Nach vier Jahren endet das Abenteuer der Sportschützen Bremen in der 2. Luftgewehr-Freihand-Bundesliga Nord. „Leider haben einige Schützen nicht das, was sie eigentlich können, abgerufen“, stellte der Sportschützen-Vorsitzende Andreas Brenneke nach der verpatzten Relegation auf der Anlage des Bundesstützpunktes in Hannover fest.
Da die Lübecker Sportschützen als Landesverbandsoberligist auf den Versuch, in die zweithöchste Klasse aufzusteigen, verzichteten, traten nur noch neun Mannschaften in der niedersächsischen Landeshauptstadt zur Relegation beziehungsweise zur Aufstiegsrunde an. Nur die ersten beiden Teams qualifizierten sich für die 2. Bundesliga Nord.
Als Tagessieger schaffte der Zweitligist SV Olympia 72 Börm/Dörpstedt mit insgesamt 3869 Ringen aus zwei Durchgängen den Klassenerhalt, während der SV Neuenfelde mit 3848 Ringen den Aufstieg feierte. Den Sportschützen Bremen fehlten am Ende als Vierter der Relegation/Aufstiegsrunde hinter dem SV Jeversen zehn Ringe zum Verbleib in der Klasse. Die Lesumer mussten auf ihre beiden Topschützen Niels Overgaard und Nicklas Kildehoj verzichten, da diese zeitgleich an den dänischen Meisterschaften teilnahmen. Der Ligarivale SV Olympia 72 Börm/Dörpstedt vermochte hingegen personell aus dem Vollen zu schöpfen. Auch deren dänischer Topmann Mikkel Damholt Hansen war mit von der Partie und trug wesentlich zum Klassenerhalt bei.
Bei den Sportschützen Bremen sprang Cecilia van Dongen für die beiden abwesenden Dänen ein. Die Niederländerin überzeugte mit 391 Ringen im zweiten Durchgang, hatte dieses Niveau mit ihren 385 Ringen in der ersten Runde aber noch nicht ganz erreicht. Einen krassen Leistungsabfall erlebte Jens Hinrichs. Guten 389 Ringen ließ er ganze 378 Ringe folgen. Ähnlich lief es bei Eyleen Heuwinkel. Sie hatte mit 376 Ringen riesige Anlaufprobleme. „Das waren am Ende die Ringe, die uns zum Klassenerhalt gefehlt haben“, erklärte Brenneke. Mit 385 Ringen steigerte sich Heuwinkel, die einst regelmäßig Ergebnisse von mehr als 390 Ringen vorzuweisen hatte, jedoch erheblich.
Kevin Standhartinger legte mit 387 und 386 Ringen die größte Konstanz innerhalb seiner Mannschaft an den Tag und erfüllte die in ihn gesetzten Erwartungen. Guido Flierbaum zeigte sich mit seinen 380 Ringen im ersten Durchgang nicht zufrieden. Dennoch lagen die Nordbremer nach dieser ersten Runde mit 1917 Ringen als Zweiter hinter dem SV Olympia 72 Börm/Dörpstedt (1931) noch klar auf Kurs Klassenerhalt.
Im zweiten Durchgang drehte jedoch der SV Neuenfelde mit 1934 Ringen mächtig auf und zog noch an den „Schafschützen“ vorbei. Bei den Lesumern ersetzte in der zweiten Runde Philipp Koschinsky Guido Flierbaum. Koschinsky brachte mit 381 Ringen auch nur einen Ring mehr als Flierbaum an. Vor allem aufgrund der 378 Ringe von Jens Hinrichs kamen die Nordbremer nicht über 1921 Ringe hinaus und fielen noch hinter den SV Neuenfelde und den SV Jeversen zurück.
Die meisten Formationen verbesserten sich im Vergleich zum Auftakt und sorgten so für ein insgesamt extrem hohes Niveau. Selbst der Sechste des zweiten Durchgangs, SV Etzhorn, verzeichnete mit 1920 Ringen noch ein besseres Resultat als die Nordbremer in der ersten Runde.
Für das Team um Guido Flierbaum kommt der Abstieg ein bisschen überraschend. Noch vor nicht allzu langer Zeit hatte es sogar an die Tür zur 1. Bundesliga Nord angeklopft. Trotz der großen Enttäuschung wollen die Sportschützen den Kopf nicht in den Sand stecken. „Wir werden in der kommenden Saison in der Landesverbandsoberliga antreten und versuchen, direkt wieder aufzusteigen“, kündigte Andreas Brenneke an.