Borgfeld. Die Eröffnung eines Sushi-Restaurants "Happi by Henssler" im Haus Krögersweg 7 in Borgfeld lässt weiter auf sich warten. Wie berichtet, hatte der Eigentümer des Hauses begonnen, das Ladenlokal im Erdgeschoss zum Restaurant umzubauen, noch ehe die Baubehörde dazu die Genehmigung erteilt hatte. Deren Mitarbeiter hatten aus diesem Grund vor gut vier Wochen einen Baustopp verhängt. Seitdem ruhen die Arbeiten, wie der Borgfelder Investor Theo Bührmann sagt. Ein Sprecher der Behörde bestätigte jetzt auf Nachfrage unserer Redaktion: Ein Antrag liege der Baubehörde inzwischen vor, dieser werde nun sorgfältig geprüft.
Dabei geht es um die Änderung der bisher eingetragenen Nutzung der Räume im Erdgeschoss mit einer Nutzfläche von insgesamt rund 160 Quadratmetern. Auf denen wurden zuletzt Haare gewaschen, geschnitten und geföhnt. Damit in dem ehemaligen Friseursalon künftig ein Gastronomiebetrieb eröffnet werden darf, müssen nach Angaben der Baubehörde bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Je nach Nutzung der Räume unterscheiden sich die Vorgaben unter anderem dafür, wie viele Autostellplätze vorgehalten werden müssen, wie viele Toiletten nötig sind, wie der Brandschutz umgesetzt wird und welche Fluchtwege vorhanden sein müssen. Behördensprecher Jens Tittmann zufolge prüfen die zuständigen Mitarbeiter im Ressort derzeit, ob das Vorhaben alle vorgegebenen Parameter erfüllt. Drei Monate haben sie dafür Zeit.
Planung geht weiter
Wann die Bauarbeiten wieder aufgenommen werden, ist noch nicht absehbar. Bauherr Theo Bührmann ist jedoch optimistisch, er hofft nach eigenen Worten für diesen Freitag auf eine Entscheidung der Behörden. Hinter den Kulissen treibt der Geschäftsmann weiter alles Nötige voran, um das Sushi-Restaurant zeitnah eröffnen zu können. Ein Restaurantleiter ist offenbar bereits eingestellt. Das Konzept von Fernsehkoch Steffen Henssler und seines Bruders Peter Henssler sieht für das Lokal mit den vorgesehenen 50 Plätzen im Innenraum "traditionelles, gutes Sushi" vor, so Bührmann.
Mehr möchte er noch nicht verraten. Ein Blick ins Internet zeigt jedoch: Die Henssler-Sushi-Restaurants von Berlin über Hamburg, München bis Sylt bieten höherpreisige "klassisch japanische Sushi-Kreationen" an, die nach internationaler Kochkunst zubereitet werden. Alle Restaurants bieten einen Abhol- und Lieferservice an. Und das, deutet Behördensprecher Tittmann an, könnte bei der Genehmigung ebenfalls eine Rolle spielen – zum Beispiel, wenn es ums Parken von Autos in dem Mischgebiet aus Wohnen und Gewerbe geht. "Das hat Auswirkungen auf die Nachbarschaft", so Tittmann.
Was sagen die Anwohner?
Die überwiegende Mehrheit der Anwohner, so ist zu hören, könnte mit einem Sushi-Restaurant am Krögersweg, Ecke Moorkuhlenweg leben. Dennoch ist nicht sicher, ob die 2021 gegen die Eröffnung einer Spielhalle am selben Ort getroffene Entscheidung des Bremer Oberverwaltungsgerichts noch zum Bumerang wird. Die Richter hatten beschlossen, dass der nächtliche Autoverkehr die Nachbarn über Gebühr stören würde. Bei einem Restaurant, sagt ein Kritiker, würden ebenfalls Autos bis in die Nacht an- und abfahren.