Blumenthal. Das Projekt „Klimaschutz in Blumenthal“ startet wieder. Heike Schneider, Projektleiterin bei der evangelisch-reformierten Kirche Blumenthal und zuständig für die Klimaschutzaktivitäten, freut sich über alle Menschen, die sich jetzt wieder aktiv in Projekten einbringen wollen – sei es als Teilnehmer der Angebote, um selbst Kurse oder Aktionen anzubieten oder Veranstaltungen wie beispielsweise das Repair-Café zu unterstützen. Neue Ideen für ein gemeinsames Miteinander unter dem zentralen Thema Klimaschutz sind immer willkommen.
Inzwischen gab es einen Wechsel bei der Projektsteuerung. Der Bund hat sich entschieden, die Zuschüsse für Klimaprojekte wie dasjenige in Blumenthal auslaufen zu lassen. Mit der Folge, dass auch das Land nicht mehr zahlt. Zwei Jahre dauerte diese finanzielle Kooperation – und damit auch das Vorhaben, Nachbarschaften für den Klimaschutz zusammenzubringen. 190 000 Euro gab es vom Bund, 20 000 Euro von Bremen. Mit einem Teil des Geldes wurde die Managementstelle möglich gemacht, die zuletzt Leonie Beckmann innehatte.
Seit Mitte Mai kommt Geld von anderen: von der Umweltbehörde und der Kirche, die einen eigenen Klimaschutzfonds hat. Beide haben auch in den vergangenen Jahren das Blumenthaler Nachbarschaftsprojekt unterstützt. 8000 Euro zahlt das Umweltressort, 5000 Euro die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Blumenthal gemeinsam mit der Bremer Landeskirche.
Zwar stehen damit für das Klimaschutzprojekt weniger finanzielle Mittel zur Verfügung, allerdings weiter eine erfahrene Kraft in der Leitung. Denn das hat Heike Schneider als Mitglied des Klimaschutzteams auch schon an der Seite der ausgeschiedenen Leonie Beckmann gemacht. Heike Schneider, die gelernte Landschaftsplanerin und ausgebildete Umweltpädagogin, bietet unter den aktuell geltenden Corona-Bestimmungen Workshops, Führungen oder den Gartentreff im Gemeinschaftsgarten „Blumenkohl“ an. „Vorerst in Kleingruppen von maximal zehn Personen“, sagt sie.
Jeden Dienstag um 16 Uhr kommt die Gruppe der Gartenaktiven zusammen. Vor einem Jahr gestalteten sie den Parkplatz hinter der ehemaligen Bibliothek an der Landrat-Christians-Straße 109 um, bauten Hochbeete, Sitzecken und vieles mehr. Seither pflegen und hegen sie den Gemeinschaftsgarten. „Beim Gartentreff am Dienstag kann jede und jeder mit Hand anlegen und die Arbeit im Gemeinschaftsgarten unterstützen – Zeit für kreative Pausen sind immer mit eingeplant“, so Schneider. Bei weiteren, ebenfalls überwiegend kostenfreien Veranstaltungen stehen konkrete Themen im Mittelpunkt.
Dabei wird biologisches und ökologisches Wissen vermittelt und immer geht es dabei ganz praktisch zur Sache: Am Freitag, 10. Juli, von 16.30 bis 18.30 Uhr steht die Vielfalt der Kräuter im Mittelpunkt. Dem Erkennen und Kennenlernen von Garten- und Wildkräutern folgen Beispiele von selbsthergestellten Kräuterprodukten – wie Badesalz oder Würzmischungen.
Ein guter Kompost ist die Kraftquelle für den Gartenboden und damit Basis für den Anbau von Gemüse. Traditionell wird eine Kompostmiete dafür angelegt. Neue Formen der Kompostierung und Bodenzubereitung sind Terra Preta oder Bokashi. Die verschiedenen Methoden werden vorgestellt. Mit Mistgabel und Schaufel können dann alle das Aufschichten einer Kompostmiete in die Tat umsetzen. Der Workshop beginnt um 16.30 Uhr am Dienstag, 14. Juli, und endet um 18.30 Uhr.
Für diejenigen, die planen, für ein paar Tage wegzufahren, und nicht schon wieder die Nachbarn um das Wässern ihrer Pflanzen bitten wollen, ist der Workshop am Sonnabend, 25. Juli, geeignet. Von 10.30 bis 13 Uhr geht es um alternative Bewässerung von Garten- und Balkonbeeten. Die Teilnehmenden können sich an diesem Nachmittag nach Vorbild der spanischen Ollas einen Wasserspeicher für ihre Beete bauen. Ollas sind getöpferte Gefäße, die in der Erde vergraben werden und mit Wasser gefüllt eine wassersparende Versorgung ermöglichen. Für den Selbstbau von Ollas sollten zwei nicht glasierte Tontöpfe in den Größen 15 und 16 Zentimeter Durchmesser mitgebracht werden. Auch große Plastikflaschen lassen sich dafür nutzen.
Das Repair-Café zählt ebenso zu den Klimaschutzaktivitäten in Blumenthal. Vieles ist zum Wegwerfen viel zu schade und kann mit kundigen Handgriffen wieder funktionieren. Von August bis November, an jedem vierten Sonnabend im Monat stehen im Treffpunkt Nunatak, Kapitän-Dallmann-Straße 2, von 14 bis 17 Uhr Repair-Handwerker bereit. Sie helfen dabei, defekte Elektrogeräte wie Kaffeemaschinen, Toaster, Handys, Laptops oder andere Gegenstände wieder funktionstüchtig zu machen. Mit einer Spende werden Aktionen des Klimaschutzprojektes unterstützt.
Für die Teilnahme an den Veranstaltungen ist eine Anmeldung mit Kontaktdaten zwingend erforderlich. Weitere Informationen zu den geltenden Corona-Schutzauflagen werden nach aktuellem Stand bei Anmeldung mitgeteilt. Heike Schneider ist unter der Telefonnummer 0 47 92 / 95 15 23 zu erreichen oder per E-Mail an heike.schneider@refo-blumenthal.de.
Hochbeete auch im Doku-Garten
Am Sonnabend, 4. Juli, ab 16 Uhr, soll es auch im Garten des Dokumentationszentrum zum ersten Mal zu einem Treffen interessierter Gartenfreunde kommen. Unter Schatten spendenden Bäumen stehen Hochbeete bereit. Sie warten darauf, gehegt und gepflegt zu werden. Einiges grünt schon, manches kann bald geerntet werden. Dank sei der guten Vorarbeit des Ehrenamtlichen Marcel Lux. Schon als er die Hochbeete gezimmert habe, seien laut Doku viele Neugierige am Gartentor stehen geblieben. „Nun öffnen wir die Pforte.“
An Corona-Bedingungen angepasst, sind Interessierte eingeladen, sich gegenseitig im Garten kennenzulernen und gemeinsam mit Marcel Lux, der das Projekt mit initiiert hat, zu überlegen, wie, in welchem Rhythmus und was im Doku-Garten angebaut werden beziehungsweise blühen soll. Der Garten dürfe nutzbar und lebendig gestaltet werden, damit er dann für alle genießbar gedeihen könne, heißt es.
Besonders gern möchte das Doku, sobald es möglich wird, zusätzlich zu einem monatlichen Zusammenkommen für die Nachbarschaft mit Kaffee und Kuchen im Garten einladen. Damit auch in Zeiten der Corona-Pandemie ein Treffen möglich ist, bittet das Doku darum, dass Teilnehmer eine eigene Maske mitbringen und am Gartentor mit mindestens 1,50 Meter Abstand auf Einlass warten. Darüber hinaus wird darum gebeten, dass die Teilnehmer gesund sind.
Das Doku Blumenthal, Heidbleek 10, ist erreichbar montags, mittwochs und donnerstags von 10 bis 14 Uhr, dienstags von 13 bis 16 Uhr sowie nach telefonischer Absprache unter 04 21 / 6 03 90 79.