Im Schlussspurt des Wahlkampfes liegt der Fokus in der Kinder- und Jugendpolitik auf Kita und Schule. Wie kann eine flächendeckende Kitaversorgung gewährleistet werden und wie können ausreichend Lehrer akquiriert werden? Das sind wichtige Themenfelder. Unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung fliegt die Jugendarbeit in den Freizis und auf der Straße. Doch auch dort ist der Bedarf groß. Und die Personaldecke dünn.
Dabei geht es dort gerade ziemlich zur Sache: Sozialarbeiter beobachten physische und psychische Gewalt, Vandalismus, Alkohol- und Drogenkonsum. Sie werten dies als Reaktion auf Zukunftsängste und eine gefühlte Perspektivlosigkeit. Wenn nun Angebote reduziert werden, um die Situation unter Kontrolle zu halten, verschärft das die Problemlage. Denn für viele Jugendlichen sind die Sozialarbeiter wichtige Bezugspersonen – vielleicht sogar die einzigen Erwachsenen, die ihnen Orientierung geben. Die offenen Türen der Freizis dürfen sich daher nicht schließen.