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Einsatz für Bedürftige "FinNetz" findet Zuspruch

Findorff-Bürgerweide. Das "FinNetz" soll dazu beitragen, dass Findorffer im Bedarfsfall die Unterstützung bekommen, die sie benötigen. Der Fachausschuss "Stadtteilentwicklung und Bürgerbeteiligung" hat sich das Projekt nun angesehen.
31.01.2013, 05:00 Uhr
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Von Anke Velten

Findorff-Bürgerweide. Im Dezember ging das "FinNetz" an den Start. Es soll dazu beitragen, dass Findorffer im Bedarfsfall die Unterstützung bekommen, die sie in ihrem Alltag benötigen. Der Fachausschuss "Stadtteilentwicklung und Bürgerbeteiligung" ließ sich jetzt das Projekt vorstellen. Fazit der Stadtteilpolitiker: Ein Angebot, das die Findorffer ohne Bedenken annehmen sollten.

Gute Nachbarn sind ein Segen, wenn man für eine gewisse Zeit oder auch permanent den Alltag nicht mehr alleine problemlos meistern kann. Das "FinNetz" hat eine ganze Liste an professionellen Partnern, die Unterstützung bieten. Die "Netzwerker" – das sind zurzeit knapp 20 beteiligte Findorffer Unternehmen, darunter Handwerker, Geschäftsleute und Dienstleister. Der Fachausschuss "Stadtteilbeteiligung und Bürgerbeteiligung" hatte "FinNetz"-Koordinatorin Birgit Kuhlmann eingeladen, um herauszufinden, wer von diesem ungewöhnlichen Projekt eigentlich profitiert.

"FinNetz"-Initiatoren sind der Martinsclub, der Pflegedienst AKS und die Espabau, erklärte Birgit Kuhlmann. Ihre Projektpartner decken verschiedene Branchen ab: Dazu gehören die Apotheke, die ins Haus kommt, der Bäcker, der an die Haustür liefert, die mobile Friseurin, die Fußpflegerin und sogar der Blumenladen, der einen Strauß nach Wunsch vorbeibringt. "Wir können inzwischen den Menschen im Stadtteil bei Bedarf alles Notwendige ins Haus liefern", bilanzierte Birgit Kuhlmann. Auf das "FinNetz" zurückgreifen können Menschen, die wegen einer Krankheit oder eines Unfalls das Haus nicht verlassen können, junge Familien, die Unterstützung benötigen, und vor allem die wachsende Zahl an alleinstehenden älteren Menschen. Erreichbar ist Birgit Kuhlmann im Nachbarschaftshaus "Nahbei" des Martinsclubs. Probleme, Projektpartner im Stadtteil zu finden, hatte die Findorfferin nicht: "Ich lief offene Türen ein", berichtet die 55-jährige Sozialpädagogin und Versicherungskauffrau.

Für einige der Beteiligten gehört das mobile Zusatzangebot ohnehin zum üblichen Service, für andere ist es neu. Der Vorteil, den die Findorffer aus der Liste an "FinNetz"-Partnern ziehen sollen: Statt lange herumzutelefonieren, sollen sie in einer Notsituation direkt und aus einer Hand auf eine Ansprechpartnerin zurückgreifen können, die die benötigten Leistungen schnell und unkompliziert organisiert.

Das klinge gemeinnützig, sei es aber nicht, erklärte Birgit Kuhlmann auf Nachfrage. Das "FinNetz" sei "ein kommerzielles Netzwerk". An den Menschen, die das Angebot in Anspruch nehmen, verdiene das Projekt allerdings nicht. Sie bezahlen allein die Dienstleistungen, zusätzliche Kosten für Vermittlung und Organisation entstünden nicht.

Noch ist das Angebot in den Köpfen der Findorffer nicht richtig angekommen, doch das Angebot soll nach und nach erweitert werden, berichtete die Projektkoordinatorin. Der Mittagstisch, der dreimal pro Woche im "Nahbei" laufe, werde aber bereits sehr gut angenommen. In der kommenden Woche feiert das "FinNetz-Café" seinen Einstand, bei dem zukünftig alle zwei Wochen bei Kaffee und Kuchen Experten über verschiedene Themen informieren. Angedacht sei es, auf längere Sicht auch Ehrenamtliche in das "FinNetz" einzubinden, die zum Beispiel Liefer- und Begleitdienste übernehmen oder die Findorffer zum Vorlesen besuchen. Ein neuer Flyer, der in den kommenden Tagen im Stadtteil verteilt werden wird, soll den Bekanntheitsgrad des Angebots steigern.

"Gutes Angebot" und "tolle Sache" lauteten die Rückmeldungen. "Das hört sich alles sehr gut an", fand auch Sitzungsleiterin Ulrike Pala. Ihr Fazit: "Ein Angebot, das auch in anderen Stadtteilen nachahmenswert wäre."

Am Donnerstag, 7. Februar, lädt das "Nahbei" ab 15 Uhr erstmalig ins "FinNetz-Café" im Nachbarschaftshaus, Findorffstraße 108, ein. Logopädin Elke Rohlfing wird dabei zum Thema "Geistig fit bis ins hohe Alter" sprechen. Die Veranstaltung steht allen Interessierten offen, der Eintritt ist frei. FinNetz-Koordinatorin Birgit Kuhlmann ist erreichbar per Telefon 83569925 und per E-Mail an kontakt@fin-netz.de.

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