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Bürgerschnack Burg-Grambke: Kontaktpolizist warnt vor Einbrüchen am helllichten Tag

Einbrecher sind nicht nur nachts aktiv: In Burg-Grambke warnt Kontaktpolizist Maurice Myschker vor zunehmenden Einbrüchen am Tag und gibt Sicherheitstipps.
30.01.2024, 12:39 Uhr
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Von Klaus Grunewald

Die langen Winternächte sind noch nicht vorbei und damit auch noch nicht die Hochsaison der Einbrecher. Die inzwischen allerdings rund um die Uhr aktiv sind. Denn viele Langfinger haben sich nach den Worten des Kontaktpolizisten für Burg-Grambke, Maurice Myschker, längst darauf spezialisiert, auch am helllichten Tag auf Beutezug zu gehen. Vor allem gelinge es ihnen immer wieder, sich Einlass an der Haustür zu verschaffen, warnte der Kontaktbeamte auf dem jüngsten Bürgerschnack für Burg, Grambke, das Werderland und umzu.

Myschker hat seinen Job als neuer Kontaktpolizist und Nachfolger von Andreas Dölvers übernommen, der in den Ruhestand getreten ist und als Referent  beim Bürgerschnack ein gern gesehener Gast war. Sein Kollege, der in Ritterhude wohnt, will nun auch als Informant in Sachen Sicherheit in Dölvers Fußstapfen treten. Die Premiere stieß bei den Besuchern im Begegnungszentrum Grönlandstraße auf große Resonanz.

Wertvolles in Schließfächern lagern

Auch weil Myschker den Informationsabend mit  Fallschilderungen startete, die im Sonntagsabendkrimi „Tatort“ für Spannung und zudem wohl für Kopfschütteln gesorgt hätten. Eine Einbrecherin, zum Beispiel, findet in einem Wohnhaus Goldbarren im Wert  von rund 200.000 Euro –  in einem Nachtschrank. Wertsachen in dieser Größenordnung dürften einfach nicht  im Haus aufbewahrt werden, sagte der Burg-Grambker Kontaktpolizist und verwies auf Schließfächer bei Banken und Geldinstituten.

Insbesondere, wenn Fremde vor der Haustür stünden, müsse man wachsam bleiben und dürfe nicht seinen Verstand ausschalten, mahnte Myschker weiter. Täter und Trickdiebe versuchten als Handwerker oder Wasserwerker in Haus zu gelangen, auch als Liebhaber schöner Blumen im Fenster, die er fotografieren möchte oder als jemand, dem schummerig zumute sei und deshalb ein Glas Wasser benötige. Andere gäben sich als Bekannter des nicht anwesenden Nachbarn aus, dem man eine Nachricht hinterlasse müsse und deshalb Zettel und Bleistift benötige, um ihm eine Notiz aufzuschreiben. Schließlich verschafften sich auch immer wieder falsche Polizeibeamten Zutritt in Wohnhäuser.

Polizei gibt Tipps

Oft machen es die Hauseigentümer den  Langfingern nach den Erfahrungen der Polizei aber schon deshalb leicht, weil zum Beispiel ein Fenster auf Kipp steht oder die Balkontür nicht abgeschlossen worden ist. In solchen Fällen könnte die Versicherung die Schadensbegleichung verweigern. Deshalb sollten auch die Haustüren zu Mehrfamilienhäusern stets geschlossen bleiben, lautet die Vorsichtsmaßnahme der Polizei.

Myschker empfiehlt darüber hinaus, den Nachbarn zu informieren, wolle man über einen längere Zeitraum das Haus verlassen. Dann sei es wichtig, dass verstärkt darauf geachtet werde, ob sich eine fremde Person auf dem benachbarten Grundstück aufhält. Man sollte sie ansprechen und eventuell verunsichern, aber sich nicht in Gefahr bringen, erläuterte der Burg-Grambker Kontaktpolizist.

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Aktuell fahndet sie Polizei übrigens nach den Tätern, die in der Zeit vom 23. Januar um 17 Uhr bis zum 24. Januar 7.30 Uhr einen weißen Transporter an der Dwerhagenstraße in Grambke aufgebrochen und unter anderem Bautrockner sowie einen Koffer mit Elektro- und Sanitärwerkzeug im Wert von mehreren tausend Euro entwendet haben. Zum Abtransport, so die Polizeipressestelle, könnten die Täter einen Kleintransporter benutzt haben. Informationen und verdächtige Beobachtungen sollten beim Kriminaldauerdienst unter der Telefonnummer 04 21 / 3 62 38 88 gemeldet werden können.

Eine spezielle Warnung richtete Maurice Myschker beim Bürgerschnack im Übrigen an Hundebesitzer. Vor allem in Ritterhude sind nach seinen Worten wieder vermehrt mit kleinen Nägeln gespickte Köder aufgetaucht, die für die Vierbeiner eine tödliche Gefahr bedeuten.

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Zur Sache

Um Gefahr für die Nutzer abzuwenden, ist vor rund zwei Jahren die 45 Meter lange Holzbrücke über den Grambker See gesperrt worden. Die wiederholt vorgetragene Forderung nach einer Ersatzbrücke werde nun vorerst aber nicht mehr erhoben, erklärte Bürgerschnack-Moderator Rainer Tegtmeier am Montagabend und verwies in diesem Zusammenhang auf die prekäre finanzielle Lage des kleinsten Bundeslandes. Geld, so Tegtmeier, dürfte wohl weder für eine Ersatzbrücke noch für den als Alternative geplanten Wanderweg  entlang des Sees bis zum Sommerbad zur Verfügung stehen. Der Bürgerschnack-Initiator überraschte deshalb mit einer Idee, die nach den Worten der Burglesumer Beiratssprecherin Maren Wolter (SPD) an einen Abenteuerspielplatz erinnerte. Danach könnte ein Boot an langen Seilen mit eigener Körperkraft zwischen zwei Anlegern hin und her gezogen werden. Die Investition dafür, so Tegtmeier, sei vergleichsweise gering.

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