In Bremen-Nord und im Landkreis Osterholz müssen sich Verkehrsteilnehmer in den kommenden Monaten auf Behinderungen rund um Bahnübergänge einstellen. Hintergrund ist die Modernisierung des Stellwerks in Bremen-Burg: Das Relais-Stellwerk wird durch ein elektronisches ersetzt. Um die Bahnübergänge anschließen zu können, müssen sie technisch aufgerüstet werden. Und dafür werden sie sukzessive, zum Teil über einen längeren Zeitraum, gesperrt. In Bremen-Nord sind nach Angaben einer Bahnsprecherin acht Übergänge betroffen: Grambker Dorfstraße, Am Geestkamp, Grambkermoorer Landstraße, Steindamm, Am Vogelbusch, Uthoffstraße, An der Aue und In den Wellen. Darüber hinaus werden drei Bahnübergänge in Oldenbüttel, sechs in Osterholz-Scharmbeck und einer in Ritterhude (Am Eickhoff) auf den Anschluss an das modernisierte Stellwerk vorbereitet.
Wann genau welcher Bahnübergang gesperrt wird, steht nach Angaben der Bahnsprecherin noch nicht fest. An der Grambker Dorfstraße wird seit dem 2. Juni gearbeitet. Der Bahnübergang Steindamm wird von Dienstag, 10. Juni, bis Freitag, 13. Juni, für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt. Für Fußgänger und Radfahrer bleibt er in diesem Zeitraum passierbar. Von Dienstag, 1. Juli, bis Donnerstag, 3. Juli, wird er erneut gesperrt – dann für alle Verkehrsteilnehmer. In Osterholz-Scharmbeck haben die Arbeiten am Übergang Buchtstraße bereits am 19. Mai begonnen.
An einigen Bahnübergängen wird ihren Worten nach aber auch erst nach Inbetriebnahme des modernisierten Stellwerks gearbeitet. Die ist für den 6. Oktober geplant. "Es sollen nicht alle Bahnübergängen gleichzeitig angefasst werden. Die Behinderungen sollen so gering wie möglich gehalten werden", erläutert sie den Grund. "Um die leider unvermeidbaren Unannehmlichkeiten für die Anwohnerinnen und Anwohner so gering wie möglich zu halten, wird beispielsweise der Bahnübergang Grambker Dorfstraße nach Abschluss der Arbeiten bis zur Inbetriebnahme des elektronischen Stellwerks mit einer mobilen Anlage gesichert", kündigt die Sprecherin an. Dadurch könnten Auto- und Fahrradfahrer sowie Fußgänger ihn voraussichtlich bereits ab Sonntag, 17. August, wieder überqueren. Der Einsatz mobiler Anlagen sei an besonders wichtigen Bahnübergängen geplant. "Sie werden auch so schnell wie möglich wieder geöffnet."
Bahnübergang Am Vogelbusch bleibt vorerst geschlossen
Anders sieht es am Bahnübergang Am Vogelbusch aus. Er ist bereits seit Juni 2024 vollständig gesperrt, weil die Sicherungsanlage defekt ist. Ursprünglich hatte die Bahn angekündigt, ihn im Sommer dieses Jahres wieder zu öffnen. Daraus wird jedoch vorerst nichts. Nach Angaben der Bahnsprecherin war es nicht möglich, die veraltete Anlage problemlos zu reparieren. Auch der Zeitfaktor bis zur erforderlichen technischen Aufrüstung habe eine Rolle gespielt, denn für jede größere Maßnahme seien ein Antrag und eine Genehmigung vom Eisenbahnerbundesamt erforderlich.
"Der Zeitfaktor, Kosten und Nutzen wurden abgewogen." Dabei habe auch eine Rolle gespielt, dass es nur wenige Hundert Meter weiter bereits die nächste Möglichkeit gibt, die Strecke zu überqueren. Schließlich entschieden die Verantwortlichen, den Bahnübergang im Zuge der ohnehin erforderlichen Anpassungen an das elektronische Stellwerk zu erneuern. Einen Termin für die Arbeiten an dem Bahnübergang gibt es indes noch nicht.
Der Umfang der Arbeiten an den Bahnübergängen sind laut Bahnsprecherin unterschiedlich umfangreich, zumal aus dem zuständigen Stellwerk nicht nur die Bahnübergänge gesteuert werden, sondern auch andere Elemente wie Signale und Weichen. Alle ansteuerbaren Komponenten, die den Bahnbetrieb sichern, müssen deshalb erneuert werden. "Diese sogenannte Leit- und Sicherungstechnik wird dann an das Stellwerk angeschlossen beziehungsweise verkabelt", erläutert sie. Bei einigen Bahnübergängen seien nur geringe technische Anpassungen erforderlich, an anderen – wie dem Am Vogelbusch – sind die Arbeiten erheblich aufwendiger.