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Erstes Lesumer Fernsehen Der Reiz, die Fantasie spielen zu lassen

Die 15-jährige Luna Wieting hat den Drehbuch-Wettbewerb des Ersten Lesumer Fernsehens gewonnen. Worum es in ihrem Skript geht und was daraus werden soll.
25.04.2023, 11:45 Uhr
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Von Jörn Hildebrandt

Wenn ein Film produziert wird, ist dies eine komplexe Angelegenheit: Schauspielkunst, Szenenfolgen, Bildästhetik sowie Musik, Ton und Geräusche kommen zusammen und sollen sich zu einem stimmigen Ganzen verbinden. Die Basis eines Films bildet dabei ein Drehbuch – es ist die textliche Grundlage für alle optischen und akustischen Einzelheiten von Darstellung und Aufnahmetechnik.

Als Teilnehmerin beim Jugendmedienverein Erstes Lesumer Fernsehen (ELF) hat die 15-jährige Luna Wieting jüngst den Drehbuch-Wettbewerb des Vereins gewonnen. Aufbauend auf ihrem Drehbuch soll auf der nächsten Filmfahrt des Vereins im August ein Abenteuerfilm gedreht werden.

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„Der Anlass für mein Drehbuch war das Geocaching, also eine Schnitzeljagd, die auf GPS-Daten basiert“, sagt Luna Wieting, die in der Gesamtschule Helsinkistraße in Marssel die zehnte Klasse besucht. „Eine Gruppe von drei oder vier Freunden probiert das Geocaching in einem Wald aus und erlebt dabei Überraschendes. Zwar wird das Filmprojekt in Norden an der Nordseeküste gedreht“, sagt sie, „doch ich hoffe, dass man dort in einem Wald arbeiten kann. Es kann aber durchaus sein, dass sich beim Film dann noch einiges ändert.“ Bereits vor den Sommerferien werden die Teilnehmer einzelne Szenen proben und eventuell einiges anders gestalten, als es im Drehbuch steht, so Luna Wieting.

Der besondere Reiz einer Schnitzeljagd mittels geografischer Koordinaten liegt darin, dass eine Gruppe von Jugendlichen unbekannte Gebiete kennenlernt, die ihre besonderen Geheimnisse haben. Ein Wald ist dabei immer für Abenteuer gut, wenn er weitläufig ist und man die ausgetretenen Pfade verlässt. Der Geocache, meist ein wasserdichter Behälter, wird bei dem Spiel an einem Ort versteckt und enthält verschiedene Tauschgegenstände. Wenn er entdeckt wird, suchen die Teilnehmer an einem anderen Ort ein neues Versteck.

Kreative Ader

Obwohl Luna Wieting selber noch kein Geocaching gemacht hat, gab ihr dieses Suchspiel zahlreiche Anreize, ihre Fantasie schwelgen zu lassen – was bereits als Kind ihre besondere Stärke war. „Schon im Alter von sechs oder sieben Jahren habe ich eine Geschichte über ein Schwein geschrieben, das mit einem Affen und einem Esel befreundet ist“, sagt sie, „später habe ich mir aber auch bei Geschichten in Büchern ein eigenes Ende ausgedacht“, sagt sie. Zunächst habe sie alles mit der Hand geschrieben, später jedoch getippt. Lesen und Schreiben gingen bei ihr also schon früh Hand in Hand, und als weiteres Hobby kommt das Zeichnen hinzu. Mit diesem kreativen Tun lassen sich bereits die Horizonte ihres Traumberufs erkennen: „Ich möchte später Autorin, vielleicht aber auch Regisseurin oder Schauspielerin werden“, sagt Luna Wieting.

Die Produktion ihres Kurzfilm-Drehbuchs für ELF verlief überraschend schnell: „Ich brauchte nur zwei Tage für das Manuskript – ich hatte im März dieses Jahres viel Zeit und konnte fast in einem Rutsch die Aufgabe für den Wettbewerb zu Papier bringen“, sagt die Schülerin.

Nächstes Ziel: Abitur

In Kürze wird sie ihre Mittlere Reife machen. „Doch danach bewerbe ich mich an einer anderen Schule, und mit dem Abitur in der Tasche könnte ich dann Psychologie studieren. Allerdings könnte ich mir auch eine Berufsausbildung zur Rechtsanwalts-Fachangestellten vorstellen“, sagt sie.

Für Luna Wieting bestand der Reiz beim Schreiben des Drehbuchs vor allem darin, ausgiebig ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. „Oft weiß ich gar nicht, wie ich die vielen Ideen alle aufschreiben soll“, sagt sie. Doch dabei habe ihr der Jugendmedienverein, in dem Jugendliche zwischen zwölf und 16 Jahren tätig sind, geholfen: „Ich habe das ganze Drumherum eines Films kennengelernt, und auf einer Filmfahrt, die nach Diepholz führte, haben wir vier Tage lang gedreht“, sagt sie. Dabei sei ihr erst die Komplexität einer Filmproduktion bewusst geworden. „Aber ich habe auch erfahren, dass ein Drehbuch die feste Grundlage ist. Damit haben alle Teilnehmer etwas in der Hand, auf dem sie aufbauen, aber manchmal auch improvisieren können“, sagt Luna Wieting.

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