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Meine Woche Große Sorge um den SV Werder Bremen

Der Tischtennis-Spieler Manfred Mangels macht sich Sorgen um den SV Werder, „bei dem ich mehr als 30 Jahre eine Dauerkarte hatte.Der Kader ist nicht so gut aufgestellt, wie die Verantwortlichen es sehen.“
04.02.2020, 13:15 Uhr
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Von KH

Mittwoch, 29. Januar: Ich stehe wie immer im Winter um 7.30 Uhr auf. Meine Frau Irmtraut ist selbstständige Steuerberaterin und schaut schon vor der Arbeit im Büro Tennis. Daher läuft im Wohnzimmer schon das Spiel Alexander Zverev gegen Stan Wawrinka bei den Australian Open in Melbourne. Nach dem tollen Sieg von „Sascha“ Zverev hole ich frische Brötchen und mache das Frühstück für meine Familie. Irmis Sohn Christoph (32) arbeitet als Steuerfachangestellter in der Kanzlei meiner Frau. Zurzeit ist auch sein älterer Bruder Sebastian (37), der als Forstwissenschaftler in Göttingen arbeitet, bei uns zu Besuch. Als aktiver Tennisspieler und Mannschaftsführer der Herren 50 des TC Stadtoldendorf schaue ich mir natürlich auch noch das Spiel zwischen Rafael Nadal und Dominic Thiem in Australien an. Nach einem tollen Spiel setzt sich für mich etwas überraschend Thiem durch. Zum gemeinsamen Mittagessen gibt es von Christoph lecker zubereitetes Curry-Geschnetzeltes mit Reis. Nachmittags fahre ich nach Holzminden zum Autohaus Vatterott und bestelle für meinen Audi Q3 eine Anhängerkupplung, sodass wir im Sommer auch unsere E-Bikes mit in den Urlaub nach Sylt nehmen können. Da wir am Freitag in Bremen ein Tischtennis-Punktspiel haben, absolviere ich abends beim MTV Deensen eine 90-minütige Trainingseinheit mit Irmtraut, die auch in meiner Herrenmannschaft spielt. Als alter Jugend-Fußballer des Blumenthaler SV der 1960er Jahre mit dem erst kürzlich verstorbenen Jugendleiter Karl Reichelt gucke ich mit Irmtraut auch noch auf Sky die Konferenz der 2. Fußball-Bundesliga.

Donnerstag, 30. Januar: Nach dem Frühstück lese ich in meinem Büro ausgiebig den WESER-KURIER mit der „NORDDEUTSCHEN“ als E-Paper. Ich mache mir Sorgen um meinen SV Werder Bremen, bei dem ich mehr als 30 Jahre eine Dauerkarte hatte. Ich halte viel von Werders Trainer Florian Kohfeldt. Aber ich meine, dass der Kader nicht so gut aufgestellt ist, wie die Verantwortlichen es sehen. Heute beginnen in Magdeburg die Tischtennis-German-Open, bei denen fast die komplette Weltelite am Start ist. Ich werde die Spiele im Internet verfolgen. Bei den letzten German Open im Herbst 2019 war ich gemeinsam mit vielen alten Bremer Tischtennis-Freunden und meiner Frau in der ÖVB-Arena in Bremen live dabei. Als großer Roger-Federer-Fan schaue ich mir das Australien-Open-Halbfinale gegen Novak Djokovic auf Eurosport an. Doch trotz starken Spiels hat der wohl beste Tennisspieler aller Zeiten gegen den sechs Jahre jüngeren keine Chance. Ich koche meiner Familie Bremer Knipp mit Schwarzbrot und selbst eingelegten Gurken. Am Nachmittag geht es in die Sauna. Mein Freund Johann Dückmann betreibt auf einem ehemaligen Bundeswehr-Gelände eine „russische Banja“. Dort trifft sich jeden Donnerstag eine Männer-Clique von bis zu 30 Kasachen und Deutschen zur Banja mit tollen Aufgüssen und Klopfmassage mit dem eigenen Wenik (Birkenzweige). Nach der Sauna lasse ich den Tag mit Irmtraut auf der Couch bei zwei Weizenbieren ausklingen und verfolge dabei im Internet das erste Spiel von Timo Boll bei den German Open. Er setzt sich gegen den Afrika-Meister Asuna sicher mit 3:1 Sätzen durch. Im Juni 2011 habe ich in Stadtoldendorf vor mehr als 750 Zuschauern gegen den damaligen Weltranglisten-Zweiten spielen dürfen. Das war sicherlich der Höhepunkt meiner gut 50-jährigen Tischtennis-Karriere.

Freitag, 31. Januar: Bereits um 7 Uhr kommen die Elektriker und wollen unsere neue Photovoltaik-Anlage in Betrieb nehmen. Wir wollen ein wenig dazu beitragen, Energie ökologisch selbst zu erzeugen und damit den Klimaschutz zu unterstützen und unser Portemonnaie zu entlasten. Nach dem Frühstück schaue ich mir das zweite Halbfinale der Australian Open zwischen Alexander Zverev und Dominic Thiem an. Leider verliert Zverev trotz sehr guten Spiels mit 1:3 gegen den Österreicher und verpasst damit das erste Grand-Slam-Finale seiner Karriere. Nach dem Mittagessen starten Irmi und ich die Fahrt nach Bremen. Um 19.30 Uhr steht das Punktspiel in der 2. Kreisliga Bremen beim SV Werder Bremen VIII an. Für die 215 Kilometer benötigen wir 2:20 Stunden. Wir ziehen in der Halle an der Hemelinger Straße mit der SG FT Blumenthal/Blumenthaler TV leider mit 5:9 den Kürzeren und übernachten dann in meiner Eigentumswohnung in der Kaffeestraße in Blumenthal.

Sonnabend, 1. Februar: Ich hole wie immer, wenn wir in der Kaffeestraße sind, frische Brötchen bei der Konditorei Meyer. Nach dem Frühstück fahren wir zum Wochenmarkt auf dem Sedanplatz nach Vegesack. Dort kauft meine Frau sehr gerne Obst und Gemüse, Fisch und Wurst. Nach einem kurzen Spaziergang durch den Stadtgarten und entlang der Weser fahren wir wieder zurück nach Stadtoldendorf. Pünktlich zum Anstoß des Spiels von Werder Bremen in Augsburg in der Fußball-Bundesliga sind wir wieder zu Hause. Werder spielt wieder nicht gut und verliert mit 1:2. So werden wir meiner Meinung nach die Klasse nicht halten können und leider in die 2. Liga absteigen. Abends besuche ich mit meiner Frau die Jahreshauptversammlung des Holzberg-Schützenclubs im fünf Kilometer entfernten Dörfchen Linnenkamp. Dort bin ich zwar bereits seit 20 Jahren Mitglied, doch schießen kann ich bis heute nicht gut. Ich trinke mit meinen Freunden ein paar Biere und spüle so meinen Frust über Werders Niederlage weg.

Sonntag, 2. Februar: Wir frühstücken in aller Ruhe und setzen uns dann ins Wohnzimmer, um das Finale der Australian Open zu sehen. In einem super Match setzt sich der Favorit Novak Djokovic knapp mit 3:2 gegen den stark spielenden Dominic Thiem durch, und im Internet sehe ich, dass der aus meiner Nähe stammende Hamelner Dimitrij Ovtcharov gegen den Chinesen Ma Long bei den German Open trotz super Spiels mit 2:4 verliert. Im Viertelfinale hatte „Dima“ noch die Nummer eins der Weltrangliste, Fan Zendong, geschlagen. Abends gucken wir nach langer Zeit mal wieder den Tatort im Fernsehen.

Montag, 3. Februar: Da es wieder regnet, setzte ich mich für eine Stunde auf mein Ergometer und tue etwas für meine Kondition und Gesundheit. Nach 24 Kilometern und 280 verbrauchten Kalorien fühle ich mich gut und gehe erst mal unter die Dusche. Dann erledige ich meine Einkäufe in der Stadt und kaufe für das Mittagessen ein. Am Nachmittag kümmere ich mich um die Meldungen für die Norddeutschen Tischtennis-Senioren-Meisterschaften, die im März in Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern stattfinden. Ich telefoniere mit Bremens Seniorenwart Jens Grützner von der FT Hammersbeck. Dabei geht es um Doppel- beziehungsweise Mixed-Partner für Irmtraut und mich sowie die Anreise und um das Hotel. Wir machen noch einen schönen Spaziergang um unseren Hausberg, den „Kellberg“.

Dienstag, 4. Februar: Bei meinen wöchentlichen Massage-Termin bei meinem Freund und „Physio“ Martin Zeh behandelt dieser meine lädierte Schulter und massiert die vom Wochenende strapazierten Muskeln in den Oberschenkeln. Zum Mittagessen bereite ich Bratkartoffeln mit Spiegeleiern und Gurken zu. Abends gehe ich ins „Bistro-Forum“, wo bei unserem früheren Tenniskameraden Pasquale Palumbo die Besprechung für die bevorstehende Sommer-Tennis-Saison stattfindet. Dabei wird natürlich Allersheimer Bier, das Gold des Weserberglandes, getrunken.

Sascha Wahle, der Trainer der Volleyball-Mixed-Mannschaft des SV Grün-Weiß Beckedorf, wird als Nächster über seine Woche berichten.

Zur Person

Zur Person

Manfred Mangels (69)

ist Tischtennisspieler beim Blumenthaler TV. Der jetzige „Privatier“ war 35 Jahre BTV-Abteilungsleiter und 43 Jahre als kaufmännischer Angestellter bei den Bremer Stadtwerken tätig. Mangels lebt seit 16 Jahren mit seiner Frau Irmtraut in Stadtoldendorf.

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