Eine Mannschaft gibt es zwar noch nicht, aber ein Trainer ist bereits gefunden worden: Sven Wolfram soll in der Saison 2022/23 die 1. Herren des TSV Lesum-Burgdamm coachen, die nach ihrer Abmeldung vom Spielbetrieb der Fußball-Bezirksliga zum Neustart in der Kreisliga A (Stadtliga) antreten will und nach Bestätigung des Bremer Fußball-Verbandes auch darf.
Der 42-Jährige, der zurzeit die U17 des Jugend-Förder-Vereins Bremen (JFV) in der Regionalliga Nord trainiert, hat nach eigenen Worten bereits Kontakte zu Spielern aufgenommen, die genügend Qualität für die Stadtliga besäßen. Wolfram ist gebürtiger Harzer und hat als Aktiver in der Jugend des OSC Bremerhaven, in der Herren-Landesliga für die Leher Turnerschaft und für die TSV Farge-Rekum in der Ü32 gekickt, sich nach Verletzungen aber auf das Traineramt konzentriert.
Den Kontakt zum TSV Lesum-Burgdamm knüpfte Wolfram nach eigenem Bekunden über den Jugend-Förder-Verein (JFV), dem auch der Traditionsverein vom Heidberg, neben der SG Aumund-Vegesack und dem SV Grohn als Gründungsmitglied angehörte, ihn aber inzwischen vor allem aus finanziellen Gründen wieder verlassen hat. Dennoch, so der JFV-Coach, sei die freundschaftliche Verbindung zur Fußball-Abteilung der Lesumer um Spartenleiter Marco Jakubek nie abgerissen.
Jakubek hatte denn auch auf der Suche nach einem Trainer für die künftige erste Herren des TSV Lesum-Burgdamm den 42-Jährigen auf seiner Liste mit insgesamt drei Kandidaten. Nach dem Gespräch mit Sven Wolfram sei man sich schnell einig geworden, bekräftigt der TSV-Abteilungsleiter. Von Vorteil seien sicherlich seine guten Kontakte zum Jugendfußball in der Region. Soll heißen: Wolfram könnte einige hoffnungsvolle Talente zum Heidberg lotsen, die freilich auch in der eigenen A-Jugend der Lesumer zu finden sind und vor dem Sprung in den Herrenbereich stehen. Darüber hinaus seien natürlich gestandene und fertige Kicker erforderlich, um in der Stadtliga mithalten zu können. Sven Wolfram ist zuversichtlich: „Einige Interessenten haben sich schon bei mir gemeldet.“
Der künftige Coach des TSV Lesum-Burgdamm bezeichnet vor allem die Rahmenbedingungen des Traditionsvereins als ausgesprochen gut. Mit dem Rasenplatz und Vereinsheim auf dem Heidberg sowie dem Kunstrasenplatz und dem neuen und modernen Sanitär- und Umkleidetrakt im Ihletal biete Lesum hervorragende Voraussetzungen für den Fußballsport, sagt Sven Wolfram.
Wenn er seine Arbeit nach dem letzten Spieltag in der B-Junioren-Regionalliga (22. Mai), an dem der JFV Bremen auf den SV Werder Bremen II trifft, absolviert hat, will sich Sven Wolfram vollends auf seine neue Aufgabe konzentrieren und das Training der ersten Herrenmannschaft starten.
Dass die Lesumer nach ihrem Verzicht auf das Mitwirken in der Bezirksliga – zuletzt standen noch drei Spieler zur Verfügung – überhaupt nur eine Klasse tiefer beginnen, war lange ungewiss. Nicht wenige Experten, auch aus dem Bremer Fußball, gingen davon aus, dass der TSV mit dem Herrenfußball in der 1. Kreisklasse einen Neuanfang machen müsse. Doch dann traf die frohe Botschaft des Bremer Fußball-Verbandes (BFV) kurz vor Weihnachten 2021 ein.
Danach war der befürchtete tiefe Fall in die untere Etage der Bremer Fußball-Spielklassen abgewendet worden. Der Traditionsverein vom Heidberg dürfe nach seiner Abmeldung aus der Bezirksliga zum Neustart eine Klasse tiefer in der Kreisliga A (Stadtliga) antreten, hatte der BFV-Spielausschuss nach eingehender Beratung entschieden.
Offenbar waren die Argumente des Großvereins auf fruchtbaren Boden gefallen. TSV-Präsident Lüder Kleppe hatte unterstrichen, dass die Argumente für einen Abstieg in die Kreisklasse so eindeutig nicht seien, wie sie von einigen BFV-Funktionären geäußert wurden. Und Marco Jakubek hatte sogar rechtlichen Schritte bei einer Versetzung in den Fußball-Keller nicht ausgeschlossen. Doch letztlich ging der bittere Kelch am TSV Lesum-Burgdamm vorbei. Marco Jakubek und sein neuer Trainer Sven Wolfram hoffen nach tristen Jahren wieder auf bessere Zeiten auf dem Heidberg und im Ihletal.