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Stadtteilmanagement Offener Netzwerker mit gutem Gespür

Beim Verein Gröpelingen Marketing gibt es seit Februar einen neuen Stadtteilmanager: Emre Altinöz kennt die Menschen und Strukturen im Stadtteil bereits gut.
13.04.2022, 14:38 Uhr
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Offener Netzwerker mit gutem Gespür
Von Anne Gerling

Emre Altinöz ist zurück in Gröpelingen: Nach dreieinhalb Jahren in der freien Wirtschaft ist der gelernte Bürokaufmann mit Hochschulabschluss im Fach Global Management seit Februar wieder beim Verein Gröpelingen Marketing im Torhaus Nord beschäftigt. Dort kümmert er sich nun als neuer Stadtteilmanager und Nachfolger von Svenja Weber – die seit Januar für Kultur vor Ort als Quartiersentwicklerin in der Überseestadt arbeitet – um die geschäftsführenden Tätigkeiten des Vereins, ums Netzwerken, um die Organisation von Festen und Veranstaltungen und um verschiedene Projekte und Kampagnen.

Viele im Stadtteil dürften den 33-Jährigen bereits kennen. Altinöz hatte 2013 bis 2018 beim Gröpelingen Marketing studienbegleitend erste Erfahrungen im Stadteilmanagement gesammelt, Menschen und Strukturen vor Ort sind ihm somit vertraut. Er hat verschiedene Maßnahmen aus dem Integrierten Entwicklungskonzept (IEK) Gröpelingen begleitet, zum Beispiel die Entwicklung und Verbreitung eines Corporate-Design-Konzepts für die Gröpelinger Heerstraße. Er initiierte das damals bundesweit einmalige internationale Schulprojekt für Austauschstudierende und Gröpelinger Schülerinnen und Schüler „Incoming Buddies“ und brachte an der Hochschule eine Global-Management-Studie zum Wirtschaftsstandort Gröpelingen auf den Weg. Und: Er schrieb 2014 beim Gröpelingen Marketing seine Bachelor-Arbeit über Mikrofinanzierung in benachteiligten Stadtteilen, worüber damals schließlich eine Beratungsstelle für Gründer entstand.

„Wichtig sind in Gröpelingen Offenheit und ein gutes Gespür für unterschiedliche Menschen und Interessen“, war einmal in einer Stellenausschreibung des Gröpelingen Marketing zu lesen – Eigenschaften, die Altinöz, der gerne reist, als Student ein Auslandsjahr in Südafrika verbracht hat, in Tenever aufgewachsen ist und mittlerweile mit Frau und Kind in Oberneuland lebt, definitiv mitbringt. Dass der Vereinsvorstand mit ihm nun einen Stadtteilmanager mit Migrationshintergrund ausgewählt hat, freut ihn: „Weil das die Lebensrealität der Menschen abbildet, die hier im Stadtteil sind.“

Sein kultureller Hintergrund ähnele dem vieler Gröpelingerinnen und Gröpelinger, so Altinöz: „Wenn du aus Tenever, Osterholz-Tenever, Blockdiek oder Gröpelingen kommst, dann gestaltet sich dein Leben anders, als wenn du aus anderen Stadtteilen kommst.“ In seinem Job gehe es viel darum, „zu vermitteln und Brücken zu schlagen zwischen Institutionen, Einrichtungen und Gewerbetreibenden vor Ort“, findet der neue Stadtteilmanager: „Dabei ist es gut, sich vorab zu überlegen: Was ist wichtig für mein Gegenüber? Und wie kann ich ihn so ansprechen, dass er auch versteht, was ich sagen möchte? Ich kann außerdem vom Typ her den Menschen diese gewisse Behörden-Angst, die manche haben, leicht nehmen.“

„Hier wächst gerade ein tolles Team zusammen, das extrem motiviert ist, sich für diesen bunten Stadtteil und seine Bewohner einzusetzen“, sagt Altinöz über seinen neuen Arbeitsplatz. Zum Team gehören weiterhin Anett Noster (Administration & Projektentwicklung) und Tim Lachmann (Pädagogik & Projektentwicklung), die beim Gröpelingen Marketing gemeinsam federführend für das inklusive Projekt „Soziale Manufakturen“ zur gesellschaftlichen Teilhabe benachteiligter Menschen verantwortlich sind.

Neben zahlreichen Projekten, die unter dem Dach des Vereins entstanden sind und dort begleitet werden, liegt ein Schwerpunkt auf dem nachhaltigen Netzwerken und auf der Beratung von kleinst- und mittelständischen Unternehmen – und all denjenigen, die im Stadtteil eines gründen möchten.

„Es geht aber nicht allein um die örtliche Wirtschaft“, unterstreicht Altinöz: "Auch für Bewohnerinnen und Bewohner wollen wir Gelegenheiten zum Vernetzen und Kennenlernen schaffen." Zum Beispiel mit dem Oslebshauser Dorffest, für das bereits die Planungen laufen. Altinöz: „Was wir jetzt schon versprechen können: Es wird ein großartiges Angebot für Familien und insbesondere Kinder geben.“

Zur Sache

Gröpelingen Marketing

Über das europäische URBAN-Programm startete 1997 ein professionelles Stadtteilmanagement, das 1999 der Verein Gröpelinger Marketing fortsetzte. Gegründet hatten ihn Menschen, die schon lange im Stadtteil aktiv waren. „Neue Arbeitsplätze, die Ansiedlung von Unternehmen, die Qualifizierung von Bewohnern und der Ausbau integrativer Dienstleistungen werden auch die soziale Situation im Stadtteil verbessern“, erklärte damals Conny Wiedemeyer, die bis heute Vorsitzende ist. Seit 2012 heißt der Verein, unter dessen Dach Einzelpersonen, Unternehmen der freien Wirtschaft sowie soziale und Kultur-Vereine und Institutionen zusammenarbeiten, Gröpelingen Marketing.

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