Die Gesellschaft SL Gastro ist mit ihren Plänen vollends gescheitert, am Krögersweg in Borgfeld eine Spielhalle zu eröffnen. Stattdessen wollen der Borgfelder Unternehmer Theo Bührmann und Promi-Koch Steffen Henssler im Haus Krögersweg 7 ein Sushi-Restaurant mit 50 Plätzen im Innenbereich und Außenterrasse eröffnen. Die Umbauarbeiten dafür waren bereits im Gange – doch seit Freitag ruhen die Arbeiten.
Behörden auf den Plan gerufen
Die Baubehörde habe einen Baustopp verhängt, erklärte Theo Bührmann am Dienstag auf Nachfrage der WÜMME-ZEITUNG. Grund sei die noch fehlende Baugenehmigung. Bührmann erklärte, er habe das Haus "vor drei, vier Monaten" gekauft und begonnen umzubauen – ehe die Genehmigung zur Umnutzung der Räume erteilt war. Das sei so üblich, versicherte Bührmann. Der Innenraum in dem ehemaligen Ladengeschäft ist entkernt und die Fensterfront erneuert worden, im Außenbereich waren die Bauarbeiter dabei, eine etwa 20 Quadratmeter große Terrasse anzulegen. Nachbarn hatten daraufhin bei den Behörden nachgefragt, was dort geplant sei – und so offenbar deren Mitarbeiter auf den Plan gerufen.
Wachsame Nachbarn
Hintergrund für die gesteigerte Wachsamkeit der Borgfelder ist der vorausgegangene Streit um die einst geplante Spielhalle im Haus Krögersweg 7. Wie berichtet, wollte die Gesellschaft SL Gastro nach eigenen Angaben auf rund hundert Quadratmetern im Erdgeschoss acht Automaten aufstellen. Einige Anwohner wehrten sich gegen das Vorhaben mit der Begründung, der zu erwartende Publikumsverkehr könnte zu unzumutbaren Lärm- und Verkehrsproblemen führen. Die Behörde nahm nach wiederholter Prüfung ihre anfängliche Genehmigung für den Umbau zurück. Sowohl das Bremer Verwaltungsgericht als auch das Oberverwaltungsgericht bestätigten mit ihren Beschlüssen die Korrektur der Behörde und stellten fest, dass der Betrieb einer Spielhalle die Anwohner auf unzumutbare Weise stören würde. Der Bremer Anwalt der SL Gastro, Jörg Krause, hatte im November 2021 Widerstand gegen die Gerichtsbeschlüsse angekündigt.
Die Baubehörde lehnt eine Stellungnahme zu dem Baustopp mit Verweis auf Datenschutz und das laufende Ordnungswidrigkeitsverfahren ab. Sprecher Jens Tittmann: "Wer illegal ohne Baugenehmigung anfängt zu bauen, muss damit rechnen, dass er auf eigene Kosten zurückbauen muss und ein Ordnungswidrigkeitengeld von bis zu 50.000 Euro verhängt wird." Tittmann widersprach Bührmann: Es sei nicht gängige Praxis, dass bereits umgebaut werde, wenn die Genehmigung dafür noch nicht vorliege. Die Verwaltung handele nach Recht und Gesetz. Wann die Arbeiten am Krögersweg weitergehen können, hänge davon ab, wann die Baugenehmigung erteilt werde. In der Regel, so Tittmann, würden vollständige Anträge innerhalb von drei Monaten geprüft und beschieden.
Bis dahin sind Theo Bührmann die Hände gebunden. "Wir müssen jetzt abwarten, was die Behörde sagt", erklärte er am Dienstag. Das "Happi by Henssler", wie das neue Borgfelder Restaurant heißen soll, ist nicht das erste Geschäft, bei der die Bührmann-Unternehmensgruppe auf das Konzept des Fernsehkochs Steffen Henssler und seines Bruders Peter setzt. Auch bei den ehemaligen Weserterrassen, jetzt "Ahoi Steffen Henssler" am Osterdeich, machen Bührmanns und Hensslers gemeinsame Sache.