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Fußball-Landesliga Bremen Özkul als Krisenmanager gefragt

Der SV Türkspor ist das aktuelle Sorgenkind des Fußballkreises Bremen-Nord in der Landesliga. Trainer Bayram Özkul ist jetzt als Krisenmanager gefragt.
25.03.2022, 10:03 Uhr
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Von Jens Pillnick

Langeweile ist beim Blick auf die Nordbremer Teams in der Fußball-Landesliga Bremen in dieser Saison ein Fremdwort. Im ersten Saisondrittel fand sich der SV Grohn in der Spitzengruppe wieder, der durchaus hoch gehandelte 1. FC Burg dagegen im Tabellenkeller. Mittlerweile stehen die Teams Seite an Seite im Mittelfeld. Für den SV Lemwerder kam mit der bevorstehenden Wiederaufnahme des Spielbetriebs der Rückzug, bei DJK Germania Blumenthal geht es Woche für Woche letztlich nur darum, ob noch ein zweites Pünktchen hinzukommt beziehungsweise wie viele Gegentore es diesmal gibt. 

Doch ganz aktuell ist der SV Türkspor das Nordbremer Sorgenkind der Liga. Nach drei Niederlagen in den Sechs-Punkte-Spielen gegen SC Weyhe, TSV Hasenbüren und OT Bremen befindet sich Mannschaft von Trainer Bayram Özkul jetzt am Rande der Abstiegszone – Tendenz fallend. Erfolgreiche Auftritte der Hinrunde gehören der Vergangenheit an und der mannschaftsinterne Friede zuletzt auch. "Zurückziehen kommt nicht infrage", gibt sich Özkul kämpferisch und muss sich mehr denn je als Krisenmanager bewähren. So darf man gespannt darauf sein, wie sich der SV Türkspor am Sonntag ab 15.30 Uhr gegen den TSV Melchiorshausen verkauft. Zweieinhalb Stunden vorher wird die Partie zwischen DJK Germania Blumenthal und dem 1. FC Burg angepfiffen, der SV Grohn erwartet am selben Tag um 15 Uhr den TSV Hasenbüren.

SV Türkspor – TSV Melchiorshausen: Dass Mannschaftskapitän Sezer Aydin in der 40. Minute schimpfend den Platz verließ und Enes Kök nach der Halbzeit nicht auf das Feld zurückkehrte, rückte am vergangenen Sonntag mehr in den Blickpunkt als die am Ende schlimme 0:8 (0:2)-Niederlage gegen OT. "Sezer hat sich aus der Gruppe gelöscht", hat Türkspor-Trainer Bayram Özkul ein klares Zeichen dafür ausgemacht, dass es kein Zurück gibt: "Das war's wohl." Und Özkul ergänzte: "So benimmt man sich nicht." Auch hinter Kök werde er nicht hinterherlaufen, "das muss von ihm kommen", sagt Özkul, dem bewusst sei, dass sich das Niveau seines Kaders damit noch einmal verschlechtere. Aber es sei ihm lieber, wenn Ruhe in die Mannschaft einkehren werde. 

Für Sonntag habe er zwölf, 13 Spieler auf dem Zettel, besonders mit der Rückkehr des zuletzt gelb-gesperrten Augustina Majestic Boahen verbindet er Hoffnung auf mehr Stabilität in der Hintermannschaft. Nach zuletzt 20 Gegentoren in drei Spielen würde sich der Blick in erster Linie darauf richten. Özkul: "Es wäre beruhigend, wenn es lange 0:0 steht." Da Hendrik Schulz wohl letztmalig privat verhindert ist und Routinier Bahadir Kilickeser nicht aushelfen kann, muss sich Özkul diesbezüglich – aber auch insgesamt – um Unterstützung bei der Zweiten bemühen. Zeitlich passt es ganz gut zusammen, denn die zweite Vertretung war bereits am Freitag im Einsatz. Bayram Özkul hat seine Spieler aufgefordert, mit Herz und Leidenschaft zu spielen, um dem Gegner, der er stärker als Weyhe, Hasenbüren und OT einschätzt, Paroli bieten zu können.

Sonntag, 15.30 Uhr, Burgwall

DJK Germania Blumenthal – 1. FC Burg: Auf der langen Ausfallliste der Burger, die derzeit von ihrem großen und ausgeglichen besetzten Kader profitieren, finden sich jetzt auch Trainer Sascha Steinbusch und Co-Trainer Kai Stegmann wieder. Stegemann ist mit einer Sperre von zwei Spielen bestraft worden, weil er sich nach dem Abpfiff des Heimspiels gegen den VfL 07 ein zu heftiges Wortgefecht mit dem Schiedsrichter geliefert hatte. Steinbusch hingegen befindet sich in Quarantäne und hofft darauf, sich nach seiner Corona-Infektion mit grippeähnlichen Symptomen am Montag freitesten zu können. Die Routiniers Yasin Caliskan (verletzt) und Ahmet Dogmus haben sich in Telefonaten mit Steinbusch darauf vorbereitet, die Aufgabe am Spielfeldrand zu übernehmen.

Eine Pflichtaufgabe gegen das Schlusslicht, das in 17 Spielen schon 140 Treffer kassierte und nur einen Punkt auf dem Konto hat. "Natürlich muss das Spiel – egal wie – gewonnen werden, aber es ist angesichts der vielen Verletzten, Kranken und Gesperrten gefährlich", sagt Steinbusch, der sich mächtig über die Sperre von Veyis Albayrak ärgerte, der für ein taktisches Foul beim 2:1-Erfolg gegen Huchting Rot gesehen hatte und für vier Spiele zuschauen muss. "Wenn man überlegt, dass es für das Foul an Werders Romano Schmid nur zwei Spiele Sperre für den Darmstädter gab, dann stimmt die Verhältnismäßigkeit überhaupt nicht", befand  Steinbusch.

Die ersten 45 Minuten beim 2:6 (1:1) gegen Grohn am 6. März nimmt DJK-Teammanager Gerd Stedtnitz gern als Beispiel dafür, was in einzelnen Spielen möglich, wenn die Mannschaft nicht zu weit aufrückt. Gegen Burg gehe es nun einmal mehr darum, sich achtbar aus der Affäre zu ziehen. Trotz der verheerenden Bilanz zieht Stedtnitz den Hut vor denen, die Woche für Woche im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles geben: "Sie geben nicht auf, machen immer weiter, immer weiter."

Sonntag, 13 Uhr, Burgwall

SV Grohn – TSV Hasenbüren: "Die müssen was holen", sieht Jan-Philipp Heine, der Spielertrainer des SV Grohn, den Druck bei den Gästen, die drei Punkte vom vermeintlich rettenden zwölften Rang entfernt sind. Hasenbüren tankte zuletzt mit einem 6:0 gegen den SV Türkspor Selbstvertrauen. Aber auch die "Husaren" zeigten sich gegen Weyhe verbessert, abgesehen vom Ergebnis (2:2) und den somit fehlenden zwei Zählern fand Heine "alles in Ordnung." Nicht in Ordnung ist allerdings der personelle Bereich, den der Spielertrainer als "massiv angeschlagen" bezeichnet. Das Mitwirken von sieben oder acht Mann aus dem nur 16 Spieler umfassenden Kader sei mit einem Fragezeichen versehen. Zuletzt holte Heine einige A-Junioren hinzu, die für den JFV Bremen II auflaufen. "Ich sehe Hasenbüren noch im Geschäft", erwartet Heine heftige Gegenwehr. Und erinnert dabei an das Hinspiel, das die Grohner nach 0:1-Rückstand mit 3:2 gewannen. Und das, wie Heine betont, unter ganz anderen personellen Voraussetzungen.

Sonntag, 15 Uhr, Oeversberg

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