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Sanierungspläne Historischer Schatz wird bewahrt

Im Ohlenhof-Quartier schlummert ein historischer Schatz: Die Wohnanlage Breitenbachhof, die die Espabau nun sanieren möchte.
04.05.2023, 07:00 Uhr
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Historischer Schatz wird bewahrt
Von Anne Gerling

Bei seiner Fertigstellung im Jahr 1919 galt der Breitenbachhof im Gröpelinger Ohlenhof-Quartier als sozialpolitisches Vorzeigeprojekt: 142 bezahlbare und gut ausgestattete Wohnungen für Eisenbahner und ihre Familien. 1978 wurde die Wohnanlage, die 25 Eingänge und Treppenhäuser umfasst, unter Denkmalschutz gestellt. Mittlerweile ist der Gebäudekomplex zwischen Barenburg und Klitzenburg in die Jahre gekommen und bietet immer wieder einen vermüllten Anblick.

Eigentümerin der Immobilie ist die Espabau, die sich nun daran machen will, den trutzburgartigen Gebäudekomplex zu sanieren. „Der Breitenbachhof ist ein historischer Schatz, den wir bewahren wollen“, sagt der Espabau-Vorstandsvorsitzende Marc Bohn.

Sanierungskosten: rund 15 Millionen Euro

Geplant ist demnach, das Dach zu erneuern und zu dämmen, die Kunststofffenster gegen Holzfenster mit Sprossenverglasung zu tauschen und die Gasetagenheizungen durch eine zeitgemäßere Heizungsart, zum Beispiel Fernwärme, zu ersetzen. Im Dachgeschoss sollen 20 neue Wohnungen ausgebaut werden, und außerdem möchte die Wohnungsbaugenossenschaft einen Teil der Wohnungen barrierefrei machen. Die Entwurfsplanung ist mit der Landesdenkmalpflege abgestimmt, der Bauantrag soll noch in diesem Quartal bei der Behörde eingereicht werden. Die Mittel zur Finanzierung der Maßnahme hat die Espabau aber noch nicht zusammen. Rund 15 Millionen Euro sind veranschlagt, fünf Millionen möchte die Genossenschaft über verschiedene Förderprogramme einwerben, um das aktuelle Mietniveau von neun Euro pro Quadratmeter beibehalten zu können.

„Wenn die Wirtschaftlichkeit in irgendeiner Form gegeben ist, werden wir es realisieren“, hat Bohn dem Bauausschuss des Gröpelinger Beirats mitgeteilt. Er geht davon aus, dass die Maßnahme insgesamt sechs bis sieben Jahre dauern wird. Einige Bewohnerinnen und Bewohner, insbesondere im Dachgeschoss, werden dabei voraussichtlich zeitweise umziehen müssen.

Autos raus aus dem Innenhof

Die Bäume in den beiden Innenhöfen möchten die Planer erhalten, Autos sollen dort aber in Zukunft nicht mehr abgestellt werden. Stattdessen, so die Idee, könnten auf einem Espabau-Grundstück an der Klitzenburg Parkplätze geschaffen werden. Dafür soll es in den Innenhöfen Fahrradstellplätze und kleine Gebäude geben, in denen dann der Müll gesammelt wird. Die Müllcontainer direkt an den Torbögen wären somit Geschichte. „Wir wollen versuchen, den Leuten ihren Innenhof zurückzugeben, damit ein Bewusstsein entsteht: Das ist ihr gemeinsamer Garten, den sie zusammen gestalten“, sagt Architektin Stina Strangmann.

Der Martinsclub hat im Breitenbachhof ein Quartierszentrum und betreut dort auch einige Bewohnerinnen und Bewohner. Regionalleiterin Anne Angenendt freut sich darauf, dass das Quartierszentrum, in dem gemeinsam gemalt, gebastelt und gekocht wird, bei der Baumaßnahme erweitert werden soll. Am 19. August wolle der Martinsclub wieder zum gemeinsame Hoffest einladen, kündigt sie an: „Vielleicht können wir mit Unterstützung der Espabau dann ja schon mal ausprobieren, wie sich ein autofreier Innenhof anfühlen würde.“

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