball-Abteilungsleiters Bernd Siems, den Trainerposten in dieser Saison offiziell wahrzunehmen, nicht angenommen, sagt El-Madhoun. Folglich muss die Mannschaft damit rechnen, dass ein neuer Mann auf der Kommandobrücke möglicherweise nicht vor der Winterpause gefunden wird. Für das Spiel in der Neustadt hat Issam El-Mdhoun eine unmissverständliche Devise ausgegeben: „Wir müssen die Punkte mitnehmen.“
Sonnabend, 13 Uhr, Erlenstraße