Unruhe unter den Anwohnern verursachen Markierungsarbeiten in der Osnabrücker Straße. Das Amt für Straßen und Verkehr (ASV) lässt dort Markierungen zum aufgesetzten Parken auf den Asphalt malen. Nicht alle Anwohner begrüßen diese Aktion.
Der Hintergrund der Malaktion der Straßenarbeiter liegt nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch im Untergrund: Wegen notwendiger Kanalarbeiten wurde vor zwei Jahren die Straße aufgerissen und samt Gehsteig neu gestaltet. Teil der Sanierung war die Verlegung eines speziellen Pflasters, das aufgesetztes Parken erst ermöglicht. Die üblichen, größeren Gehwegplatten sind dafür nicht ausgelegt und können sich senken oder brechen und zu Stolperfallen für Fußgänger werden. "Das aufgesetzte Parken ist nicht das Problem", sagt Birgit Werner, die in der Osnabrücker Straße wohnt und nach eigenen Angaben für viele Anwohner spricht. Es sei gut, dass das bisher illegale aufgesetzte Parken nun legalisiert sei. "Wir haben uns auch gefreut, dass nicht so viele Schilder wie in der Inselstraße aufgestellt wurden."
Am Dienstag haben dann aber Arbeiter große Parkbuchten auf die Straße gemalt. "Das sieht schrecklich aus und nimmt Parkraum weg." Sie hoffe, dass nicht auch noch die andere Straßenseite bemalt werde. "Ich halte das für Verschwendung von Steuergeldern, wir stehen als Anwohner fassungslos davor." Die Markierungsarbeiten hatten einen längeren Vorlauf. Im Februar hatte das Ortsamt Hemelingen zu einer Anwohnerversammlung eingeladen, in der die Idee des aufgesetzten Parkens vorgestellt wurde.
Danach behandelte der Verkehrsausschuss bei zwei öffentlichen Terminen das Thema. Dort kristallisierte sich eine Sorge heraus: Ob genügend Platz für Kinderwagen und Rollstühle bleibt, wenn Autos zum Teil auf den Gehwegen stehen. Ein Gegenvorschlag lautete: versetztes Parken. Das allerdings hätte weniger Gesamtparkplätze bedeutet. Der Sorge wurde in einem Kompromiss Rechnung getragen, nämlich, dass Markierungen Autofahrern anzeigen, wie weit sie auf den Gehsteig aufsetzen können. Der Verkehrsausschuss Hemelingen votierte schließlich für die Variante des aufgesetzten Parkens und gegen das versetzte Parken.