Es ist eine einfache Entscheidung für den Hemelinger Beirat gewesen: Die vom Sozialressort angefragte Zustimmung zu einer Verlängerung des Übergangswohnheims Grünes Dorf in Arbergen ist nur eine Formalität gewesen. Gleichwohl sieht der Beirat nach zehn Jahren Grünes Dorf auch Verbesserungsbedarf.
Warum das Übergangswohnheim eine erneute Verlängerung bekommen soll, erklärte Petra Kodré, Sozialressort. "Es wird gebraucht, auch wenn die Zuzugszahlen stark zurückgehen in Europa und in Deutschland, denn wir haben noch viele Notunterkünfte." Sprich: Geflüchtete Menschen, die bisher in sogenannten Leichtbauhallen wie in der Überseestadt oder am Hulsberg unter eher spartanischen Umständen untergebracht sind, sollen unter anderem in Arbergen eine vorübergehende Bleibe finden.
164 Bewohner in Arbergen
In Hemelingen ist das Dorf inzwischen Bestandteil des Stadtteils geworden. Menschen vom Säuglingsalter bis zum Seniorenalter lebten dort, so Kay Bogner, der die Einrichtung seit 2015 leitet. Derzeit wohnen seinen Angaben nach 164 Bewohner in dem Übergangswohnheim. "Die Mehrzahl zwei Jahre und kürzer." Übergangswohnheime sind, das sagt der Name, Unterkünfte auf Zeit. Erklärtes Ziel ist, die Menschen in eigenen Wohnraum zu vermitteln – bei einem angespannten Wohnungsmarkt nicht immer ein einfaches Unterfangen.
Hans-Peter Hölscher (SPD), selber Arberger, fasste die Stimmung im Beirat zusammen: "Es ist ein echtes Erfolgsmodell geworden und es gab in den ganzen Jahren keinen Stress, keinen Ärger." Einzig bei der Wohnzeit von durchschnittlich zwei Jahren sah der Beirat Verbesserungsbedarf. "Da würde ich mir wünschen, dass es mit dem Umzug schneller klappen würde", so Christian Kornek (CDU). "Auch ich finde das etwas hoch, besonders, wenn das bei Familien noch länger dauert, da müssen wir dran bleiben", ergänzte Ralf Bohr (Grüne).
Ein Antrag der CDU zu der Frage wurde an den zuständigen Ausschuss verwiesen, dort soll nach Wegen gesucht werden, den Umzug in die eigene Wohnung zu beschleunigen. Im Übrigen stimmte der Beirat einstimmig für eine Verlängerung bis Ende 2029.