Der Kitaausbau geht weiter, 272 zusätzliche Kitaplätze sollen in Gröpelingen bis zum Sommer 2026 eingerichtet werden. 100 davon sind für Kinder unter drei Jahren (U3) und 172 für Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren (Ü3): Das hat kürzlich Jessica Rum im Bildungsausschuss des Gröpelinger Beirats mitgeteilt, die seit September im Bildungsressort für die Kita-Ausbauplanung in Gröpelingen, Walle und Findorff verantwortlich ist.
Demnach geht im kommenden Sommer eine neue Einrichtung an den Start: Die Kita Möwennest mit 30 U3- und 40 Ü3-Plätzen, die seit September auf dem Gelände zwischen Oslebshauser Heerstraße, Am alten Sportplatz und Im Weinberge entsteht und vom Verein Nordlicht (ehemals Cekis) betrieben wird. Das Kinderhaus Quirl will außerdem im Wabeq-Neubaugebiet an der Seewenjestraße 20 Plätze für Kinder ab drei Jahren schaffen. Und beim Kinder- und Familienzentrum Halmerweg (Träger: Kita Bremen), wo aktuell ein Ersatz-Neubau entsteht, gibt es ab dem Sommer 20 U3- und 80 Ü3-Plätze.
Läuft alles nach Plan, so kann im Sommer 2025 dann das neue Kinder- und Familienzentrum Alter Heerweg mit 20 U3 und 100 Ü3-Plätzen in Betrieb gehen, das seit einigen Wochen als Ersatz-Neubau für die Kita Am Nonnenberg auf dem ehemaligen Gelände der St.-Joseph-Schule errichtet wird. Aktuell wird außerdem geprüft, ob nach dem Umzug und dem Abriss des Kitagebäudes Am Nonnenberg dann am selben Standort eine weitere Kita gebaut werden könnte. Für eine weitere Einrichtung, die laut Plan im Sommer 2025 starten soll, gab es im November grünes Licht von der Bildungsdeputation und vom Jugendhilfeausschuss: Auf der Brachfläche an der Heeslinger Straße/Ecke Scheeßeler Straße kann eine neue Kita mit 20 U3- und 80 Ü3-Plätzen gebaut werden, die das DRK betreiben wird.
Im Kindergartenjahr 2026/27 schließlich soll eine neue Einrichtung des Trägers Nakita mit 20 U3- und 40 Ü3-Plätzen eröffnen, für die demnächst an der Marienwerderstraße ein Neubau entsteht. Einen Punkt gab der Fachausschuss den Verantwortlichen noch mit: Speziell in Oslebshausen werden nach Ansicht der Ortspolitiker weitere Plätze dringend benötigt. Deshalb sollte ihrer Ansicht nach geprüft werden, ob am Standort der Container-Kita Pulverberg eine dauerhafte Einrichtung geschaffen werden könnte.
Leichter Abwärtstrend erkennbar
Laut Statistik soll Rum zufolge in Gröpelingen in den kommenden Jahren die Zahl der Kinder zwischen null und drei Jahren leicht abnehmen und auch bei den Kindern über drei Jahren gebe es einen „leichten Abwärtstrend“. „Da fehlt aber der rote Balken für den Zuzug“, merkte Bildungsausschusssprecher Martin Reinekehr (SPD) zu den von Rum präsentierten Grafiken an. Denn: Die vom Statistischen Landesamt prognostizierten Kinderzahlen wurden in den vergangenen Jahren regelmäßig übertroffen. Deshalb plant die Stadt mittlerweile bei den Plätzen einen Sicherheitspuffer von zehn Prozent ein, die angestrebten Versorgungsquoten liegen somit bei 60 Prozent für Kinder unter drei Jahren beziehungsweise bei 110 Prozent für Drei- bis Sechsjährige. Diese Werte werden in Gröpelingen auch mit den zusätzlichen Plätzen noch nicht erreicht. Aber: Die Quoten steigen laut Bildungsressort bis zum Kita-Jahr 2028/29 von aktuell 39,2 Prozent im Krippen-Bereich (U3) und 76,6 Prozent im Elementarbereich (Ü3) auf dann 52,2 beziehungsweise 94,5 Prozent.
Im laufenden Kindergartenjahr 2023/24 haben Rum zufolge 144 angemeldete Kinder in Gröpelingen keinen Kitaplatz bekommen, 49 von ihnen sind jünger als drei Jahre. Ausschusssprecher Martin Reinekehr zog nach der Sitzung ein verhaltenes Fazit: „Die Zahlen zeigen, dass wir am Kita-Thema noch intensiv arbeiten müssen – zumal immer mehr Kinder Sprachförderung benötigen. Und: Es ist zwar schön, dass man jetzt neue Standorte gefunden hat. Die viel größere Herausforderung ist aber, dafür auch qualifiziertes Personal zu finden.“